Zwei Sieger, ein Verlierer im Winterreifentest 2017 von AutoBild Sportscars

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In der laufenden Herbstsaison hat Conti mit seinen Winterreifen bereits drei Testsiege einfahren können, von denen zwei auf das Konto des „WinterContact TS860“ (beim ADAC und bei AutoBild) gehen sowie einer vom „WinterContact TS850 P“ (bei Auto Motor und Sport) geholt wurde. Jetzt kann Letzterer in der unternehmensinternen Bilanz gleichziehen, denn beim im ab morgen am Kiosk erhältlichen Heft 11/2017 veröffentlichten Produktvergleich von AutoBild Sportscars hat er ebenfalls die Nase vorn, auch wenn sich der „TS850 P“ den Sieg dabei mit Michelins „Pilot Alpin PA4“ teilen muss. Bei dem Test des Magazins von Winterreifen der Dimension 225/40 R18 92V montiert an einem VW Golf GTI Performance heimsen die beiden insofern ebenso das Prädikat „vorbildlich“ ein wie der direkt hinter ihnen folgende „UltraGrip Performance“ erster Generation aus dem Hause Goodyear. Nach diesem Trio folgen im Mittelfeld sechs Fabrikate, die für „gut“ – Dunlops „Winter Sport 5“ und Pirellis „Winter Sottozero 3“ – oder zumindest „befriedigend“ gehalten werden wie etwa Hankooks „Winter I*Cept Evo²“, Coopers „WeatherMaster SA2+“, Fuldas „Kristall Control HP2“ und Nokians „WR A4“. Als Letzter unter den insgesamt zehn geprüften Kandidaten muss sich der „Wintermax A1 NW211“ der Marke Sunny als einziger mit dem Urteil „nicht empfehlenswert“ begnügen.

Dies offensichtlich vor allem wegen seiner laut dem Blatt „eingeschränkte[n] Nässetauglichkeit mit wenig Seitenführung und viel zu langen Bremswegen auf nasser Fahrbahn“ in Kombination mit einem als schwammig beschriebenen Lenkverhalten auf trockener Fahrbahn. Demgegenüber soll der Sunny-Reifen auf der anderen Seite mit guten Schneequalitäten überzeugt haben sowie mit einem niedrigen Rollwiderstand. Besser machten ihre Sache im Nassen die Reifen der Marken Nokian und Fulda, selbst wenn sie dabei freilich immer noch recht deutlich hinter den Besten des Vergleiches zurückblieben. Verzögertem Lenkansprechen auf verschneiter und nasser Piste sowie mäßigen Sicherheitsreserven bei Aquaplaning („WR A4“ ) respektive verzögertem Lenkansprechen und untersteuerndem Fahrverhalten auf nasser Piste zusammen mit verlängerten Nass- und Trockenbremswegen („Kristall Control HP2“) stehen andererseits auf der Habenseite ein ausgewogenes Trockenhandling und ein kraftstoffsparender Rollwiderstand bei Ersterem von beiden bzw. ausgewogene sichere Schneequalitäten, gute Aquaplaningreserven und ein günstiger Preis bei dem anderen gegenüber. Bei Nässe ist der Cooper-Reifen zwar besser als die Konkurrenz von Nokian und Fulda, aber dafür offenbart dieser Reifen jedoch ein paar mehr Schwächen auf Schnee.

Dingen wie „sichere Aquaplaningeigenschaften, überzeugendes Nasshandlingverhalten, leises Abrollgeräusch“ stehen beim „WeatherMaster SA2+“ AutoBild Sportscars zufolge jedenfalls „nur befriedigende Leistungen und wenig Grip unter winterlichen Bedingungen“ sowie zusätzlich noch verlängerte Trockenbremswege gegenüber. In Summe reicht es damit zum gemeinsam mit dem „Kristall Control HP2“ belegten siebten Platz, während der „I*Cept Evo²“ zwar ebenfalls „befriedigend“ abschneidet, aber einen Rang vor dem Cooper-Modell zu liegen kommt. Ein stabil-sicheres Fahrverhalten unter allen Witterungsbedingungen sowie ein günstiger Preis werden dem Hankook-Reifen zugutegehalten, aber ihm dafür ein lediglich „durchschnittliches Gripniveau auf nasser Piste“ sowie „verlängerte Bremswege auf nasser und trockener Fahrbahn“ angekreidet. Wohl deshalb konnten die Reifen der Marken Pirelli und Dunlop am „I*Cept Evo²“ vorbeiziehen und die Bewertung „gut“ einfahren. Zumal der „Winter Sottozero 3“ als ausgewogen beschrieben wird samt „sportlich-dynamischem Handling und stabiler Seitenführung auf Schnee, gute[r] Lenkpräzision, kurze[r] Trockenbremswege“. Dem „Winter Sport 5“ werden überzeugend gute Leistungen auf Schnee und Eis, vorbildliche Sicherheitsreserven bei Aquaplaning und ein dynamisch-sportliches Nasshandling attestiert.

Dass die beiden aber dennoch nicht weiter vorne im Wettbewerberfeld landeten, ist demnach ihrem mäßigen Gripniveau auf trockener Strecke und einem erhöhten Abrollgeräusch (Pirelli) respektive einem lediglich durchschnittlichen Gripniveau auf trockener Piste (Dunlop) geschuldet. Letzteres trifft prinzipiell zwar genauso auf den „UltraGrip Performance“ erster Generation aus demselben Konzern zu, doch sind die diesbezüglichen Abstriche bei dem Goodyear-Reifen wohl doch ein wenig kleiner, sodass es bei ihm gerade noch für die Gesamtwertung „vorbildlich“ langt. Zumal für den als ausgewogen beschrieben Reifen darüber hinaus noch überzeugende Winterqualitäten sowie Dinge wie ein „sportlich-direktes Schnee- und Nasshandling, präzises Einlenkverhalten“ kombiniert mit einem guten Abrollkomfort im Testprotokoll festgehalten sind. Einziger Kritikpunkt bei den beiden Testsiegern ist jeweils ihr „hoher Preis“, während sie ansonsten augenscheinlich auf ganzer Linie zu überzeugen wussten. Mit „ausgewogen gute Leistungen auf höchstem Niveau, dynamische[n] Handlingqualitäten, präzise[m] Einlenkverhalten und kurze[n] Bremswege[n] bei jeder Witterung“ soll das Conti-Modell aufwarten können. Zum „unumstrittenen Schneekönig“ wird dennoch der Michelin-Reifen gekürt dank seiner „hervorragende[n] Leistung auf Schnee und Eis“ mit zugleich überzeugenden und ausgeglichenen Leistungen auf nasser und trockener Fahrbahn. christian.marx@reifenpresse.de

2 Kommentare
    • Christian Marx says:

      Vielen Dank für den Hinweis: Wir haben den voll auf unsere Kappe gehenden Fehler inzwischen korrigiert.

      Im Test war in der Tat der “Pilot Alpin PA4” dabei, und jetzt stimmen Text und Tabelle auch überein.

      Mit freundlichen Grüßen

      Christian Marx
      (Redktion NEUE REIFENZEITUNG)

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