Stockendes Wintergeschäft bringt dem Pkw-Reifenabsatz weiter keinen Impuls
Im jetzt vorliegenden aktuellen Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK), das Aufschluss über Absatzentwicklung Handel an Verbraucher im deutschen Reifenersatzgeschäft gibt, spiegelt sich schwarz auf weiß leider genau das wider, was die milde, mitunter fast sommerliche Witterung im Oktober sowie erste Rückmeldungen aus dem Handel und der Industrie bereits befürchten ließen: Nachdem der Verkauf neuer Pkw-Winterreifen im September schon eher verhalten angelaufen war, ist der darauf folgende Monat nicht nur hinter den teils großen Erwartungen, sondern vor allem auch deutlich hinter dem diesbezüglich ebenfalls bereits vergleichsweise schwachen Vorjahresmonat zurückgeblieben.
Soll heißen: Für den Oktober weist die WdK-Statistik bei Pkw-Winterreifen ein Minus in Höhe von gut 17 Prozent aus, während – verkehrte Welt – auf der anderen Seite mehr als zehn Prozent mehr neue Pkw-Sommerreifen von den Vermarktern hierzulande unter das Volk gebracht wurden. Kumuliert über die ersten zehn Monate des laufenden Jahres ergibt sich damit ein Plus von fast drei Prozent bei den Sommer- sowie ein Minus von beinahe 21 Prozent bei den Winterreifen. Das weiter stockende Wintergeschäft wiegt dabei jahreszeitlich bedingt natürlich weitaus schwerer, ist der Oktober bekanntlich doch der Monat, in dem anteilig üblicherweise die meisten Winterreifen verkauft werden. Vergangenes Jahr beispielsweise wurde ziemlich genau ein Drittel aller 2013 abgesetzten Winterreifen in eben diesem Monat an die Frau oder den Mann gebracht.
Der gegenüber dem Vorjahr erneut Bremsspuren zeigende Winterreifenabsatz bleibt vor diesem Hintergrund nicht ohne Folgen für das Pkw-Geschäft insgesamt: Nachdem es im Juli erstmals leicht in die roten Zahlen gerutscht war, hat sich das Minus seither beständig vergrößert, um mittlerweile ziemlich genau zwischen sieben und acht Prozent zu liegen. Ein Negativtrend ist darüber hinaus auch im Segment Llkw-Reifen zu beobachten. Wurden gemäß der aktuellsten WdK-Zahlen im Oktober fünf Prozent weniger von ihnen verkauft, so wird mit Blick auf die ersten zehn Monate 2014 der bisher aufgelaufene Rückgang mit rund drei Prozent beziffert. Eine weiterhin positive Marktentwicklung wird demgegenüber für Lkw- sowie 4×4-/Offroadreifen berichtet.
Die anhaltend hohe Beliebtheit sogenannter SUVs (Sport Utility Vehicles) dürfte mit dafür verantwortlich sein, dass zum Stand Ende Oktober kumuliert knapp zwei Prozent mehr Reifen für solche Fahrzeuge verkauft werden konnten. Dabei weist die Statistik insbesondere für den Oktober nach den zwei eher verhaltenen Monaten diesbezüglich einen mit über drei Prozent recht deutlichen Nachfragezuwachs – vermutlich überwiegend nach 4×4-Winterreifen – aus. Bei den Lkw-Reifen verharrte die Nachfrage im Oktober dafür in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmonats, doch aufgrund der vorherigen fast durchgängigen monatlichen Zuwächse präsentiert sich dieses Marktsegment bis dato knapp drei Prozent im Plus. Ließe sich das auch vom Pkw-Reifengeschäft sagen, müssten jetzt nicht alle Hoffnungen der Branche auf den letzten beiden Monaten des Jahres ruhen. christian.marx@reifenpresse.de
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[…] bzw. 2,1 Prozent liegen. Trotzdem hat sich das Absatzminus bei Pkw-Reifen insgesamt gegenüber den 7,5 Prozent per Ende Oktober nach nunmehr elf Monaten in Bezug zum selben Zeitraum 2013 noch einmal leicht vergrößert auf […]
[…] Reifenhandels und der gesamten Branche stark an der Umrüstung auf Winterreifen hängt – und da sieht es derzeit aufgrund des (wieder einmal) außergewöhnlich milden Klimas nicht gerade ro… –, erscheint die hiesige Marktsituation im Lichte einer neuen Studie aus Großbritannien noch […]
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