Zwei Drittel Neuwagen mit direktem RDKS im Wintergeschäft erwartet
Nachdem sich so langsam das diesjährige Pkw-Sommerreifengeschäft seinem Ende zuneigt, ist es nach Meinung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) spätestens jetzt an der Zeit, sich auf die nächste Wintersaison vorzubereiten. In diesem Zusammenhang wird dem Handel geraten, sich insbesondere auf einen steigenden Anteil an mit Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) ausgerüsteten Fahrzeugen einzustellen. Denn bekanntlich müssen seit Ende 2014 alle Neuwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen damit ausgerüstet sein und bedingen vor allem solche mit direkten, also sensorbasierten Systemen einen höheren Serviceaufwand.
Nach einer Schätzung des BRV-Arbeitskreises Sensorhersteller, der sich aus den Herstellern Alligator, Continental/VDO, Huf und Schrader zusammensetzt, ist für diesen Herbst in Deutschland unter den bis dahin rund 2,5 Millionen neu zugelassenen Fahrzeugen wohl mit etwa 1,6 Millionen zu rechnen, die mit einem direkt messenden RDKS ausgerüstet sind. Dies entspräche einem Anteil von knapp zwei Dritteln. „Umso wichtiger ist es, den eigenen Betrieb darauf vorzubereiten“, meint BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler unter Verweis auf Empfehlungen besagten Arbeitskreises etwa in Bezug auf die bisherigen Erfahrungen/Probleme rund um die RDKS-Thematik, die im vergangenen Jahr aufgetretenen Lieferengpässe bei Sensoren oder neue (Produkt-)Entwicklungen aufseiten der Sensor- und Diagnosegerätehersteller.
So wird beispielsweise berichtet, dass eine Analyse der im letzten Herbst aufgetretenen Probleme, die bei den Sensorherstellern aufgelaufen sind, zum Großteil „entweder auf ein fehlerhaftes Anwenden oder mangelnde Systemkenntnis zurückzuführen“ war. Dem könne durch weiter- oder tiefer gehende Schulung des Personals begegnet werden, so der BRV. Zumal sowohl alle Sensorhersteller des Arbeitskreises als auch zum Beispiel die Stahlgruber-Stiftungen entsprechende Kurse anbieten. „Auch bereits geschultes Personal sollte sich vor Saisonbeginn wieder mit dem Handling der angeschafften Systeme vertraut machen“, rät Drechsler.
Und was die im zurückliegenden Jahr aufgetretenen Versorgungsengpässe bei Sensoren betrifft, weist er darauf hin, dass die Sensorhersteller auf eine rechtzeitige Bedarfsplanung des Reifenhandels angewiesen sind, um einer erneuten Situation wie dieser entgegenwirken zu können. Daher wird dem Handel angeraten, die eigene Bedarfsplanung nach Möglichkeit bereits zur Jahresmitte an die jeweiligen Hersteller weiterzuleiten, um genügend Vorlauf zu ermöglichen. „Die Erstausrüstung ist auch in diesem Jahr wieder stark, und kein Hersteller kann den Bedarf des Reifenhandels besser einschätzen als dieser selbst“, gibt Drechsler zu bedenken.
Da es bei vielen Sensor- und Diagnosegeräteherstellern zudem Änderungen, Optimierungen und Erweiterungen bei den Fahrzeugabdeckungen, Programmiersystemen etc. gebe, sollten Reifenservicebetriebe nach Meinung des BRV außerdem ihr Personal sowie die in der Werkstatt eingesetzten Geräte auf einen aktuellen Stand bringen bzw. sich mit den Änderungen rechtzeitig vertraut machen. „Die Hotlines und Schulungsangebote der Sensor- und Gerätehersteller leisten bei Bedarf gerne Hilfestellung. Dies ist jedoch nur dann effektiv möglich, wenn rechtzeitig damit begonnen wird“, redet der BRV-Geschäftsführer dem Reifenfachhandel ins Gewissen. cm
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