Markterwartungen an Contis Ergebnispotenzial zu hoch?
Laut der Zeitung Börse am Sonntag haben viele Anleger positiv auf die Ankündigung der Continental AG reagiert, für 600 Millionen Euro den Softwareanbieter Elektrobit Automotive übernehmen zu wollen. Von ihnen werde dies als Zeichen für strukturelle Änderungen bzw. eine inhaltliche Wende des Unternehmens vom Reifenhersteller hin zu einem Systemanbieter rund ums Auto in einer vernetzten Verkehrswelt gesehen. Dies habe zusammen mit positiven Unternehmenskennzahlen für das erste Quartal 2015 und einer vom Konzern leicht angehobenen Umsatzprognose für das Gesamtjahr die Erwartungen der Anleger steigen lassen, heißt es weiter in dem Blatt. Dort ist zugleich jedoch zu lesen, dass Analysten von Exane BNP Paribas diese Meinung nicht unbedingt teilen, sondern im Gegenteil die Markterwartungen an das Ergebnispotenzial des Automobilzulieferers als „zu hoch“ empfinden.
Als Grund dafür werden rückläufige Gewinne der Fahrzeughersteller im chinesischen Markt genannt, welcher der Automobilbranche in den zurückliegenden Jahren die Weitem größten Wachstumsimpulse beschert hat, nun aber von nicht mehr ganz so großen Zuwächsen geprägt ist. Insofern hat BNP Paribas dem Zeitungsbericht zufolge die Conti-Aktie mit „underperform“ bewertet und rät zu deren Verkauf, wobei das von der französischen Investmentbank ausgegebene Kursziel von 206 Euro dem aktuellen Kurs von um die 205 Euro recht nahe kommt. Gleichwohl wird in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass die Einschätzung der Schweizer Großbank UBS „nicht so pessimistisch“ sei und sie die Wertpapiere des Konzerns als „neutral“ einstufe bei einem Kursziel von 215 Euro. Die Eidgenossen sind demnach vom „neuen Kurs“ des Autozulieferers überzeugt und sehen im Markt für Fahrerassistenzsysteme Potenzial für ein zweistelliges Wachstum. cm
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