Continental und GIZ: Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Naturkautschuk

Continental und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzten sich in einer Entwicklungspartnerschaft gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette für Naturkautschuk in Indonesien ein, heißt es in entsprechender Mitteilung. Das Land sei weltweit der zweitgrößte Erzeuger von Naturkautschuk. Ziel sei es, einen Kriterienkatalog für die nachhaltige Produktion von Naturkautschuk zu erarbeiten, Landwirte entsprechend dieser Kriterien in nachhaltigen Anbaumethoden zu schulen und die Rückverfolgbarkeit des Kautschuks von den Kleinbauern bis hin zum Einsatz in der Fertigung bei Continental sicherzustellen. „Durch eine bessere Kautschukqualität, höhere Erträge und eine Optimierung der Lieferkette steigt das Einkommen der Kautschukbauern. Die Partnerschaft zwischen Continental und der GIZ wird durch das develoPPP.de-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Zur Einbindung der Lieferkettenpartner wurden mit zwei Zulieferern Absichtserklärungen unterzeichnet“, heißt es bei Continental.

Da Kautschukbäume in Regenwaldgebieten wachsen, muss sichergestellt werden, dass der Anbau von Kautschukbäumen nicht zur Entwaldung führe. Um eine nachhaltige Kautschukproduktion gewährleisten und überwachen zu können, würden Continental und die GIZ ein Rückverfolgungssystem einführen und in den nächsten drei Jahren die nachvollziehbare Produktion von Kautschuk in West-Kalimantan fördern. Insgesamt 400 Landwirte würden dazu ausgebildet, qualitativ hochwertigen Kautschuk unter Einhaltung klar definierter Nachhaltigkeitskriterien anzubauen. Zur vollständigen Rückverfolgbarkeit des Rohstoffs über die gesamte Lieferkette werde ein elektronisches System entwickelt.

„Unser Ziel ist es, eine verfolgbare und nachhaltige Lieferkette aufzubauen und durch Best Practices in der Naturkautschukproduktion mit gutem Beispiel voranzugehen“, erklärte Nikolai Setzer, der im Vorstand der Continental AG für den Konzerneinkauf und die Division Reifen verantwortlich ist. „Die Partnerschaft mit der GIZ eröffnet uns den Zugang zu den lokalen Akteuren, auf die wir angewiesen sind, um Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit zu erreichen.“

 Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Continental

Auch über diese Entwicklungspartnerschaft hinaus messe Continental der Nachhaltigkeit im Einkauf immer mehr Bedeutung bei. Trotz bereits klar definierter Richtlinien und Durchsetzungsmechanismen zur Vermeidung von nichtkonformem Verhalten in der Lieferkette durch Zulieferer, erarbeite das Team für Nachhaltigkeitsmanagement im Zentraleinkauf von Continental derzeit eine Nachhaltigkeitsrichtlinie speziell für Naturkautschuk, die 2018 bei Continental in Kraft treten soll. Diese Richtlinie bestärke den vollen Einsatz des Konzerns für eine gesunde und konforme Lieferkette und eine Nulltoleranz in Bezug auf Entwaldung, Landnahme und andere Praktiken, die der lokalen Bevölkerung und dem gesamten Ökosystem schaden, meldet der Reifenhersteller. Gleichzeitig würden Continental-Vertreter im World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) aktiv an der Einführung eines Branchenstandards für nachhaltigen Naturkautschuk arbeiten. An dem „Tire Industry Project“ des WBCSD beteiligten sich die elf weltweit führenden Reifenhersteller, heißt es in der Mitteilung.

Außerdem habe Continental im Jahr 2017 in Zusammenarbeit mit einem Dienstleistungsunternehmen ein Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeit bestehender und potenzieller Zulieferer auf der Grundlage standardisierter Fragebögen eingeführt. Der Aufwand hierfür sei immens, da hunderte Unternehmen bewertet werden müssen, die die Standorte von Continental mit Rohstoffen versorgen. Bisher seien bereits mehr als 80 Prozent der Rohstofflieferanten der Rubber Group evaluiert und weitere Maßnahmen wurden bereits eingeleitet worden.  cs

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