Ihle-Rettung scheint weiter möglich – 18 Kündigungen in der Runderneuerung
Ungeachtet des vor Kurzem eröffneten Insolvenzverfahrens gegen die Günzburger Ihle-Gruppe gibt sich Prof. Dr. Martin Hörmann, vom Amtsgericht Neu-Ulm eingesetzter Insolvenzverwalter mit Zuständigkeit für die Reifen Ihle GmbH, weiter zuversichtlich, dass es eine Lösung für alle vier betroffenen Gesellschaften – neben der Reifen Ihle GmbH (Großhandel) sind dies noch die Reifen Ihle Service GmbH (point-S-Betriebe), R-I-G Technische Produkte GmbH (Runderneuerung) und R-I-G Karkassen GmbH (Karkassen) – geben kann. „Ich bin mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden“, so jedenfalls Hörmann gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Einerseits hätten sich die Gläubiger und Lieferanten sehr kooperativ gezeigt und Interesse daran bekundet, dass es mit dem Unternehmen weitergehe. Andererseits sollen die Ihle-Mitarbeiter mit ihrem Einsatz dafür gesorgt haben, dass sich der Umsatz positiv entwickelt habe. Auch die Kunden stehen Hörmanns Worten zufolge demnach weiter zu dem Unternehmen, was ihn offenbar zuversichtlich stimmt, einen Investor für die Gruppe, also deren möglichen Erhalt als Ganzes zu finden. Berichtet wird in diesem Zusammenhang von „vielen ernsthaften Anfragen“, und Interessenten aus verschiedenen Bereichen hätten den Betrieb zum Teil auch schon besichtigt.
„Ihle hat eine sehr gute Wahrnehmung am Markt und ist deshalb für viele interessant“, wird Hörmann von der Zeitung zitiert, die darüber hinaus zugleich jedoch über den Abbau von Arbeitsplätzen bei der R-I-G Technische Produkte GmbH berichtet. Nach Entlassungen schon Ende vergangenen Jahres, haben demnach aktuell 18 weitere Mitarbeiter des Runderneuerungswerkes eine Kündigung zum 31. Juli erhalten. Als „unumgänglich“ bezeichnet Hörmann diesen Schritt, um die Kosten reduzieren und den Betrieb in Ruhe fortführen zu können. In dem Bericht der Augsburger Allgemeinen kommt zudem IG-BCE-Gewerkschafter Benjamin Freund zu Wort, der den Personalabbau mit einem Missverhältnis zwischen Mitarbeiterzahl und Auftragslage des Produktionswerkes begründet: Billigkonkurrenz aus Asien und ein milder Winter waren dem Absatz runderneuerter Pkw-Reifen demzufolge nicht gerade förderlich. Eine der von den jüngsten Stellenstreichungen betroffene langjährige Mitarbeiterin sieht die Schuld demgegenüber eher bei der Geschäftsleitung. Nachdem man noch im Dezember „auf Teufel komm raus“ produziert habe, könne sie nicht nachvollziehen, „wie man eine Firma so in den Sand setzen kann“, machte sie gegenüber der lokalen Tageszeitung ihrem Ärger Luft. cm
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