Sommerreifentests der Automobilklubs liegen vor
Zweimal im Jahr jeweils im Frühjahr und zum Herbst präsentieren die großen europäischen Automobilklubs wie ADAC (Deutschland) oder ÖAMTC (Österreich) ihre meist gemeinsam durchgeführten Reifenvergleichstests. Besonderheit gegenüber den Tests der bekannten Automobilzeitschriften ist dabei, dass alle Testreifen regulär im Handel gekauft werden und auch der Verschleiß der Pneus mithilfe einer umfangreichen Fahrzeugflotte und unzähligen Testkilometern überprüft wird. Für die diesjährige Ausgabe des Sommerreifenvergleichs hat man sich die Dimensionen 155/70 R13 T sowie 205/55 R16 V vorgenommen – alles in allem 31 Reifen. Gefahren wurden die Tests mit der kleinen Größe auf einem älteren VW Lupo, der eigens dafür neu aufgebaut wurde, da es – so zumindest der ÖAMTC – heute keine Neufahrzeuge mehr für so kleine Reifen gebe.
In der kleineren Dimension haben nur drei Reifen die Bestnote „besonders empfehlenswert“ erhalten: der „EcoContact 3“ von Conti (Gesamtnote: 2,0) sowie Bridgestones „B250“ und Pirellis „P3000 Energy“ mit jeweils der Note 2,3. Beim Rest sind es meist Abstriche bei Nässe, die zu einer schlechteren Bewertung geführt haben. Denn die „empfehlenswert“ beurteilten Hankook „Optimo K715“ und Dunlop „SP 30“ kommen zwar auf die Gesamtnote 2,2, aber deren im Vergleich zum Führungstrio schlechteren Leistungen bei Nässe verhinderten eine besser Platzierung. Hinter den beiden, aber immer noch ebenfalls mit dem Prädikat „empfehlenswert“ folgen bei den kleinen Reifen der Ceat „Spider“ (2,4), Michelin „Energy E3B“ (2,5), Barum „Brillantis“ (2,6), Maloya „Crono 470 t“ (2,6) sowie Semperits „ComfortLife“ (2,6). Für „bedingt empfehlenswert“ halten die Automobilklubs den Sava „Perfecta“ und den „PN 250“ von Pneumant mit einer Gesamtnote von 2,6 bzw. 2,8. „BFGoodrich ‚Touring’, Kumho ‚Solus KH 15’ und Matador ‚Stella MP 15’ sind als Sommerreifen ungeeignet“, sagt ÖAMTC-Reifentester Willi Matzke mit Blick auf die Ergebnisse dieser 155er-Reifen, die mit Noten zwischen 3,4 und 3,7 folglich als „nicht empfehlenswert“ bezeichnet werden. „Der Matador fällt nicht nur beim Nassbremsen durch, sondern hat auch einen extrem hohen Verschleiß“, so Matzke und weist gleichzeitig unter Berufung auf Herstellerangaben darauf hin, dass Kumhos „Solus KH 15“ ab März in geänderter Ausführung produziert werden soll.
Demgegenüber habe sich bei den größeren Reifen ein höheres Qualitätsniveau gezeigt, sodass gleich fünf Produkte als „sehr empfehlenswert“ klassifiziert werden. Die Nase vorn haben in der Größe 205/55 R16 V der Pirelli „P7“ mit der Note 2,0 vor dem Bridgestone „Turanza ER300“ und dem Continental „PremiumContact 2“ (beide mit der Gesamtnote 2,1) sowie Uniroyal „Rallye 550“ (2,2) und Vredesteins „Sportrac HP“ (2,3). Als „empfehlenswerte“ Modelle folgen Michelins „Primacy HP“ (2,1), Fulda „Carat Progresso“ (2,2) und Hankook „Ventus Prime K105“ (2,3), bei denen Abstriche bei Nässe (Michelin, Fulda) oder im Trockenen (Fulda) bzw. bezüglich des Verschleißes (Hankook) eine bessere Platzierung verhinderten. Für „empfehlenswert“ halten die Tester darüber hinaus den Goodyear „Excellence“ (2,5), Firestone „Firehawk TZ200 FS“ (2,5), Kumho „Ecsta SPT“ (2,5), Nokian „NRVi“ (2,6) und Avon „ZV3“ (2,8). Nankangs „Ultra Sport NS-2“ und Marangonis „Vanto“ sind mit Noten von 2,9 bzw. 3,2 nach Überzeugung der Automobilklubs noch „bedingt empfehlenswert“, während der Falken „Ziex ZE 512“ die Note 3,7 und ein „nicht empfehlenswert“ kassiert. Dem ADAC ist außerdem sauer aufgestoßen, dass der Nankang-Reifen ein M+S-Symbol an der Flanke trägt, ohne dass irgendwelche konstruktiven Merkmale eine Eignung für Matsch und Schnee erkennen ließen. „Dieses Beispiel darf nicht Schule machen“, meint der ADAC.
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