Zenises-CEO Kandhari kein Freund von Strafzöllen auf China-Reifen

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Abgesehen bislang unter anderem weiterhin von Europa werden in vielen Regionen der Welt bereits Strafzölle auf aus China einführte Reifen erhoben. Die Begründung lautet meist: Ihre Produktion im Reich der Mitte werde staatlicherseits subventioniert, sodass sie daher deutlich billiger als anderswo hergestellte verkauft werden könnten, was den Wettbewerbern wiederum schade und letztlich gar zu Stellenstreichungen dort führen könne. Von einer solchen Argumentation hält Harjeev Singh Kandhari, CEO von Zenises Tyre, nicht viel. „Letztlicher Grund für solche [Straf-]Zölle ist, dass China sehr erfolgreich damit war, die Produktionskosten zu verringern und dabei noch große Mengen an qualitativ hochwertigen Reifen zu produzieren“, schreibt er in seinem eigenen Blog. Seiner Meinung nach würden kostengünstige und qualitativ hochwertige Reifen dem weltweiten Markt vielmehr nur zugutekommen.

„Die Nachfrage nach Reifen steigt und wird weiter zulegen. Angesichts solcher Wachstumsmärkte wie Indien und Afrika besteht ein echter Bedarf an diesen in China produzierten Produkten”, argumentiert er. Zwar möge es stimmen, dass die chinesische Staatsführung bei der Entwicklung der Reifenindustrie des Landes geholfen habe. Doch derzeit arbeiteten die Hersteller in dem Land an Verbesserungen der von ihnen angebotenen Modelle sowie daran, Fertigungsprozesse gemäß aktueller Standards zu etablieren, erteilt er zugleich etwaigen Befürchtungen schlechterer Produktqualitäten eine Absage. Kein Wunder, gehören zum Zenises-Portfolio doch ebenda von Zhongce Rubber hergestellte Marken wie Westlake oder Z-Tyre, wobei Pkw-Fahrer Letztere in Deutschland seit Kurzem im Rahmen einer sogenannter Reifenflatrate beziehen können.

Zwar richtet sich Kandharis Kritik an Strafzöllen auf China-Reifen aktuell offensichtlich vor allem an Indiens Staatsführung, weil das Land augenscheinlich dem Beispiel der USA folgen will und zusätzliche Abgaben auf von dort importierte Reifen erheben will. Doch auch sonst ist er ganz offensichtlich eher ein Freund des freien Handels. „Wenn die indische Regierung neue Strafzölle implementiert, dann schadet das den chinesischen Herstellern, aber auch den indischen Verbrauchern. Die Kautschukindustrie muss dann einen Produktionsrückgang verkraften, während indische Fahrer höhere Preise für die Reifen ihrer Fahrzeuge werden ausgeben müssen. Damit ignoriert die indische Regierung die massiven Vorteile, die ein wettbewerbsfähiger Nachbar wie China mit sich bringt“, ist er überzeugt.

Auch anderswo würden die chinesischen Produktionskapazitäten als Bedrohung gesehen, weil die betreffenden Länder es nicht fertiggebracht hätten, die heimische Verbrauchernachfrage zu befriedigen oder die dort beheimateten Hersteller angemessen zu unterstützen. „Wenn wir einen weltweit freien Markt anstreben, dann sollten wir die Reifenhersteller in aller Welt in die Lage versetzen, qualitativ hochwertige Produkte zu niedrigen Preisen herzustellen. Das ist es, was die Chinesen mit Blick auf die Reifenindustrie erreicht sowie verbunden damit neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand in dem Land geschaffen haben. Durch unfaire Strafzölle setzen wir Chinas Erfolg Grenzen, schränken dadurch gleichzeitig aber auch weltweit den Fortschritt und das Beschäftigungswachstum ein“, so Kandhari weiter. Seiner Auffassung nach wäre es wohl besser, andere Nationen würden Chinas Beispiel folgen und ihre eigene Produktionseffizienz steigern, damit ihnen die sogenannten Emerging Markets Wachstumschancen bieten. cm

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