Reifenhandels-Task-Force steht bereit – Branche jetzt selbst am Zug
Als Weiterentwicklung seines Roland-Berger-Projektes „Geschäftsmodell Zukunft“ für den Reifenfachhandel hatte der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) ein sogenanntes Task-Force-Modell ins Spiel gebracht. Hintergrund dessen ist, dass den eigenen Mitgliedern auf diesem Wege Hilfe zur Seite gestellt werden soll, sofern sie denn die eine oder andere von Roland Berger vorgeschlagene Maßnahme im eigenen Betrieb umsetzen wollen, um sich fit zu machen für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Marktes.
Schließlich sei die Lage im Reifenfachhandel weiterhin angespannt, was nicht zuletzt das Dezember-Absatzergebnis bestätige, das die „anfängliche Euphorie hinsichtlich des Winterreifengeschäftes 2015/2016 leider überkompensiert“ habe, so der BRV. In diesem Zusammenhang wird einmal mehr auf die Erkenntnisse aus dem Roland-Berger-Projekt sowie nicht zuletzt auch auf die vorherigen, schon 2013 bzw. 2014 veröffentlichten Studien „Reifenfachhandel 2020“ verwiesen. Da die BBE Automotive GmbH dabei bereits mit eingebunden war, demnach außerdem noch über langjähriger Umsetzungserfahrung im Reifenhandel und beim Autoservice verfügt sowie zudem in Sachen Task-Force ein offenbar überzeugendes und fundiertes Konzept vorlegen konnte, hat der BRV dafür jetzt also die Kölner Unternehmensberatungs- und Marktforschungsgesellschaft mit ins Boot geholt.
BBE greife die im Roland-Berger-Projekt definierten Maßnahmen auf und ergänze diese um wesentliche zusätzliche eigene Handlungsoptionen, heißt es. „Wir sind sicher, dass die meisten Reifenhandelsbetriebe durchaus über Zukunftschancen verfügen. Jeder muss aber neben der innerbetrieblichen Optimierung seinen zu ihm passenden Weg finden und diesen dann basierend auf echten Fakten auch konsequent gehen. Auf diese Aufgabe freuen wir uns“, so Michael Horn, Leiter Training/Coaching bei BBE Automotive. Aufgabe der Kölner wird es nun sein, mit einem Team von Branchenexperten individuelle Handlungsstrategien für Reifenfachhandelsbetriebe zu ermitteln und aufbauend darauf die Unternehmen bei der Umsetzung längerfristig zu begleiten. Das Ganze besteht dabei aus zwei Phasen: Zunächst steht ein Strategie-Check bzw. Chancen-Audit zur Feststellung des Status quo im Betrieb und für die Ableitung potenzieller Chancen für die Zukunft an, bevor basierend darauf danach dann Beratung und Coaching bei der Umsetzung erfolgen.
„Nach Vorlage aller Ergebnisse aus dem Chancen-Audit liegen die wesentlichen Informationen zum Betrieb und den Standortrahmenbedingungen vor. Dem Unternehmen wird faktengestützt aufgezeigt, wo Optimierungsbedarf vorliegt und mit welchen zusätzlichen Angeboten Geld verdient werden kann“, erklärt BBE-Geschäftsführer Research Wolfgang Alfs. Als Beispiele werden als grundsätzlich denkbare und gegebenenfalls kombinierbare Stoßrichtungen eine Forcierung des Reifengeschäfts, der Ausbau des Autoservice, die Entwicklung neuer Geschäftsfelder oder eine Exit-Strategie – also eine Aufgabe bzw. ein Verkauf des eigenen Betriebs – genannt. „Wir werden prägnant ausweisen, in welche Richtung sich ein Unternehmen entwickeln kann und in welche nicht“, lautet das Ziel des BBE-Konzeptes. Zugleich soll es ein nicht zu unterschätzendes Ergebnis für das Tagesgeschäft in Form sogenannter „Quick Wins“ für die Teilnehmer – kurzfristig umsetzbare, direkt wirksame Maßnahmen zur Refinanzierung der Basisinvestitionen, die bei 2.000 Euro liegen – mit sich bringen.
Im zweiten Schritt gilt es dann, die gewählte strategische Ausrichtung umzusetzen, wobei BBE die Unternehmen begleitet. Dieser Strategie-Check mache jedoch nur Sinn, wenn auch eine wirkliche Bereitschaft zur Umsetzung gegeben ist, heißt es. Diese Leistungen seien nur individuell planbar, im Detail zu diskutieren und abzustimmen. „Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir die Betriebe nicht alleine lassen. Wir möchten auch bei der Umsetzung helfen. Im ersten Schritt kalkulieren wir die konkreten Umsatz-, Erlös- und Renditepotenziale. Die konkrete Umsetzung gleichen wir mit den Rahmenbedingungen vor Ort inklusive des Wettbewerbs ab. Unternehmerische Entscheidungen basieren dann auf fundierten Fakten. Wir wollen auch dran bleiben und die Unternehmer nachfolgend begleiten und coachen“, erklärt BBE-Geschäftsführer Consulting Gerd Heinemann. Als ersten Kostenrahmen definieren die Kölner dabei rund 3.000 Euro, verweisen gleichzeitig jedoch darauf, dass solche Leistungen in vielen Fällen bezuschussungsfähig seien.
Jetzt, da die Task Force bereit steht, sieht der BRV jedenfalls den Reifenfachhandel bzw. seine Mitglieder als Nächstes am Zug, einen ersten Schritt für die unternehmerische Zukunftssicherung in der Branche zu tun. „Der Strukturwandel im Reifenfachhandel beschleunigt sich immer weiter. Spätestens jetzt müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Task-Force wird entscheidende Hilfe dabei leisten, die zukünftigen Herausforderungen anzunehmen und zu bestehen“, ist sich der geschäftsführende BRV-Vorsitzende Peter Hülzer sicher. cm
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