Steinexpo bietet „eine sehr gute Form zur Kundenbetreuung“
Nachdem die Steinexpo 1990 erstmals im hessischen Homberg/Nieder-Ofleiden stattfand, hat sich die Veranstaltung zur größten und bedeutendsten Steinbruch-Demonstrationsmesse auf dem europäischen Kontinent entwickelt. Die im Dreijahresrhythmus stattfindende Steinexpo lockte ab dem 30. August immerhin über 40.000 Besucher in Europas größten Basaltsteinbruch, angezogen von fast 300 Ausstellern, was einem Zuwachs von immerhin 15 Prozent entspricht. Damit steht endgültig fest: Die Steinexpo ist längst aus dem Schatten der in München stattfindenden internationalen Leitmesse Bauma hervorgetreten und hat sich dabei auch und gerade für Unternehmen aus der Reifenbranche fest etabliert. Gerade die Nähe zum Kunden, die hohe Anwenderorientierung und nicht zuletzt auch die deutlich geringeren Kosten für die Aussteller spielen der Steinexpo in die Karten, wie ein Besuch vor Ort zeigte. Mit Ausnahme von Goodyear fehlte heuer kein einziges relevantes Unternehmen des EM-Reifenmarktes.
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Es sind dabei vor allem die großen Hersteller Bridgestone und Michelin, die den europäischen EM-Reifenmarkt dominieren, die auch inhaltlich auf der diesjährigen Steinexpo – der immerhin schon zehnten Messe im Basaltsteinbruch „Hochberg“ der Mitteldeutsche Hartstein-Industrie AG in Homberg/Nieder-Ofleiden – von sich reden machten. Aber auch Hersteller wie Continental, Trelleborg mit Mitas, BKT (über Vertriebspartner Bohnenkamp), Sailun Jinyu (Maxam Tire Solutions) und Nokian Tyres stellten auf der Steinexpo ihre Produktneuheiten aus, während der Reigen an Unternehmen aus der Reifenbranche noch durch die Magna Tyres Group, Recamax (Marangoni-Gruppe) und White Baumaschinenreifen (Rösler Tyre Innovators) komplettiert wurde.
Insbesondere für Weltmarktführer Bridgestone gehört die Steinexpo bereits seit Jahren zu den Pflichtterminen im Veranstaltungskalender, was im Übrigen auch für die Bauma in München gilt, auf der der japanische Konzern im vergangenen das einzige Unternehmen aus dem Führungstrio des internationalen EM-Reifenmarktes war. Im Bridgestone-Deutschland-Vertrieb steht die Steinexpo gerade deswegen hoch im Kurs, weil sie als Endverbrauchermesse eine hohe Nähe zum Kunden verspricht, also zum Fuhrpark- bzw. Maschinenbetreiber. Dabei gehe es freilich nicht nur um Kontaktpflege, sondern vielmehr noch darum, in Bezug auf individuelle Lösungen für die verschiedensten Ansprüche des Kunden auf der Höhe der Zeit zu sein. Natürlich gehört Bridgestone auch in der Erstausrüstung von Erdbewegungsmaschinen zu den maßgeblichen Marktteilnehmern. Aber gerade hier gilt: Je spezieller die Anwendung, umso mehr ist die Zusammenarbeit zwischen dem Kunden, dem Reifenhersteller und dem Produzenten der Maschine von zentraler Bedeutung. Eine standardmäßige Ausrüstung der Maschinen mit Reifen durch den OEM ist bei ‚normalen‘ Anwendungen zwar der Regelfall, wird’s jedoch speziell, müssen auch spezielle Reifenlösungen her. Eine Messe wie die Steinexpo sei der ideale Ort, um entsprechend notwendige Gespräche zu führen, finden Olaf Schäfer (Area Sales Manager EM-Reifen DACH), Knut Kadner (Bezirksleiter EM-Reifen) und Knut Scharf (Key Account Manager Erstausrüstung Commercial DACH), die sich am Bridgestone-Steinexpo-Stand um ihre Kunden und Presseanfragen kümmerten. Insgesamt biete die Steinexpo „eine sehr gute Form zur Kundenbetreuung“, so die drei Bridgestone-Manager unisono.
