Sommer-/Ganzjahresreifentest der Autozeitung folgt AutoBild-Quali auf den Fuß

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Gerade gestern erst hat AutoBild den diesjährigen Reigen an Sommerreifentests mit den Ergebnissen der Qualifikationsrunde seines entsprechenden Produktvergleiches eröffnet, da folgt die Autozeitung auch schon auf dem Fuße.

Im heute erschienenem Heft letzteren Magazins lassen sich die Resultate eines kombinierten Tests von sechs Sommer- sowie drei Ganzjahresreifen nachlesen. Wie gewohnt wurde den somit insgesamt neun Kandidaten der Dimension 225/45 R17 91/94 W/Y montiert an einem Seat Leon bei Nässe genauso wie bei trockener Fahrbahn aufs Profil gefühlt, wobei es in beiden Disziplinen im Idealfall jeweils 150 Wertungspunkte – in Summe also maximal 300 Zähler – zu ergattern gab. Bei den Sommerreifen hat letztlich Michelins „Pilot Sport 4“ mit alles in allem 280 Punkten die Nase vorn, während Giti Tires „SportS1“ mit 215 Punkten auf dem sechsten und damit letzten Platz ins Ziel kommt. Bei den Ganzjahresreifen gibt es mit Goodyears „Vector 4Seasons“ zweiter Generation und Michelin „CrossClimate +“ mit jeweils 205 Zählern gleich zwei Testsieger, wobei sich Contis „AllSeasonContact“ dicht dahinter anschließt.

„Der Test zeigt: Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss – es gibt aber große Unterschiede. Der Michelin zum Beispiel ist im Trockenen stark, dafür muss man Abstriche bei Nässe machen. Beim Goodyear ist es genau umgekehrt, und der Conti liegt in der goldenen Mitte. Allerdings sind die Pneus auch für verschneite Pisten geeignet, wo Sommerreifen unfahrbar sind“, fassen die Tester die von den sich einer steigenden Beliebtheit erfreuenden Allwettergummis gezeigten Leistungen beim jüngsten Produktvergleich zusammen. Darüber hinaus werden insbesondere die Eigenschaften des „CrossClimate +“ im Trockenen als „besonders beachtlich“ herausgestellt. Bei alldem liegt zwischen den 205 bzw. 200 Punkten der drei Probanden und selbst den 215, 222 und 229 Punkten der auf den hinteren Rängen platzierten reinrassigen Sommerreifen Giti Tire „SportS1“, Hankook „Ventus Prime³“ und Goodyear „EfficientGrip Performance“ allerdings schon eine gewisse Differenz. Mit Blick auf die vorderen Drei – Michelins „Pilot Sport 4“ (280 Punkte), Contis „PremiumContact 6“ (263 Punkte) und Falkens „Azenis FK510“ (256 Punkte) – gilt das natürlich umso mehr.

„Top bei Nässe und im Trockenen“ wird der Michelin-Reifen als Sieger des Sommerreifentests von der Autozeitung gelobt. Allerdings bleibt auch der „Pilot Sport 4“ nicht völlig ohne Kritik, obwohl er dem Idealergebnis von 300 Punkten doch erstaunlich nahe gekommen ist: Vor allem hinsichtlich seines Rollwiderstandes sehen die Tester noch Verbesserungspotenzial. Das Conti-Modell auf dem zweiten Platz hat sich demnach ebenfalls recht ausgeglichen auf nasser und trockener Fahrbahn gegeben mit den kürzesten Nassbremswegen und hoher Spurstabilität in bewässerten Wechselkurven. Nicht viel anders das Autozeitung-Fazit mit Blick auf trockene Pisten, wenngleich dem Magazin zufolge der Abrollkomfort des „PremiumContact 6“ besser sein dürfte. Der Dritte von Falken soll in Sachen Bremsgefühl und Seitenhalt bei Nässe nur minimal hinter dem Conti-Reifen gelegen haben und bei Trockenheit mit einem sehr spontanen Einlenkverhalten sowie seiner sehr guten Stabilität bei abrupten Spurwechseln positiv aufgefallen sein.

Insofern kann sich erste Hälfte des Testfeldes bei den Sommerreifen über das Prädikat „sehr empfehlenswert“ freuen, während die anderen drei Reifen ohne auskommen müssen. Denn der „EfficientGrip Performance“ wird aufgrund des geringsten Rollwiderstandes aller Wettbewerber zwar durchaus seinem Namen gerecht. Aber in Sachen Grip, wo der Reifen im Trockenen in etwa auf Giti-Niveau liegen soll sowie bei Nässe mal vor dem „SportS1“ und mal hinter ihm, wird dem Goodyear-Reifen doch ein wenig an Nachholbedarf bescheinigt. Zumal er auf trockener Piste zudem an der Hinterachse als „nervöser bei Lastwechseln“ negativ aufgefallen ist, dafür aber als besonders gut beim Queraquaplaning. „Griffig und leise auf trockener Piste. Wenn’s regnet haftet der ‚Ventus Prime³ K125‘ aber nicht optimal“, fasst das Blatt die von dem auf den fünften Platz gefahrenen Hankook-Reifen zusammen.

Er sei „weniger ausgewogen als Giti und Goodyear“ auf nasser Fahrbahn und dort darüber hinaus noch „leicht nervös auf der Bremse“. Bei Trockenheit liegt er beim Grip demnach zwischen den Modellen von Falken und Giti und sei er „etwas träge beim Umsetzen“. Dafür aber wird ihm ein niedriges Vorbeirollgeräusch zugutegehalten. Dass sich der „SportS1“ mit dem letzten Platz begnügen muss, wird im Wesentlichen mit dem verbesserungswürdigen Grip des Giti-Modells begründet. Werden seine Bremswege bei Nässe als „noch akzeptabel“ beschrieben, ist er bei Trockenheit mit den längsten unter allen Sommerreifenkandidaten negativ aufgefallen. Hinzu kommen auf nasser Fahrbahn noch ein verzögertes Einlenken, ein geringeres Kurventempo und weniger Traktion als die Besten im Test sowie ein frühes Untersteuern auf trockener Piste. Auf der Habenseite wird für ihn demgegenüber ein leises Abrollgeräusch verbucht. christian.marx@reifenpresse.de

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