Auch europäischer Markt von Apollos (Vredestein-)Reifenrückruf betroffen
Vor ein paar Wochen war es in den USA zu einem Apollo-Tyres-Rückruf von gut 190 Vredestein-Reifen in drei verschiedenen Profilausführungen gekommen aufgrund der Verwendung einer verunreinigten Materialmischung bei deren Produktion am ungarischen Standort Gyöngyöshalász des Herstellers. Doch offenbar ist das Ausmaß des Ganzen noch ein wenig größer als zunächst gemeldet, spricht das Unternehmen selbst doch von einem „proaktiven Rückruf von 4.300 Reifen, die an Vertriebspartner in Europa (3.540 Einheiten), der Türkei (266 Einheiten), den USA (194 Einheiten) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (26 Einheiten) geliefert wurden“. Weitere Reifen befänden sich noch in eigenen Lagern des Anbieters, wobei letztlich Pkw-Reifen 28 verschiedener Artikelnummern der Marke Vredestein und auch Apollo Tyres selbst betroffen seien. Zusätzlich zu den mit Blick auf den US-Rückruf bereits genannten Vredestein-Modelle „Hitrac“, „Quatrac“ und „Quatrac Pro+“ werden außerdem noch der „Quatrac Pro EV“ und der „Ultrac“ derselben Marke sowie Apollos „Alnac 4G AllSeason“ in diesem Zusammenhang aufgezählt.
Zumindest dann, wenn sie in der neunten Kalenderwoche dieses Jahres im entsprechenden Werk in Ungarn hergestellt wurden, erkennbar an einer mit „023“ beginnenden und auf „0924“ endenden DOT-Nummer. „Im Rahmen der Qualitätskontrollprozesse hat Apollo Tyres festgestellt, dass während einer Produktionswoche in seiner ungarischen Produktionsstätte in Gyöngyöshalász eine verunreinigte Reifenmaterialmischung verwendet wurde. Insgesamt enthalten 4.300 Reifen die betroffene Mischung. Aus Sicherheitsgründen wird das Unternehmen jedoch 55.000 Reifen, die in dieser Woche produziert wurden, überprüfen“, so der Hersteller. Erste Tests im Innenbereich deuten demnach darauf hin, dass die verunreinigte Mischung im Laufe der Zeit zu einem Ablösen der Stahlgürtel führen kann. Dem Unternehmen seien derzeit allerdings keine Sicherheitsvorfälle im Zusammenhang mit diesen Reifen bekannt. Apollo Tyres will die zuständigen Behörden in allen betroffenen Ländern informieren, die Einzelheiten des Inspektions- und Rückrufprozesses finalisieren und Maßnahmen ergreifen, um die Unannehmlichkeiten für seine Vertriebspartner, Reifenhändler und Nutzer weitestgehend zu begrenzen.
„Als Eingrenzungsmaßnahme haben wir alle unsere Bestände der betroffenen Reifen mit DOT 09/24 in Europa gesperrt, um die Reifen auszusondern, die sich noch in unserer Kontrolle befinden. Aus äußerster Vorsicht haben wir beschlossen, alle unsere Händler, die einen oder mehrere dieser Reifen erhalten haben könnten, über das mögliche Thema zu informieren und diese Reifen vom Markt zurückzurufen, um die Gefahren für unsere Händler/Kunden und Verbraucher zu minimieren“, ist einem Händlermemo zu dem Rückruf zu entnehmen. Reifenvermarkter werden gebeten, Reifen der betroffenen Artikelnummern, Profilreihen und Dimensionen (siehe nebenstehende Auflistung), die sich noch in ihrem Besitz befinden, auszusondern und zu isolieren. Nach einer entsprechenden Meldung über ein bereitgestelltes Formular per E-Mail an recall_germany@apollotyres.com werde man sich mit ihnen „in Verbindung setzen, um diese möglicherweise betroffenen Reifen abzuholen und auszutauschen“. Eine Entschädigung für mit dem Rückruf verbundene Kosten (zum Beispiel für die Montage) wird ebenfalls zugesagt, zumal Händler gebeten werden, die betroffenen Reifen von Verbrauchern auszutauschen.
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