Bridgestone vermarktet in Europa mittlerweile fast ausschließlich Radialreifen, auch wenn natürlich Diagonalreifen weiterhin zum Sortiment des Weltmarktführers gehören und auch in Europa verfügbar sind. Dabei ist von einer Knappheit, wie sie den Markt noch vor einigen Jahren geplagt hat, mittlerweile längst keine Rede mehr – auch ein Grund, sich auf Messen wie der Steinexpo intensiv um seine (potenziellen) Kunden zu kümmern. Wenn überhaupt, dann könne man bei Großreifen – den sogenannten Giant Tyres ab 49 Zoll – international immer noch eine gewisse Knappheit konstatieren. Da diese Reifen aber auf dem europäischen EM-Reifenmarkt eine eher untergeordnete Rolle spielen, sind die Auswirkungen dadurch auch entsprechend überschaubar. Allerdings gebe es schon Rückkopplungen, die sich über die Produktionsstätten ergeben: Bridgestone produziert jeden EM-Reifen ab einer Größe von 25 Zoll ausschließlich in Werken in Japan. Dort wird dann entschieden, welcher regionale Markt wie mit Produkten abgedeckt werden kann. Von Lieferschwierigkeiten jedenfalls sei man auch bei Bridgestone weit entfernt.
Produktseitig gab Bridgestone auf dem Steinexpo-Stand einen Überblick über das aktuelle EM-Reifensortiment. Die Messeneuheit dabei: Den Radialreifen V-Steel L-Traction (VLT) bietet der Hersteller jetzt auch in 29 Zoll. Der VLT in der Größe 30.25 R29 sei dabei „für die neue Klasse der knickgelenkten Dumper konzipiert“ und decke „das Spektrum von lehmigen, weichen und schlammigen bis hin zu festen Untergründen“ ab, hieß es dazu auf der Messe in Homberg/Nieder-Ofleiden. Durch seine „ausgezeichnete Stabilität“ sorge der Zwei-Sterne-Reifen mit E3-Profil „noch dazu für ein sehr gutes Fahrgefühl“.
Genau wie Bridgestone zusätzlich zu EM-Reifen auf der Steinexpo auch ‚artverwandte‘ Offroad- und Lkw-Reifen ausstellte, so nutzte auch Michelin die Messe dafür, umfassend über das Programm seiner Sparte Specialty Tyres zu informieren. Dabei hatte der französische Hersteller zuletzt auf der Steinexpo wie auch auf der Bauma gefehlt. Zur Messepräsenz gehörten eben auch Produkte der Linien Lkw und Agrar, auch wenn sich bei Michelin – zusammen mit Bridgestone in Europa Marktführer – am Stand freilich ebenfalls alles vornehmlich um EM-Reifen drehte. Und dazu hatte das Unternehmen gleich mehrere Neuheiten im Gepäck, die in Homberg/Nieder-Ofleiden jetzt erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurden: zwei neue X-Tra-Load-Reifen für Starrahmenmuldenkipper sowie den neuen X-Tra-Defend-Reifen.
Insbesondere der X Tra Defend für knickgelenkte Muldenkipper in Steinbrüchen und im Tagebau konnte dabei auf der Steinexpo seine große Premiere feiern, hatte der Hersteller – und damit auch die NEUE REIFENZEITUNG – doch über die beiden anderen Profile bereits vor einigen Wochen berichtet. Der neue Michelin-Reifen leiste „hervorragenden Widerstand selbst auf aggressiven Böden und bietet hohe Laufleistung“, so der Hersteller anlässlich der Steinexpo. Knickgelenkte Dumper und ihre Reifen sind in Steinbrüchen und im Tagebau permanent extremen Anforderungen ausgesetzt. Um wartungsbedingte oder durch Reifenschäden verursachte Standzeiten zu verringern, hat Michelin den neuen X Tra Defend speziell für entsprechende knickgelenkte Dumper im Dauereinsatz entwickelt. Der neue X Tra Defend bewältige dabei Nutzlasten von 25 bis zu 45 Tonnen. Die in zwei 25-Zoll-Dimensionen erhältliche Neuerscheinung „verbindet besonders hohe Robustheit mit langer Lebensdauer und zeichnet sich darüber hinaus durch eine hervorragende Tonnenkilometer-pro-Stunde-Leistung aus“ (TKPH), ist man beim Hersteller überzeugt der mit dem Reifen eine Option bieten wolle, „wenn es um Wirtschaftlichkeit im Steinbruch und Tagebau geht“.
