RDKS-Sensoren tragen (vorerst?) genug zu mehr Nachhaltigkeit bei
Zugegeben, es gibt sie wirklich: die Sustainable-Products-Initiative (SPI) der EU-Kommission, mit der sie die Energieeffizienz- und Ressourcenschutzanforderungen an eine Vielzahl von Produktgruppen regeln will. Und ja, die Bundesregierung respektive das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) haben ihre Unterstützung dafür zugesagt. Doch dass dabei – wie von uns vergangenen Freitag berichtet – Sensoren für Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) in den Blick der Politik gerückt sind, ist vor allem natürlich eines: unser diesjähriger Aprilscherz. Selbst wenn es in der Tat unbefriedigend ist, dass RDKS-Sensoren entsorgt werden müssen, wenn ihren Batterien der „Saft“ ausgeht. Ungeachtet dessen haben wir aber wohl kaum jemanden mit unserer frei erfundenen Geschichte aufs Glatteis führen können bzw. sind uns unsere Leser ziemlich schnell auf die Schliche gekommen. Aber wer weiß, ob nicht irgendwann doch jemand auf die Idee kommt, das „Batterieproblem“ der Sensoren direkt messender RDKS – gesetzgeberisch oder technisch – anzugehen. christian.marx@reifenpresse.de
Alle bisherigen Aprilscherze der NEUE REIFENZEITUNG im Überblick
- BMWK-/BMUV-Initiative: RDKS-Sensoren sollen nachhaltiger werden (2022)
- Kompromittierte EPREL könnte Start des neuen Reifenlabels verzögern (2021)
- Verweigerung der HU-Plakette wegen Reifenlabelwert (2020)
- Feinstaub/Fahrverbote: Reifen wird Informant über UTQG-Labeling und RFID (2019)
- Ab 2030 keine Luftreifen mehr für Kraftfahrzeuge (2018)
- Runderneuerte Autoreifen profitieren von Pkw-Maut – Circus Maximus (2017)
- Premiumreifenhersteller starten gemeinsame Aktion „Besser ist besser“ (2016)
- Nicht Fisch, nicht Fleisch, aber dennoch nicht Ganzjahres-, sondern Winterreifen (2015)
- Mangelnde Akzeptanz – EU ergreift beim Reifenlabel die Initiative (2014)
- ERG dürfte Pkw-Reifenpreise steigen lassen (2013)
- Droht dem Online(reifen)handel durch „Softwarepatent” Ungemach? (2012)
- Reifenbranche soll „E10“-Fiasko abfedern helfen (2011)
- Kehren Spikereifen auf deutsche Straßen zurück? (2010)
- Neuregelung rund um Mindestprofiltiefe auf dem Weg? (2009)
- Hat die (derzeitige) Feinstaubplakette bald schon wieder ausgedient? (2008)
- Kennzeichnungspflicht für Reifenrollwiderstand (2007)
- Kommt jetzt auch eine „situative Sommerreifenpflicht“? (2006)
- Gesetzlich festgelegte Runderneuerungsquote geplant (2005)
- Nach Dosen- jetzt auch Reifenpfand? (2004)
Diesem Kommentar kann ich so nicht zustimmen!
“Dadurch, dass sie auf Abweichungen vom idealen Fülldruck aufmerksam machen und so zur Einsparung von Kraftstoff/Kohlendioxidemissionen beitragen, leisten RDKS-Sensoren seit Jahren schon einen Beitrag zum Umweltschutz bzw. zur Ressourcenschonung (Bild: NRZ/Christian Marx)”
Es wäre mit neu, dass das RDKS System dich darauf Aufmerksam macht, dass die vom idealen-Fülldrück abweicht. Das einzige was 90% der System machen ist, dir den Ist Fülldrück der Reifen anzuzeigen und die eine Meldung zur geben wenn die Luftdruck aus unerfindlichen Gründen um 0,4-0,5 Bar abweicht. Was für einen Luftdruck du fährst ist dem System völlig egal, auch kann es nicht wissen im welchen Belastungszustand sich das Fahrzeug gerade befindet und ob das der passende Luftdruck dafür ist.
Wie gesagt ist das nur ein Ist-Zustand der angezeigt wird ohne Logik oder Empfehlung des Systems dahinter. Daher sehe ich da auch keinen Beitrag zum Umwelschutz oder Ressourcenschonung und weder als Sicherheitsaspekt sondern nur als Kostenmehraufwand für den Endkunden.
Denn die Reifenschäden sind nach meiner Erfahrung deswegen nicht weniger geworden, weil in dem meisten Fällen der falsche Luftdruck bzw. nicht der Situation angepasste Luftduck verwendet wird.
Hallo Herr Graf,
Sie haben in einem Punkt natürlich völlig Recht: Ein Reifendruckkontrollsystem an sich nützt natürlich gar nichts, wenn der- oder diejenige hinter dem Lenkrad falsche Sollwerte vorgibt oder Warnungen vor Abweichungen davon ignoriert.
Aber ein gewisses Maß an Eigenverantwortung diesbezüglich sollte man von Autofahrern schon verlangen können, selbst wenn Reifen Otto Normalverbraucher in der Mehrzahl tendenziell eher weniger zu interessieren scheinen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Marx
(Redaktion NEUE REIFENZEITUNG)