Eigentümer aus China – Pirelli fürchtet um Wachstum in den USA

Medienberichten zufolge geht es bei einer für heute anberaumten Sitzung des Pirelli-Boards um eine deutliche Verringerung des Aktienanteils des aus China stammenden Staatskonzerns Sinochem. Augenscheinlich macht man sich beim Reifenhersteller Sorgen um die Zukunft des Geschäftes in den USA, wo die neue Regierung von Präsident Donald J. Trump eine „harte Haltung“ gegenüber Unternehmen aus China bzw. mit chinesischen Eigentümern vertritt, wie etwa die Financial Times aus Großbritannien es formuliert. Diese Haltung könne „die Expansion des italienischen Reifenherstellers in den USA behindern“, fürchtet man in Mailand am Hauptsitz des Herstellers.

Dieser betreibt zwar auch ein Reifenwerk in Georgia in den USA, versorgt darüber hinaus den Markt aber auch über Importe aus Mexiko und Südamerika. Insofern drohten dem Hersteller in den USA außerdem Zölle.

Der Plan, der heute den Berichten zufolge im Pirelli-Board diskutiert werden soll: Über einen Aktienrückkauf soll der Sinochem-Anteil an Pirelli (derzeit 37 Prozent) mindestens auf ein Niveau unterhalb des nächstgrößeren Eigentümers sinken. Das wäre die von Marco Tronchetti Provera kontrollierte Beteiligungsgesellschaft Camfin mit 26,4 Prozent; Tronchetti Provera ist außerdem Executive Vice Chairman von Pirelli. Der chinesische Staatskonzern ChemChina hatte Pirelli 2015 für 7,1 Milliarden Euro gekauft, fusionierte seinerseits dann später allerdings mit Sinochem, ebenfalls in Staatsbesitz.

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