Wichtigstes Merkmal des neuen Michelin-Reifens ist die im Vergleich zu seinem Vorgänger Michelin X-Super Terrain+ erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Durchschlags- und Schnittverletzungen. Um dies zu erreichen, verstärkten die Michelin-Ingenieure die Karkassseile im Vergleich zum Vorgänger um 24,7 Prozent. „Auch verstärkte Gewebelagen tragen zur Stabilität der Karkasse bei. Darüber hinaus besitzt der Reifen eine um 15 Prozent dickere Reifenflanke.“
Neben seiner besonders hohen Widerstandsfähigkeit zeichne sich der Zwei-Stern-markierte Reifen zudem durch eine besonders hohe Lebensdauer aus. Der X Tra Defend verfügt im Vergleich zum Vorgänger über ein 65 Millimeter tiefes Laufflächenprofil. „Dies entspricht einer Steigerung von fünf Millimetern oder acht Prozent. Gleichzeitig stieg das Gummivolumen des neuen Reifens um 17 Prozent, was ebenfalls vor frühzeitigem Verschleiß schützt. Dank dieser beiden Eigenschaften bietet der neue Michelin X Tra Defend eine um bis zu 15 Prozent längere Lebensdauer als sein Vorgänger.“
Ein weiterer wichtiger Indikator für die Produktivität des neuen Michelin-Reifens sei dessen „exzellente Tonnenkilometer-pro-Stunde-Leistung“, so der Hersteller auf der Steinexpo. „So verfügt der Michelin-Reifen in der Dimension 29.5 R25 über einen TKPH-Wert von 246 In der Dimension 23.5 R25 erzielt der Michelin X Tra Defend den TKPH-Wert 192. Damit tragen beide Varianten zur Produktivität der Betriebe bei, die sie auf ihren Maschinen einsetzen.“
Gerade für ein Unternehmen wie Continental ist die Präsenz auf einer Messe wie der Steinexpo von besonderer Bedeutung, hatte der deutsche Hersteller doch erst vor vier Jahren die „Vision 2025“ ausgegeben. Darin geht es unter anderem auch darum, das Angebot der Geschäftseinheit Commercial Specialty Tires (CST) von Reifen für das Material Handling, wie sie damals im Konzern bereits vorhanden waren, umfassend auszubauen und dabei insbesondere die Produktlinien Landwirtschaftsreifen (AS) und EM-Reifen in den Fokus zu nehmen. Dieser strategischen Neuausrichtung sei man seither auch intensiv gefolgt, wie Christian Luther, bei Continental Product Line Manager für den Bereich EM-Reifen, auf der Steinexpo erläuterte. Dabei setzt Continental nicht nur auf neue Reifen. Als umfassender Mobilitätsanbieter setzt der Automobilzulieferer und Reifenhersteller ganz intensiv auch auf das Thema „Sensor im Reifen“, um die Leistungsfähigkeit der Continental-Produkte zu maximieren. Die von Continental selber produzierten Sensoren werden dabei mittlerweile in jeden radialen EM-Reifen eingebaut, unabhängig davon, ob der Kunde nun die darüber auf verschiedenen Wegen abrufbaren Daten zum Fülldruck und zur Innentemperatur des Reifens haben möchte. Das sogenannte ContiPressureCheck-System biete den Maschinenbetreibern einen großen Mehrwert, unterstrich Luther auf der Steinexpo, könne darüber doch ein vorzeitiger Reifenausfall wie auch ein übermäßiger Verschleiß des Reifens oftmals verhindert werden. „In einem Luftreifen ist eben Luft das Wichtigste“, so Luther und weiß, dass das Thema in etlichen Fuhrparks immer noch eher stiefmütterlich behandelt wird. Und da bereits ein Paar Sensoren eben deutlich günstiger sei, als die nachträgliche Montage (ohne Sensoren), seien Sensoren, die per se im Reifen sind, eben ein besonderes Angebot, das Continental seinen Kunden mache. Darüber hinaus sei Continental in diesem Zusammenhang das einzige Unternehmen, bei dem jeder radiale EM-Reifen bereits ab Werk mit Sensoren ausgestattet ist.
Produktseitig stellte Continental mit seiner Steinexpo-Präsenz insbesondere auf den DumperMaster für knickgelenkte Muldenkipper ab, der ab August auch in der Größe 26.5 R25 verfügbar ist. Damit ist der neue Reifen aus der ContiMine-Serie für den Untertagebau und für Tunnelanwendungen nun in insgesamt drei Dimensionen erhältlich; zusätzlich zur neuen Größe bietet Continental den Reifen bereits in 29.5 R25 und 35/65 R33 mit einem E4-Profil an. Ebenfalls am Continental-Stand in Homberg/Nieder-Ofleiden zu sehen: die beiden Reifenlinien EM-Master und RDT-Master aus dem ContiEarth-Portfolio für Bau-/Erdbewegungsmaschinen sowie Gummiraupenketten und Fördergurte.
