Landtagsgrüner zu Besuch im Pirelli-Werk Breuberg
Mathias Wagner, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im hessischen Landtag, hat Ende Oktober das Pirelli-Reifenwerk in Breuberg (Odenwald) besucht, wo er stellvertretend für alle Mitarbeiter des Standortes von Michael Schwöbel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Pirelli Deutschland GmbH, sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Norbert Schäfer begrüßt wurde. Mit seiner Visite folgte der Landespolitiker demnach der Einladung der Vereinigung Hessischer Unternehmerverbände (VHU), Firmen zu besuchen, und bei Pirelli habe er mit – wie Wagner selbst sagt – „großem Interesse“ der Leitung und den Beschäftigten zugehört sowie auch viele Anregungen für die künftige Arbeit in der Fraktion und in der Koalition mit auf seinen Weg genommen. Und Schwöbel sieht durch seinen Besuch die Bedeutung Pirellis „als größter Arbeitgeber und eines der wichtigsten Ausbildungsunternehmen im Odenwaldkreis“ unterstrichen.
„Wir wollen mit unserer Wirtschaftspolitik mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben. Es geht darum, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen. Dafür ist der Dialog zwischen Wirtschaft und Politik sehr wichtig. Es ist erfreulich zu sehen, wie viele innovative und erfolgreiche Unternehmen es in unserem Land gibt“, so Wagner nach seinem Besuch bei Pirelli bzw. nachdem Schwöbel und Werksleiter Roland Jung ihm an ausgewählten Stationen die Produktion in Breuberg erläutert hatten. Vor Ort stellt der Konzern eigenen Angaben zufolge jährlich rund sechs Millionen Pkw- und zwei Millionen Motorradreifen her, einen Teil davon mittels MIRS-Verfahren (Modular Integrated Robotized System). Pirelli zählt das Werk zu den modernsten Fertigungsstätten von Ultra-High-Performance-Reifen weltweit. „Der Standort Breuberg spielt in der Premiumstrategie von Pirelli eine wichtige Rolle. Dazu trägt neben der hochwertigen Fertigung insbesondere unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei, deren gut 200 Mitarbeiter maßgeblichen Anteil an unserer internationalen Spitzenstellung in der Erstausrüstung besitzen. In enger Kooperation mit Ingenieuren der führenden Automobilhersteller entwickeln sie für die neuesten Modelle aus dem Premium- und Prestigesegment maßgeschneiderte Reifen. Etwa ein Drittel der Jahresproduktion aus dem Odenwald sind markierte Reifen für die Erstausrüstung von Neufahrzeugen“, skizziert Schwöbel den Stellenwert des deutschen Werkes in der globalen Strategie des italienischen Pirelli-Konzerns.
Mit dieser herausgehobenen Position seien permanent hohe Ansprüche an die Belegschaft der Pirelli Deutschland verbunden. „Um sie erfüllen zu können, gehört das Sicherstellen einer hohen Qualität in der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ebenso zu den zentralen Aufgaben der Unternehmensführung, wie das Schaffen eines motivierenden Arbeitsumfeldes, frei von Vorurteilen und Ausgrenzungen“, so Schwöbel, der vor diesem Hintergrund die Gelegenheit nutzte, mit Mathias Wagner – zugleich bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion – auch aktuelle Aspekte der Bildungs-, Personal- und Integrationspolitik zu diskutieren. „Die besten Nachwuchskräfte zu finden und erstklassige Fachkräfte langfristig an uns zu binden, ist ein enormer Wettbewerbsvorteil. Daher legen wir größten Wert darauf, dass sich die rund 2.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pirelli Deutschland GmbH in unserem Unternehmen wohlfühlen“, betont Schwöbel. „Unsere Personalpolitik zeichnet sich auch dadurch aus, die unterschiedlichen Talente jedes Mitglieds der Belegschaft zu erkennen und zu fördern. So kann jeder seine Stärken optimal einsetzen und weiterentwickeln“, fügt er hinzu. Dabei profitiere die Pirelli Deutschland GmbH von der inspirierenden Vielfältigkeit einer Belegschaft, die sich aus Frauen und Männern aus 24 Ländern von vier Kontinenten zusammensetzt.
„Die Unternehmenskultur von Pirelli basiert auf Toleranz und gegenseitigem Respekt“, bestätigt Josef Lottes, Geschäftsführer Personal. „Aufgrund der in unserem Unternehmen gelebten Werte freuen wir uns über die Aussage von Herrn Wagner, die hessische Landesregierung werde noch intensiver an einer Gesellschaft arbeiten, die niemanden ausgrenzt und den hohen Stellenwert der Integration betont“, fügt er hinzu. „Wir haben uns in unserem Koalitionsvertrag mit der CDU vorgenommen, die Voraussetzungen für eine von Vielfalt und Respekt geprägte Gesellschaft zu verbessern“, so Wagner. „Dazu gehört es auch, die Willkommens- und Anerkennungskultur zu unterstützen. Die Landesregierung fördert zum Beispiel mit dem Programm WIR innovative Projekte, die die Integration unterstützen“, sagt der Politiker. Nur eine vielfältige und tolerante Gesellschaft sei stark genug, die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Das gelte auch für die wirtschaftlichen Herausforderungen, die seinen Worten zufolge „unter anderem durch die Schlagworte Globalisierung und demografischer Wandel umrissen sind“.
Als Beleg für Pirellis Engagement als Arbeitgeber sowie im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit verwies Schwöbel auf die Spitzenplatzierungen, die der Konzern seit vielen Jahren im Dow-Jones-Nachhaltigkeitsindex im Bereich Autoteile und Reifen belegt. Zu den von externen Fachleuten bewerteten Kriterien gehören dabei unter anderen das Personalmanagement, der respektvolle Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Toleranz und Sicherheit am Arbeitsplatz. Diskutiert wurde mit dem Landespolitiker zudem der Themenkomplex Schul- und Berufsausbildung. „Mit jährlich gut 30 ausgeschriebenen Ausbildungs- und Studienplätzen sichert die Pirelli Deutschland GmbH den eigenen Nachwuchs an Fachkräften in technische und kaufmännischen Berufen und zählt zu den größten Ausbildungsunternehmen im Odenwaldkreis“, erläuterte Josef Lottes. „Wir bieten engagierten Haupt- und Realschülern attraktive Ausbildungsplätze und geben Abiturienten die Möglichkeit zu einem praxisorientierten Studium an der dualen Hochschule Baden-Württemberg DHBW. Momentan gehören 120 Auszubildende zum Team der Pirelli Deutschland GmbH“, ergänzte er. cm
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