BBS hat Insolvenz angemeldet

Räderhersteller BBS hat am Montag Insolvenz am Amtsgericht Rottweil beantragt. Es ist bereits die dritte innerhalb der vergangenen 15 Jahre. Auch 2007 und 2011 gab es schon Insolvenzen. Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Thomas Oberle aus Mannheim. Er erklärte gegenüber dem Schwarzwälder Boten, dass es Ziel sei, das Unternehmen weiterzuführen und dass „die Chancen dafür gut sind“. Weiter heißt es: Es gibt entgegen der Gerüchteküche keine Gehaltsrückstände. Die beantragte Insolvenz soll dem Unternehmen erstmal „Luft zum Atmen verschaffen“.

In einer offiziellen Mitteilung des Räderherstellers heißt es, dass die Insolvenz unter anderem auf das derzeit schwierige Marktumfeld im Automobilsektor zurückzuführen sei. Verstärkt sei die Lage dann noch durch den coronabedingten Lockdown worden, der auch zu einer zeitweisen Drosselung der Produktion an beiden Standorten führte.

In der vergangenen Woche berichte Reifenpresse.de bereits über die Not bei BBS. Es ging um eine nicht gewährte Begrenzung der EEG-Umlage für Strom. Der Fehlbetrag hatte sich in den vergangenen Jahren auf zwölf Millionen Euro summiert. Einmal hatte BBS schon gegen das Vorgehen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geklagt und auch im Oktober 2018 vorm Verwaltungsgericht Frankfurt recht bekommen. Allerdings ist die BAFA in Berufung gegangen und nun soll wegen zu viel Arbeit bei den Gerichten in 2020 kein Gerichtstermin stattfinden. Die Bilanz im Bundesanzeiger für das Geschäftsjahr 2018 zeigt einen Umsatz von gut 90,7 Millionen Euro bei einem Fehlbetrag von knapp 11,4 Millionen Euro. christine.schoenfeld@reifenpresse.de  

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  1. […] Sommer 2020 stellte BBS zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre einen Insolvenzantrag. Anfang 2021 wurde bekannt, dass die KW Automotive Group den Räderhersteller übernehmen will. […]

  2. […] BBS will sich zukünftig sukzessive aus der Erstausrüstung zurückziehen und auf das Aftermarket-Geschäft konzentrieren. Dies hat Stefan Prutscher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Freudenstadt mitgeteilt. Laut der Gewerkschaft sollen an den Standorten Schiltach und Herbolzheim voraussichtlich 160 Arbeitsplätze abgebaut werden. Der Räderhersteller hatte im Sommer 2020 das dritte Mal in der Unternehmensgeschichte Insolvenz ang… […]

  3. […] Im Juli 2020 hatte der Räderhersteller BBS Insolvenz angemeldet. Mittlerweile gibt konkrete Interessenten, die den Geschäftsbetrieb von BBS übernehmen wollen. Die Verhandlungen seien weit vorangeschritten. “Wir sind optimistisch, dass es zu einem erfolgreichen Abschluss kommen wird“, so der Insolvenzverwalter Thomas Oberle. Er betreut das Unternehmen bereits das dritte Mal in einer Insolvenz. cs […]

  4. […] Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais aus Baden-Württemberg besuchte in der vergangenen Woche den Räderhersteller BBS. Hier habe er sich ein Bild über das Unternehmen gemacht, welches in den vergangenen Wochen mehrmals in den Schlagzeilen war. Zum einen aufgrund der hohen ausstehenden EEG-Umlage für Strom in Höhe von zwölf Millionen Euro. Zum anderen aufgrund der Insolvenz, die BBS im Juli anmelden musste. […]

  5. […] Räderhersteller BBS hat im Juli Insolvenz angemeldet. Zurzeit werde in Schiltach und Herbolzheim voll produziert. Alle Mitarbeiter arbeiteten und erhalten Insolvenzgeld. Die Kunden bekämen ihre bestellten Räder, so der vom Insolvenzgericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Oberle gegenüber der NEUEN REIFENZEITUNG. Er begleitet den Räderhersteller schon zum dritten Mal in einer Insolvenz. Was bei dieser anders wäre? […]

  6. […] 2019, sank die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren um 29,1 Prozent. Im Juli hat auch der Räderhersteller BBS Insolvenz angemeldet. […]

  7. […] der Insolvenz von BBS denkt der belgische Unternehmer Guido Dumarey darüber nach, wieder beim Räderhersteller […]

  8. […] dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der BBS GmbH (Schiltach), das seit vergangener Woche läuft, räumt Rechtsanwalt Thomas Oberle als vorläufiger Insolvenzverwalter gleich mit einigen […]

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