19- und 20-Zoll-Sommerreifen im „Doppelcheck“ bei AutoBild Sportscars
Gleich zwei Reifentests in einem präsentiert AutoBild Sportscars in seiner morgen erscheinenden April-Ausgabe. Denn neben Reifen sechs verschiedener Hersteller in den Größen 245/35 R19 und 265/35 R19 und versehen mit den Last- bzw. Geschwindigkeitsindizes 93Y respektive 98Y als Mischbereifung an einem BMW M2 hat das Blatt zudem noch acht Modelle in 245/30 R20 90/95 Y montiert an einer C-Klasse von Mercedes-Benz geprüft. „Breite Sportgummis in 19 und 20 Zoll ermöglichen eine nie da gewesene Fahrdynamik und sorgen für ein Plus an Sicherheit und Fahrspaß im grauen Alltagsverkehr“, so das Fazit der Tester Dierk Möller und Henning Klipp. Das gilt so aber nicht für alle von ihnen geprüfte Produkte. Zwar wird insgesamt immerhin achtmal die Höchstbewertung „vorbildlich“ vergeben, wobei drei auf dem M2 eingefahren wurden mit Contis „SportContact 6“ als Testsieger und sogar fünf mit der C-Klasse, wobei letztlich Michelins „Pilot Sport 4S“ die Nase vorn hat. Aber die beim aktuellen „Doppelcheck“ zwischen den Topreifen und den Kandidaten am Ende der Wertungstabelle festgestellten Leistungsunterschiede werden nichtsdestoweniger als „überraschend groß“ beschrieben.
Darin, dass „ausschließlich hochpreisige Premiummarken“ als „vorbildlich“ ausgezeichnet wurden, spiegelt sich Möller und Klipp zufolge wider, dass fortschrittliche und zusätzliche Sicherheit bringende Technologie nun mal ihren Preis habe. „Vor den vielen Nonames und Billigheimern der Reifenbranche kann dagegen nur noch einmal nachdrücklich gewarnt werden. Mit ihnen bleibt nicht nur die Fahrsicherheit, sondern auch der Spaß am Fahren auf der Strecke“, so die beiden. Gemeint sein damit dürfte im vorliegenden aktuellen Fall zuallererst wohl Nankangs „Noble Sport NS-20“ der sowohl montiert in 19 Zoll am BMW sowie in 20 Zoll am Mercedes jeweils auf den letzten Platz der Produktvergleiche fuhr. Nicht nur das: Hier wie dort wird er angesichts der von ihm gezeigten Leistungen als „nicht empfehlenswert“ bezeichnet. Mit unausgewogenem und schwammigem Fahrverhalten soll er sich präsentiert haben zusätzlich zu „gefährlich langen Bremswegen“ vor allem auf nasser, teils jedoch außerdem noch auf trockener Fahrbahn. Abgesehen von seinem als niedrig beschriebenen Preis sprächen in 19 Zoll lediglich „überzeugende Aquaplaningqualitäten“ und in 20 Zoll ein „leises Abrollgeräusch“ für diesen Reifen.
Immerhin „bedingt empfehlenswert“ schneidet Kumhos „Ecsta PS71“ auf der C-Klasse ab. Beim ihm stehen guten Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, kurzen Trockenbremswegen und einem niedrigen Preisniveau demnach ein mäßiges Gripniveau, ein untersteuerndes Handlingverhalten auf nasser und trockener Strecke sowie ein verzögertes Lenkansprechen und verlängerte Nassbremswege gegenüber. Seine Sache bei den 20-Zöllern noch ein wenig besser macht Bridgestones „Potenza S001“: Ausgewogene Leistungen im Trockenen mit einem direkten Lenkansprechen und guter Verzögerung bei gleichzeitig allerdings einigem Verbesserungspotenzial bei Nässe im Hinblick auf Grip, Handling und Bremsen bringen ihm letztlich die Beurteilung als „befriedigend“ ein. Direkt vor ihm kommen bei dem Test von Reifen für den größeren der beiden Felgendurchmesser dann allerdings gleich fünf Wettbewerber ins Ziel, die alle als „vorbildlich“ eingestuft werden.
Hinter dem Testsieger „Pilot Sport 4S“ gehören dazu gemeinsam auf dem zweiten Platz liegend Goodyears „Eagle F1 Asymmetric 2“, Hankooks „Ventus S1 Evo“ und Vredesteins „Ultrac Vorti R“ sowie als Fünfter Contis „SportContact 6“. Bei ihnen fanden die Tester jeweils nur wenig Kritikwürdiges. Beim Michelin-Modell sind es ein wohl nur durchschnittlicher Komfort und sein hoher Preis, beim Goodyear Abstriche beim Grip im Trockenen, beim Hankook- wie beim Vredestein-Reifen lediglich „durchschnittliche Aquaplaningqualitäten“ sowie beim Conti Defizite in Sachen Komfort und Rollwiderstand. Letzteres ist im Übrigen die einzige Schwäche, die dem „SportContact 6“ beim Test der 19-Zöller angekreidet wird. Ansonsten hat er sich als bester Allrounder unter allen in dieser Größe angetretenen Wettbewerbern profiliert. Deshalb kann er Hankooks „Ventus S1 Evo²“ und Michelins „Pilot Sport 4S“ hier auf den gemeinsamen zweiten Platz verweisen. Leicht negativ aufgefallen ist dieses Duo aber lediglich wegen eines etwas erhöhten Abrollgeräusches (Hankook) bzw. eines hohen Preisniveaus (Michelin).
Dahinter schließen sich dann noch der für „gut“ befundene Falken „Azenis FK510“ auf Platz vier und Toyos „Proxes Sport“, der mit „befriedigend“ beurteilt wird, auf Rang fünf an. Ersterer von beiden wird als sportlich „mit dynamischen Handlingqualitäten auf nasser Piste“ sowie kurzen Nass- und Trockenbremswegen bei einem niedrigen Preisniveau charakterisiert. Dem anderen werden gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, ein leises Vorbeifahrgeräusch sowie ein ebenfalls niedriges Preisniveau bescheinigt. Dafür könnten sie jeweils mehr Grip und ein weniger untersteuerndes Fahrverhalten auf trockener Strecke bieten sowie der Falken-Reifen zusätzlich noch einen besseren Abrollkomfort und das Toyo-Modell ein zügigeres Lenkansprechen und kürzere Bremswege. christian.marx@reifenpresse.de
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