Oktober nährt Hoffnungen rund ums Wintergeschäft – zu Recht?

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Endlich mal eine gute Nachricht für die Reifenvermarkter in Deutschland. Wie mehr oder weniger erwartet ist der Start in das diesjährige Umrüstgeschäft mit dem Endverbraucher (Sell-out) bezogen auf die Stückzahlentwicklung im mengenmäßig größten Marktsegment der Pkw-Reifen einigermaßen erfreulich gewesen. Mit ein bisschen Unterstützung des Wettergottes bzw. weniger erster kalter Tage samt gebietsweise Schnee Mitte vergangenen Monats konnten im diesjährigen Oktober fast zehn Prozent mehr Winterreifen an die Frau oder den Mann gebracht werden als im letztjährigen. Doch ob der Jubel darüber lang anhalten wird, darf bezweifelt werden. Zumal sich der positive Trend angesichts eines bis dato eher von zu milder Witterung geprägten Novembers nicht zwangsläufig fortsetzen muss: Auf eine nach zehn Monaten zwar etwas verbesserte, aber beileibe trotzdem nicht rosige Sell-out-Bilanz könnte schnell wieder Ernüchterung folgen.

Einstweilen haben die Pkw-Winterreifenverkäufe jedoch dazu geführt, dass gemäß Statistik des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) nach nunmehr zehn Monaten aus dem kumuliert gut dreiprozentigen Minus Stand Ende September jetzt ein vierprozentiges Plus in diesem Produktsegment geworden ist. Für einen solchen Vorzeichenwechsel hat es bei den Pkw-Sommerreifen zwar nicht gereicht, doch auch von ihnen wurden im Oktober fast neun Prozent mehr verkauft als im selben Monat 2014. Dabei dürfte dieser Schub vor allem wohl auf eine steigende Nachfrage nach Ganzjahresreifen zurückzuführen sein. Diese werden innerhalb der Branche ja bekanntlich traditionell dem Sommersegment zugeschlagen, obwohl sie – in der Regel versehen mit M+S-Kennung und darüber hinaus immer öfter zusätzlich mit Schneeflockensymbol – vor den Augen des Gesetzes als Winterreifen gelten.

All dies ändert leider jedoch nichts daran, dass im bisherigen Jahresverlauf in Summe knapp vier Prozent weniger Pkw-Reifen vom Handel in Richtung Autofahrer verkauft werden konnten. In absoluten Zahlen entspricht dies nach Berechnungen der NEUE REIFENZEITUNG auf Basis von Datenmaterial des WdK und des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) ziemlich genau zwischen 30 und 31 Millionen abgesetzten Einheiten. Für den bisher beobachteten Rückgang zeichnet dabei allerdings allein das in diesem Jahr schwache Geschäft mit Sommerreifen verantwortlich, das sich mit eben über 19 Millionen Stück nach zehn Monaten immerhin annähernd neun Prozent im Minus präsentiert, während die rund elfeinhalb Millionen vom Handel abgesetzten Pkw-Winterreifen besagtem Wachstum um vier Prozent gleichkommen.

Bezüglich des Sell-in – also mit Blick auf den Reifenabsatz der Industrie in Richtung Handel – ist die Entwicklung bei den Pkw-Reifen gemäß Statistik der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) in Summe tendenziell die gleiche wie aufseiten der Vermarkter an Endverbraucher. Denn die Hersteller haben mit alles in allem nicht ganz 38 Millionen Stück bisher ein um anderthalb Prozent geringeres Volumen ausgeliefert. Hinsichtlich der beiden Segmente Sommer- und Winterreifen ist der Trend jedoch gegenläufig zu dem der Handelspartner. Soll heißen: Kumuliert ziemlich genau zwischen 19 und 20 Millionen Pkw-Reifen für die wärmeren Monate des Jahres, die zum Stand Ende Oktober in Richtung Handel abgesetzt wurden, entsprechen einem fast sechsprozentigen Plus, während umgekehrt gleichzeitig gut eine Million weniger Winter- als Sommerreifen einem deutlich über acht Prozent liegenden Nachfragerückgang des Handels in diesem Segment entsprechen.

Ein wenig mehr „Einigkeit“ herrscht bei der Sell-in- und der Sell-out-Entwicklung der restlichen Produktgruppen. Die Nachfrage nach SUV-/4×4-/Offroadreifen präsentiert sich hier wie da im Plus nach den ersten zehn Monaten 2015. Dabei hat die Industrie mit einem um 16,5 Prozent auf fast drei Millionen Einheiten gestiegenen Absatz allerdings das deutlich bessere Ende gegenüber dem Handel erwischt, wo rund 2,6 Millionen Stück aber immerhin noch einen 3,6-prozentigen Zuwachs darstellen. Bei den Nutzfahrzeugreifen konnten die Reifenhersteller ihre Lieferungen an deutsche Händler demnach um 1,2 Prozent auf ebenfalls rund drei Millionen Llkw-Reifen steigern, mussten bei den Lkw-Reifen jedoch ein vierprozentiges Minus auf knapp 1,2 Millionen Stück verkraften. Kleiner sind die Ausschläge im Sell-out, wo einerseits rund 2,4 Millionen Llkw-Reifen von einem mit 0,4 Prozent nur geringen Volumenzuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum zeugen und andererseits knapp 1,4 Millionen Lkw-Reifen einem mit 0,6 Prozent ebenfalls nur vergleichsweise kleinen Rückgang entsprechen. christian.marx@reifenpresse.de

Hinweis: Umfangreiches Zahlenmaterial zum „Reifenmarkt Deutschland“ finden Sie zudem im Bereich „Zahlen & Fakten“ auf unseren Internetseiten.

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  1. […] 1. Dezember 2015 | 0 Kommentare     Nach einem relativ guten Start in die diesjährige Wintersaison mit einem recht ansehnlichen Absatzplus im Oktober schien es zwischenzeitlich so, als wolle der […]

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