„Blizzak 6“ erst Mitte 2025 im US-Markt, wird dort aber schon jetzt zurückgerufen
Während Bridgestones Anfang 2024 vorgestellter Winterreifen „Blizzak 6“ in hiesigen Regionen bereits verfügbar ist, soll er Mitte dieses Jahres dann auch im US-Markt eingeführt werden. Trotzdem ruft der Hersteller dort bereits 115 Einheiten dieses Profils in der Dimension 235/45 R19 zurück. Wie passt beides zusammen?
Das lässt sich den von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) mittels ihrer Rückrufdatenbank zur Verfügung gestellten Unterlagen entnehmen. Denn sowohl sein Vorgängermodell „Blizzak LM005“ als auch der neue Winterreifen werden im selben Werk Tatabanya (Ungarn) des Herstellers gefertigt, wobei ersterer von beiden Reifen schon länger von dort aus auch in den US-Markt geliefert wird. Das Problem: Bisher waren die in der Fabrik für die Produktion des „Blizzak 6“ genutzten Vulkanisationsformen noch nicht so ausgerüstet, dass die darin „gebackenen“ Reifen die für eine Vermarktung im US-Markt erforderliche DOT-Markierung auf ihrer Seitenwand tragen. Schließlich war die Markteinführung dort erst für Mitte 2025 vorgesehen. Gleichwohl sind aber offensichtlich in der 22. bis 24. Kalenderwoche 2024 gefertigte Reifen vom Typ „Blizzak 6“ in die USA exportiert worden unter Verwendung von Papieretiketten, die sie als „Blizzak LM005“ ausgewiesen haben.
Ein Großteil dieser Reifen, die aufgrund ihrer fehlenden DOT-Markierung nicht den im sogenannten Federal Motor Vehicle Safety Standard (FMVSS) mit der Nummer 139 festgeschriebenen Kennzeichnungsanforderungen für den US-Markt entsprechen, soll sich zwar nach wie vor in Bridgestone-Lagern auf der anderen Seite des Atlantiks befinden. Mit Ausnahme allerdings von den besagten 115 Stück, die nun zurückgerufen werden. Wobei dieser Rückruf für den europäischen Markt vollkommen ohne Belang ist, wie ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage unseres englischen Schwestermagazins TYRES & ACCESSORIES bestätigt hat. Gleiches dürfte für einen weiteren Rückruf des Herstellers in Nordamerika gelten. Zumal das betroffene Lkw-Trailerprofil „R123 Ecopia“ und davon knapp 1.200 Einheiten in der Größe 295/75 R22.5, die möglicherweise fehlerhaft hergestellt wurden (falsche Ausrichtung eines von drei Stabilisierungsgürteln), in hiesigen Regionen erst gar nicht zum Bridgestone-Lieferprogramm zählt.
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