Geballte Intelligenz zur Profil(tiefen)frage
Wenn es darum geht, bei welcher Profiltiefe neue Reifen an einem Fahrzeug montiert werden sollten, dann sagen die einen so und die anderen so. Namentlich plädiert einerseits Michelin weiterhin dafür, dies erst bei Erreichen des gesetzlichen Limits von 1,6 Millimetern zu tun, weil dies nachhaltiger sei und die eigenen Produkte genügend Sicherheitsreserven dafür böten. Andererseits raten weite Teile der Branche zu einem Wechsel schon bei drei bzw. vier Millimetern je nachdem, ob es sich um Sommer- oder Winterreifen handelt. Gestützt wird dies unter anderem eine recht aktuelle ADAC-Studie dazu, aber auch von anderen Untersuchungen/Tests seitens Dekra oder von AutoBild. Aber was hilft all das bei der eigenen Entscheidung für das einer oder das andere, wenn selbst die Leser der NEUE REIFENZEITUNG uneins zu sein scheinen, wie die Ergebnisse der derzeitigen Frage des Monats auf den Webseiten dieser Fachzeitschrift belegen. Bei binnen vier Wochen rund 1.000 abgegebenen Stimmen plädiert diesbezüglich rund ein Viertel (26 Prozent) genauso wie Michelin für 1,6 Millimeter, ein gutes Drittel (36 Prozent) für zwei bis drei Millimeter sowie die restlichen knapp zwei Fünftel (38 Prozent) für drei bis vier Millimeter.
Ein eindeutiges Ergebnis sieht anders aus, weswegen wir uns Gedanken gemacht haben, wen man zu diesem Thema denn wohl außerdem noch zurate ziehen könnte. Warum nicht die geballte Intelligenz anzapfen, die derzeit in aller Munde zu sein scheint: ChatGPT. Dahinter verbirgt sich bekanntlich ein Chatbot, der mittels Nutzung maschineller Lerntechnologie – GPT steht für Generative Pre-trained Transformer – respektive künstlicher Intelligenz (KI) über textbasierte Nachrichten mit Anwendern kommunizieren kann. Entwickelt wurde er von dem US-amerikanische Unternehmen OpenAI. Dank einer Partnerschaft mit bzw. eines Zehn-Milliarden-Dollar-Investments von Microsoft ist das Ganze nunmehr in die Suchmaschine Bing des Software- und Betriebssystemanbieters (Windows) integriert. Warum nicht also einfach mal nachfragen, haben wir gedacht. Vielleicht sind auch Sie genauso gespannt auf die Antworten auf die Fragen, die wir ChatGPT auf diesem Wege zum Thema Profiltiefe bei Reifen gestellt haben, wie wir es im Vorfeld waren. Gleichwohl sollte das Ganze bzw. das folgende „Interview“, bei dem die KI ihre „Aussagen“ jeweils mit weiterführenden Links untermauert hat, natürlich nicht völlig bierernst genommen werden.
Da es mittlerweile auch Reifen gibt mit einer Neuprofiltiefe von unter 6 mm macht ein Reifenwechsel bei 3-4 mm Restprofil in Anbetracht der geringen Profiltiefe im Neuzustand keinen Sinn. Aufgrund von Rollwiderstand, Gewicht, etc. und neuer Gummimischungen haben sich auch in all den Jahren die Neuprofiltiefen reduziert. Natürlich sollte den Fahrer/innen aber auch immer bewusst sein, dass die Physik nicht ausgehebelt werden kann und Reifen mit abnehmender Profiltiefe nicht so gefahren werden können z.B. im strömenden Regen wie Reifen im Neuzustand. Würde man öfter die Reifen von vorne nach hinten durchtauschen, wäre das Verschleißbild harmonischer und die Reifen könnten auch besser abgefahren werden. Verschleiß ist nun mal Verschleiß egal ob Reifen, Bremsen, Fahrwerk, usw. Alles hat seine Grenzen und verliert mit der Zeit an Performance auf die Fahrer/innen sich immer anpassen müssen. Genauso wie eine regelmäßige Sichtkontrolle, Prüfkontrolle und Luftdruckanpassung (je nach Einsatz, Beladung, etc) am Fahrzeug eigentlich selbstverständlich sein sollte.