Gemeinsam mit Kordsa will Conti den Reifenbau umweltfreundlicher machen
Die Reifendivision der Continental AG will gemeinsam mit dem türkischen Unternehmen Kordsa – einem der international führenden Anbieter textiler Verstärkungsmaterialien für die Reifenindustrie – an einem neuen, nachhaltigen Haftsystemstandard für die Verbindung von textilen Festigkeitsträgern mit Gummierungsmischungen arbeiten. Im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit haben sich beiden Seiten darauf verständigt, eine Technologie zu entwickeln, in der die Stoffe Resorcin und Formaldehyd durch umweltfreundliche Chemikalien ersetzt werden. Continental und Kordsa planen für das neue Haftsystem demzufolge ein kostenloses Lizenzierungskonzept. Die Umweltfreundlichkeit der neuen Technologie in Kombination damit mache die Zusammenarbeit zu einem – wie die Partner überzeugt sind – „wegweisenden Vorbild für die Reifenindustrie, um eine Verbesserung von Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltaspekten zu erzielen“. Im Rahmen der „Tire Technology Expo 2018“, die im Februar wieder in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover stattfinden wird, sollen dann weitere Details zu alldem vorgestellt werden.
„Nachhaltiges Handeln gegenüber unseren Mitarbeitern und der Gesellschaft insgesamt sind wesentliche Bestandteile unserer Unternehmensstrategie. Wir streben permanent nach neuen Lösungen, die unsere Reifenherstellungsprozesse so umweltfreundlich wie möglich machen. Mit Kordsa haben wir einen kompetenten Entwicklungspartner für Haftsysteme gefunden, der seine umfangreichen Kenntnisse auf dem Gebiet der resorcin- und formaldehydfreien Haftungstechnologien einbringen kann. Die gute Zusammenarbeit zwischen Continental und Kordsa spiegelt sich auch in den bisherigen Testergebnissen wider, die sowohl im Labor als auch in Versuchsreifen sehr erfolgversprechend sind“, erklärt Dr. Boris Mergell, der bei Conti für die weltweite Forschung und Entwicklung für Pkw-Reifen verantwortlich ist. „Wir planen daher den schrittweisen Einsatz in der Produktion unserer Reifen in allen Segmenten, was ein weiterer nennenswerter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist. Derzeit arbeiten viele Lieferanten an eigenen Lösungen, was die Komplexität allein für die Freigabeprozesse aller Einzellösungen schnell ins Uferlose steigen lassen könnte. Aus diesem Grund verfolgt diese Kooperation den Ansatz, die Technologie auch anderen Lieferanten und Wettbewerbern zugänglich zu machen und so den Grundstein für einen neuen Haftsystemstandard zu legen“, ergänzt er.
„In Anbetracht der anspruchsvollen Anwendungsfelder ist der Ersatz von Resorcin und Formaldehyd eine große Herausforderung für die Reifenindustrie“, erklärt Ibrahim Özgur Yildirim, Chief Technology Officer von Kordsa, wo man seinen Worten zufolge schon seit 2008 daran arbeitet, Resorcin und Formaldehyd zu ersetzen. Zumal sich seinen Worten zufolge in diesem Bemühen nicht zuletzt der Anspruch widerspiegelt, für die zukünftigen Generationen bessere und nachhaltigere Produkte zu entwickeln. Als nachdrücklicher Befürworter einer offenen Innovationskultur könne man dabei ausgeprägtes Wissen und breit gefächerte Expertise einbringen, heißt es weiter. „Zusammen mit Continental wollen wir nun eine neue Technologie für die Anbindung von textilen Verstärkungsmaterialien an Gummierungsmischungen etablieren: eine umweltfreundliche Alternative zu resorcin- und formaldehydbasierten Haftungssystemen, die bereits seit über 80 Jahren verwendet werden. Mit Blick auf unsere erheblichen Investitionen in dieses Forschungsfeld und die vorliegenden Ergebnisse sind wir zutiefst davon überzeugt, dass wir zusammen mit Continental mit dieser Technologie einen neuen Haftsystemstandard bereitstellen können“, so Yildirim. cm
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