Kfz-Teile- und Reifenanbieter Forstinger wird zum Sanierungsfall

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Die Forstinger Österreich GmbH mit Sitz in Traismauer (Österreich) hat beim für sie zuständigen Landgericht St. Pölten einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingereicht, welches das Gericht mit Beschluss vom 31. Januar dann auch eröffnet hat. Zum Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Volker Leitner bestellt worden.

Die Firma Forstinger besteht eigenen Worten zufolge seit 55 Jahren und beschreibt sich selbst als führenden Anbieter von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen in unserem Nachbarland. Die Fachmarktkette betreibt demnach 108 Filialen, von denen im Zuge der Sanierung nun allerdings bis zu 15 geschlossen werden sollen. Laut dem Amtsgericht sieht der vorgelegte Sanierungsplanvorschlag zudem vor, den Insolvenzgläubigern zur „Befriedigung ihrer angemeldeten und festgestellten Forderungen – gleichgültig, ob es offene Buch- oder Wechselforderungen sind – eine 20-prozentige Quote“ anzudienen. Diese würde dann binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes gezahlt. Gleichwohl könnten Kunden bis auf Weiteres in allen Filialen und Werkstätten einkaufen, heißt abgesehen davon seitens Forstinger.

Man habe zwar schon in den vergangenen zwei Jahren „wichtige Restrukturierungsschritte“ umgesetzt wie etwa eine Verlagerung und Verkleinerung der Firmenzentrale, eine Optimierung des Onlineshops sowie eine Neuausrichtung des Sortimentes, und die Umsätze hätten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auch stabilisiert und mehrere neue Sortimentsgruppen sogar zweistellig zugelegt. „Kostenseitig konnten aber aufgrund der Altmietverträge und Altlieferantenverträge die entsprechend notwendigen Einsparungen nicht umgesetzt werden. Zusätzlich brachen im Januar wetterbedingt die Umsätze bei Saisonware wie Starterbatterien und anderen Winterartikeln bis zu 70 Prozent ein“, wird erklärt, warum das Unternehmen nun dennoch zum Sanierungsfall geworden ist.

Im Vorfeld seien bereits umfassende Vorbereitungen für eine möglichst rasche Antragstellung auf Zuerkennung von Insolvenzentgelt für die zum Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung rückständigen Löhne und Gehälter getroffen worden. „Außerdem wurden ab Erkennbarkeit der Insolvenzgründe zur Absicherung der Eigentumsvorbehaltsgläubiger Entnahmen auf diesen Warenbestand sowie Entnahmen aus den Konsignationslagern Zug um Zug an die Lieferanten bezahlt“, so die Traismauerer, die im Rahmen des Sanierungs-/Insolvenzverfahrens nun letztlich eine „Weiterführung ohne Altlasten“ anstreben. cm

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