Bergbaumaschinenhersteller hoffen auf Geschäftsimpulse durch die Bauma
Der Fachverband Mining des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) setzt große Hoffnungen in die Bauma, die vom 11. bis 17. April in München stattfindet. Denn nach zuletzt sinkenden Umsätzen werden von der Baumaschinenmesse belebende Geschäftsimpulse erwartet. Man gibt sich daher optimistisch, 2017 wieder Gewinne erzielen zu können. Zumal in diesem Zusammenhang auch auf Prognosen von Analysten verwiesen wird, die für dieses und nächstes Jahr wieder Besserung erwarten. Die Erfahrung zeige, dass viele Kunden ihre Kaufentscheidungen bis zur Bauma aufschieben, die alle drei Jahre stattfindet, um sich zunächst einen Überblick über das weltweite Angebot zu verschaffen. „Auch mit Blick auf die zunehmende Zahl von Kundenanfragen kommt die Bauma zu einem guten Zeitpunkt. Und ein Aufschwung täte der Branche sicher gut“, so die Messe München als Veranstalter.
Der weltweite Export von Bergbaumaschinen soll 2014 bei gut 27,9 Milliarden Euro gelegen haben, was einem 10,2-prozentigen Rückgang gegenüber den fast 31,1 Milliarden Euro ein Jahr zuvor entspreche. Größte Exportnation an Bergbaumaschinen waren demnach die USA mit annähernd 7,7 Milliarden Euro (2013: knapp 8,4 Milliarden Euro). Als einziges Land habe China 2014 seinen Export steigern können von gut 3,9 Milliarden auf fast 4,1 Milliarden Euro, während Singapur in der Statistik der Exportnationen aufgrund seines Handelsumschlags von Bergbaumaschinen in Südostasien mit rund 3,1 Milliarden Euro (2013: annähernd 3,5 Milliarden Euro) auf Position drei liege. Daraus lassen sich entsprechende Anteile am weltweiten Export von Bergbaumaschinen in Höhe von 27,5 Prozent (USA), 14,6 Prozent (China) sowie 11,1 Prozent (Singapur) errechnen, wobei hinter diesen drei Nationen Deutschland mit sieben Prozent auf dem vierten Platz rangiert.
Den weiteren Angaben zufolge wurden im gerade abgelaufenen Jahr hierzulande Maschinen und Anlagen im Wert von etwa 3,6 Milliarden Euro gebaut und damit drei Prozent weniger als im Jahr davor. Damit sei der Umsatzeinbruch zumindest verringert, habe er im Jahre 2014 mit 2013 als Referenz doch noch bei 29 Prozent gelegen, heißt es. Gleichwohl befürchtet Dr. Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des Fachverbandes Mining im VDMA, dass wahrscheinlich auch dieses Jahr die Umsätze „ebenfalls im einstelligen Prozentbereich sinken werden“. Bei einem Exportanteil von 94 Prozent habe die Branche im vergangenen Jahr nur noch 0,2 Milliarden Euro (minus 7,8 Prozent) auf dem deutschen Heimatmarkt erwirtschaftet gegenüber 3,4 Milliarden Euro (minus 2,7 Prozent) im Ausland. Die meisten Exporte (17 Prozent) gingen dabei in den Nahen und Mittleren Osten, wobei Saudi-Arabien mit fast neun Prozent zum größten Absatzmarkt geworden sei. Als zweitgrößte Absatzregion deutscher Bergbaumaschinen wird mit elf Prozent Lateinamerika geführt gefolgt von China mit acht Prozent, den USA mit sieben Prozent und Russland mit knapp fünf Prozent.
Mittelfristig blickt die Branche jedenfalls „verhalten optimistisch“ in die Zukunft, weil man in letzter Zeit offenbar wieder vermehrt Kundenanfragen registriert. Das lasse darauf schließen, dass sich die Abnehmer wieder stärker mit Investitionsentscheidungen befassen. Zudem würden einige Unternehmen erfolgreich neue Geschäftsfelder erschließen zum Beispiel im Hartgesteinsbergbau. Insofern geht der Fachverband Mining im VDMA davon aus, dass sich die Nachfrage nach metallischen, aber auch mineralischen Rohstoffen, die im Hartgesteinsbergbau gewonnen werden, als Folge des weltweiten Ausbaus regenerativer Energiegewinnung weiter erhöhen wird. Einen weiteren Grund für verhaltenen Optimismus sieht Schulte Strathaus im Zwang der Rohstofflieferanten zum Sparen: „Um bei den derzeit niedrigen Preisen Gewinne zu erwirtschaften, müssen sie die Effizienz ihrer Maschinen und Anlagen steigern und damit ihre Kosten senken“, meint er.
Ebenso komme der weltweit zu beobachtende Trend zu mehr Sicherheit der Branche zugute. Viele Länder wie China oder die Türkei seien dabei, ihre Kohlenbergwerke sicherer zu machen. Was die Technik hierfür anbelange, sei die deutsche Mining-Industrie – zumindest im untertägigen Bergbau – weltweit führend. Dass die Branche vor diesem Hintergrund pünktlich zur Bauma in München wieder etwas optimistischer in die Zukunft blickt, meinen die Messeveranstalter auch am Anmeldeverhalten der Aussteller in diesem Bereich ablesen zu können. „Die derzeitige angespannte Lage der Branche ist ausstellerseitig nicht zu spüren. Der Zuspruch der Mining-Unternehmen und der Aussteller, die Mining-Produkte präsentieren, ist nach wie vor sehr hoch“, erklärt Mareile Kästner, Projektleiterin der Bauma. cm
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