Klare Michelin-Worte nach Kritik an Stellenabbau trotz Staatsbeihilfen

Von seinen europaweit 30 Industriestandorten befinden sich Michelin zufolge allein 15 in seinem Heimatland Frankreich, wobei die Werke in Vannes und Cholet allerdings vor der Schließung stehen (Bilder: Michelin, NRZ/Christian Marx)

Nicht nur hierzulande ist – trotz sogenannter „Sondervermögen“ – die Finanzlage des Staates angespannt. In unserem Nachbarland Frankreich hat ein dort geplanter Sparhaushalt den bisherigen Premierminister François Bayrou jüngst sogar sein Amt gekostet. Daher verwundert nicht, dass in französischen Medien Sparen ein großes Thema ist wie jüngst in einem Beitrag des Fernsehsenders France Télévisions. In der vergangene Woche ausgestrahlten Sendung „Complément d’Enquête“ (zu Deutsch: Weitergehende Untersuchung) ging es etwa darum, ob multinationale Konzerne, die (wahren) Nutznießer der Republik sind. Während den Bürgern des Landes „enorme Anstrengungen abverlangt“ würden, profitierten große französische Unternehmen von der Großzügigkeit des Staates, hieß es in diesem Zusammenhang. Zumal sie laut eines Senatsberichtes im Jahr 2023 öffentliche Hilfen in Höhe von 211 Milliarden erhalten haben sollen und die Frage aufgeworfen wird, was das eigentlich gebracht hat. Vor diesem Hintergrund ist offenbar auch der Reifenhersteller Michelin ins Visier genommen und ihm verbunden mit der Entlassung von gut 1.200 Mitarbeitern eine bewusste Verlagerung der Produktion von seinen vor der Schließung stehenden Standorten in Cholet und Vannes ins Ausland vorgeworfen worden. Und das trotz eines Konzerngewinns von zuletzt 1,9 Milliarden Euro und staatlichen Beihilfen in Höhe von 140 Millionen Euro. Grund genug für das Unternehmen, Stellung zu beziehen hinsichtlich dieser Vorwürfe.


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