Spielte das Geschäft mit EM-Reifen bisher für Trelleborg nur eine überaus geringe Rolle, ist der schwedische Hersteller doch stark fokussiert auf Industrie-/Vollgummireifen (und Landwirtschaftsreifen natürlich), so hat sich das mit der Mitas-Übernahme im vergangenen Jahr deutlich geändert. Mittlerweile umfasst der Geschäftsbereich Trelleborg Wheel Systems die Sparten bzw. die Geschäftsfelder Landwirtschafts- und Forstreifen wie auch Industrie- und Baumaschinenreifen. Die letztgenannte Sparte – firmenintern ICT genannt, Industrial and Construction Tyres – hat dabei das komplette Mitas-Portfolio an diagonalen und radialen EM-Reifen unter sich, insbesondere auch, was deren Vertrieb betrifft.
Wie Andreas Karnein erläuterte, bei Trelleborg Wheel Systems in Deutschland Operations Director für Industrie- und EM-Reifen, habe sich das Angebot durch die Übernahme von Mitas 2016 beträchtlich erweitert, was sehr zum Wohle der Kunden sei und weswegen man letztendlich auch erstmals auf der Steinexpo ausgestellt hat. Gerade bei Diagonalreifen, die auch in Europa immer noch stark nachgefragt würden, sei Trelleborg Wheel Systems mit seiner neuen Marke Mitas marktführend, ob in der Erstausrüstung oder im Ersatzgeschäft, etwa mit dem NB-38-Mobilbaggerreifen. Aber auch das Radialreifensortiment des in drei Werken in Tschechien produzierenden Herstellers würde sich immer weiter entwickeln, so Karnein, und es sei bereits heute stark. Der schwedische Hersteller sieht sich demnach auch direkt unterhalb der drei großen Hersteller Bridgestone, Michelin und Goodyear als richtig verortet.
Produktseitig rückte Trelleborg Wheel Systems vor allem den neuen Vollgummireifen Brawler HPS Soft Ride in den Vordergrund der Messepräsenz auf der Steinexpo, ein Reifen, der Anfang des Jahres in Europa und damit auch in Deutschland speziell für die Entsorgungs- und Recyclingindustrie eingeführt wurde.
Der Osnabrücker Reifengroßhändler Bohnenkamp stellte auf der Steinexpo ebenfalls wichtige Produkte aus seinem Sortiment für den EM-Bereich vor. Im Mittelpunkt standen dabei freilich die Produkte des indischen Herstellers BKT, die man bekanntlich fast in ganz Europa exklusiv vertmarktet. Erst vor gut vier Jahren hat das Unternehmen sein Produktsortiment entsprechend erweitert, das zuvor fast ausschließlich auf Landwirtschaftsreifen abgestellt hatte. Insbesondere zeigten Bohnenkamp und Karsten Krückeberg als Leiter Geschäftsbereich EM Lkw auf der Steinexpo „die gesamte leistungsstarke BKT-Earthmax-Produktfamilie, die nahezu alle Anwendungen im EM-Bereich abdeckt“.
„Die Steinexpo ist die perfekte Bühne für die Vorstellung der EM-Produkte von BKT. Wir treffen hier die absoluten Fachleute der Branche, die starkes Interesse an unserem Produktsortiment und Serviceangebot zeigen. Und natürlich ist der Basaltsteinbruch immer wieder eine beeindruckende Kulisse für unsere Produkte“, so Marketingleiter Henrik Schmudde.
Die Sailun Jinyu Group zählt nicht nur in China, sondern auch weltweit zu den größten Herstellern. Im Segment der OTR-Reifen einschließlich Industrie-, AS- und EM-Reifen ist die chinesische Unternehmensgruppe unter dem Namen Maxam Tire auch in Europa bereits seit Längerem vielen ein Begriff. Und sie sollte ihre Bekanntheit hierzulande noch weiter steigern, hat die Sailun Jinyu Group doch im vergangenen Frühsommer eine exklusive Vertriebspartnerschaft mit der Pneuhage-Unternehmensgruppe für Deutschland geschlossen, was am Stand auf der Steinexpo durch das gemeinsame Branding mehr als deutlich wurde. Die Partner gaben dort einen umfassenden Überblick über das aktuelle Produktsortiment, das – wie Maxams Sales & Marketing Director ROW Martin Lumb am Steinexpo-Stand erläuterte – „in den kommenden Jahren massiv ausgebaut werden soll“. Bereits heute gehörten Radialreifen in 49, 51 oder 57 Zoll zum Angebot des chinesischen Herstellers, wenn auch freilich nicht unbedingt für Europa, wo Reifen in der Größenordnung eher selten nachgefragt werden. Maxam Tire sieht seine Stärken dabei weltweit bereits klar im Radialreifensegment, ist daher aber auch der Ansicht, gerade bei Diagonalreifen, für die es immer noch wichtige Märkte gebe, wie Lumb erläuterte, einen gewissen Nachholbedarf erfüllen zu müssen und auch erfüllen zu wollen.
