Industrie bleibt vom rückläufigen deutschen Reifenmarkt nicht verschont
Die gegenüber Vorjahr bisher rückläufigen Stückzahlen vom Handel in Richtung Verbraucher (Sell-out) verkaufter Pkw-Reifen hinterlässt aufseiten der Industrie ebenfalls (Brems-)Spuren. Nicht nur den Reifenvermarktern, sondern auch den Reifenherstellern als ihren Zulieferern (Sell-in) „fehlen“ im direkten Vergleich der ersten sechs Monate dieses und vergangenen Jahres jeweils eine runde Million Reifen, die sie nicht an die Frau/Mann bringen bzw. an ihre Handelspartner ausliefern konnten. Dies entspricht Rückgängen um immerhin gut vier Prozent (Sell-in) respektive über fünf Prozent (Sell-out). Ein insgesamt negativer Trend wie bei den Pkw-Reifen zeichnet sich hier wie da ebenso bei den Lkw-Reifen ab, während die Stückzahlenentwicklung in Bezug auf Llkw-Reifen nach den neuesten Zahlen des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) sowie der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) für die einen einigermaßen erfreulich und für die anderen wenigstens stabil ist sowie beide Seiten gleichzeitig eine weiter steigende Nachfrage nach 4×4-/Offroad-/SUV-Reifen verzeichnen können.
Abgesehen davon sticht beim Blick auf die Zahlen der ersten beiden Quartale allenfalls noch ein wenig hervor, dass die Neigung des Handels, sich mit Winterreifen einzudecken, nach den Erfahrungen mit den zurückliegenden Wintern aktuell bisher augenscheinlich nicht sonderlich ausgeprägt zu sein scheint. Anders lässt sich das um durchweg ein Fünftel bis ein Viertel rückläufige Sell-in-Volumen bei den Pkw-Winterreifen nicht deuten. Entweder liegen in den Lägern des Handels noch genügend der runden Gummis für die kalte Jahreszeit herum. Oder man lässt sich halt nicht mehr ganz so einfach von den auch in diesem Jahr wieder vonseiten der Industrie zu hörenden Prognosen zum erwarteten Marktwachstum bei Winterreifen dazu animieren, zusätzlich Ware zu ordern – auf der man später unter Umständen dann (wieder) sitzen bleibt. Möglicherweise ist es aber einfach noch zu früh, um solche Schlüsse zu ziehen. Denn schließlich läuft das dieses Jahr ein wenig später als sonst gestartete Sommerreifengeschäft dieser Tage erst so allmählich aus, sodass sich so mancher Händler verbunden damit sicherlich auch entsprechend verzögert Gedanken um seine Winterreifendisposition macht bzw. gemacht hat. christian.marx@reifenpresse.de
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