Am Stand selber konnten interessierte Besucher aber auch gleich zwei Produktneuheiten entdecken: den Radialreifen MS503 sowie den Vollgummireifen MS708. Beide Reifen – jeweils ausschließlich in 25 Zoll erhältlich – seien für Fahrlader, knickgelenkte Muldenkipper und Radlader entwickelt worden, wobei der letztgenannte in mehreren Profilversionen und teilweise mit den patentierten „Double-D“-Aussparungen für ein besseres Fahrverhalten verfügbar sei.
Für die Magna Tyres Group ist die Steinexpo der ideale Ort, um das umfassende Produktsortiment zu zeigen, steht das Unternehmen doch seit gut fünf Jahren für EM-Reifen; erst in der jüngsten Vergangenheit hatte das niederländische Unternehmen auch Landwirtschafts- und Lkw-Reifen ins Portfolio genommen. Zusätzlich zu den Magna-gebrandeten Off-the-Road-Reifen bietet das Unternehmen noch Reifen seiner Zweitmarke MTP für ausgewählte Anwendungen an. MTP sei dabei die Marke mit einem „sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, wie es dazu am Magna-Tyres-Stand auf der Messe in Homberg/Nieder-Ofleiden hieß. Ebenfalls im Sortiment: Runderneuerte von Obo Banden, dem größten Reifenrunderneuerung der Niederlande mit Spezialisierung auf das OTR-Reifensegment.
Auch die Marangoni-Gruppe zeigte auf der Steinexpo Präsenz und hielt damit die Fahnen für die Runderneuerungsbranche hoch. Die Marangoni-Tochter Recamax, die seit 2014 zum italienischen Runderneuerungskonzern gehört, spielte dabei insbesondere die ‚ökologische Karte‘: Die Runderneuerung ist nicht nur eine ökonomisch sinnvolle Möglichkeit, einen Reifen zu einem zweiten Leben zu verhelfen und damit die Kosten pro Kilometer bzw. Betriebsstunde zu optimieren. In diesem Zusammenhang bietet Recamax sogar eine fünfjährige Laufleistungsgarantie an und scheut folglich den Vergleich mit Neureifen nicht. Die Runderneuerung ist aber auch eine sinnvolle Art, ökologisch verantwortungsbewusst mit Ressourcen umzugehen. Kunden in Deutschland und den nördlich angrenzenden Regionen könnten dabei über Recamax sowohl Marix- also auch Renova-Runderneuerte beziehen, wobei das Kerngeschäft eben mit runderneuerten EM-Reifen der Marke Marix stattfindet, wie Recamax-Geschäftsführerin Heike Kerkhof in Homberg/Nieder-Ofleiden erläuterte. Recamax-Runderneuerte werden derzeit nicht produziert und vermarktet. Neureifen zählen – wenn überhaupt – ebenfalls nur noch punktuell zum Angebot der deutschen Marangoni-Tochter; der entsprechende Markt sei eben gesättigt, so Kerkhof weiter.
Nachdem Marangoni vor einigen Monaten sein Industriereifengeschäft und damit auch seine Tochtergesellschaft Wenzel Industrie mit Sitz in Lilienthal bei Bremen verkauft hatte, musste Recamax sich ein neues unternehmerisches Zuhause suchen. Dies habe man jetzt in Ostrau bei Dresden gefunden, erläuterte Heike Kerkhof. Voraussichtlich Anfang Oktober würde der Umzug mit Lager und Verwaltung vollzogen, nachdem sich Recamax seit der Übernahme durch Marangoni 2014 den Standort mit Wenzel Industrie teilte.
Auch Nokian Tyres nutzte die Steinexpo, um dem Fachpublikum aktuelle Produkte zu zeigen. Im Mittelpunkt der Messepräsenz dabei: der neue Bagger-/Staplerreifen Nokian Armor Gard 2. Aktuell verfügbar ist der Diagonalreifen für leichte EM-Anwendungen in der Größe 10.00-20, während die Größe 11.00-20 im kommenden Jahr eingeführt werden soll. Der Armor Gard 2 biete dem Hersteller zufolge eine bessere Stabilität und eine größere Lebensdauer als sein Vorgänger. arno.borchers@reifenpresse.de
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