Mit dem „Turanza T005“ zielt Bridgestone vor allem auf Premiumreifenkäufer ab

Bei der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung (IAA) hatte Bridgestone seinen neuen Touringreifen „Turanza T005“ erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Der Nachfolger des jetzigen „T001 Evo“ wird demnach ab kommendem Januar im europäischen Ersatzmarkt verfügbar sein, wobei das Lieferprogramm des jetzt auch schon in der Erstausrüstung verbauten Reifens bis 2019 auf rund 150 Größen angefangen bei 14 Zoll bis hin zu 21 Zoll ausgebaut werden soll. Die ersten gut 100 davon kommen schon im nächsten Jahr, die restlichen knapp 50 dann ein Jahr später.

Dem neuen Modell werden seitens Bridgestone herausragende Leistungen bei Nässe, ein niedriger Spritverbrauch sowie eine hohe Laufleistung attestiert. Damit ermögliche es Autofahrern optimale Kontrolle in anspruchsvollen, alltäglichen Situationen, insbesondere auch auf nasser Fahrbahn, heißt es. „Der neue ‚Turanza-T005‘-Premiumtouringreifen ist ein Kernprodukt des Bridgestone-Portfolios und deckt fast alle nachgefragten Dimensionen in diesem Segment ab. Bei seiner Entwicklung wurde nichts dem Zufall überlassen: Wir haben die Bedürfnisse der Kunden intensiv analysiert und für sie einen Reifen konzipiert, der diese Anforderungen bestens erfüllt“, verspricht Jake Rønsholt, Managing Director Products & Solutions Strategy bei Bridgestone mit Zuständigkeit für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika).

Zumal im Zuge der Entwicklung des Reifens Tausende potenzieller Kunden in ganz Europa bezüglich ihrer Anforderungen an einen Touringreifen sowie den Herausforderungen, die sie im täglichen Gebrauch meistern müssen, befragt worden seien. Die von ihnen dabei gegebenen Antworten bzw. geäußerten Wünsche vor allem in Richtung Sicherheit und Fahrspaß selbst bei anspruchsvollen Situationen etwa auf nasser Fahrbahn sind demnach letztlich in die Entwicklung des „Turanza T005“ eingeflossen. Wie Rønsholt erläutert, wurden dazu immerhin gut 25.000 Interviews mit Verbrauchern geführt, verteilt auf verschiedene Phasen der Entwicklung des Modells. So ging es knapp 8.000-mal darum, zunächst einmal so etwas wie eine Kundensegmentierung vorzunehmen – also um die Klärung der Frage, wer überhaupt als Interessent für den „T005“ infrage kommt.

Danach stand dann das Nutzungs- und Einkaufsverhalten der entsprechenden Kundengruppe im Vordergrund sowie nicht zuletzt deren Bereitschaft, für bestimmte Produktmerkmale – darunter insbesondere für „bessere Labelwerte“ hinsichtlich der EU-Reifenkennzeichnungsverordnung – bei der Anschaffung gegebenenfalls ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen. Zumal Bridgestone mit seinem neuen Sommerreifen insbesondere Premiumreifenkäufer ins Visier nimmt. Also einerseits solche Autofahrer, die sich mit ihrem eher dem Luxussegment zuzuordnenden Fahrzeug „von der Masse abheben“ wollen und von ihren Reifen ein gewisses Maß an Sportlichkeit kombiniert mit Komfort erwarten. Andererseits wird mit dem „Turanza T005“ aber zugleich auf solche Kunden abgezielt, die einen Mittelklassewagen ihr Eigen nennen und dessen Bereifung „beste Leistung hinsichtlich Bremsweg und vollständige Kontrolle unter allen Bedingungen“ abverlangen.

Schließlich hat die Befragung des Reifenherstellers ergeben, dass vor allem deren Nässeeigenschaften n und dabei mit 27 Prozent an erster Stelle der Nennungen ein kurzer Bremsweg auf nasser Fahrbahn eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die funktionalen Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf Reifen geht. Hinsichtlich der relativen Bedeutsamkeit einzelner ihrer Merkmale beim tatsächlichen Reifenkauf liegt dann zwar mit 23 Prozent der Preis an erster Stelle, aber gleich dahinter folgen das Kurvenfahren und das Bremsverhalten bei Nässe mit 22 Prozent respektive 21 Prozent der Nennungen gefolgt von Dingen wie Stabilität (16 Prozent), Nasshaftung (neun Prozent) sowie Kraftstoffeffizienz (acht Prozent). Kein Wunder also, dass Bridgestone vor diesem Hintergrund die Einstufungen hinsichtlich des EU-Reifenlabelings für seinen neuen Sommerreifen besonders hervorhebt. „Der ‚Turanza T005‘ bietet Autofahrern Bestwerte in seiner Klasse in der Kategorie Nasshaftung (EU-Reifenlabel ‚A‘) und erzielt hervorragende Werte im Bereich Rollwiderstand (EU-Reifenlabel ‚B‘)“, so der Hersteller.

Darüber hinaus beruft er sich nicht zuletzt auch auf beim TÜV Süd in Auftrag gegebene Tests, bei denen die Prüforganisation dem „T005“ montiert in der Größe 205/55 R16 91V an einem VW Golf VII bescheinigt, in Sachen Nasshaftung bei Kurvenfahrten und Nassbremsen „Klassenbester“ zu sein: das im Vergleich zu den Leistungen von vier Hauptkonkurrenten desselben Segmentes – Contis „PremiumContact 5“, Goodyears „EfficientGrip Performance“, Michelins „Primacy 3“, Pirellis „Cinturato P7“. Bei internen Vergleichen habe sich zudem ein zehnprozentiges Laufleistungsplus gegenüber seinem direkten Vorgänger „Turanza T001 Evo“ herauskristallisiert. Um all dies zu erreichen, hat Bridgestone bei seinem neuesten Sommerreifenmodell unter anderem auf dicht aneinander sitzende Profilblöcke gesetzt und sie im Mittelteil der Lauffläche so angeordnet, dass eine möglichst effiziente Wasserableitung gewährleistet ist.

Hand angelegt wurde darüber hinaus freilich außerdem noch an die Laufflächenmischung. Dank Bridgestones patentierter „NanoPro-Tech“-Polymertechnologie und eines hohen Silikaanteils soll sie abgesehen von einer guten Nasshaftung auch einen Beitrag zu einem geringeren Verschleiß und einer höheren Kraftstoffeffizienz leisten. Dem Hersteller ist es wichtig, diese Dinge besonders zu betonen, weil man bei der Markforschungsumfrage eben auch herausgefunden hat, dass Verbraucher demnach durchaus bereit sind, für bessere Reifenlabelwerte ein wenig mehr zu bezahlen. Wie viel mehr wird dabei ebenfalls quantifiziert. Denn selbst wenn mit 23 Prozent an Nennungen der Preis für Reifenkäufer offenbar die wichtigste Rolle spielt, sollen sie der Bridgestone-Befragung zufolge immerhin doch bereit sein, 15 respektive 13 Prozent mehr zu bezahlen für einen Reifen mit der Nasshaftungseinstufung „A“ bzw. „B“ statt „C“. Genauso verhält es sich demnach beim Labelkriterium Rollwiderstand/Kraftstoffeffizienz.

„Premiumreifenkäufer erwägen, 15 Prozent mehr zu bezahlen, wenn die Kennzeichnungskategorie von ‚C‘ auf ‚A‘ erhöht wird“, so der Reifenhersteller. Mit Blick auf andere wichtige Reifeneigenschaften, die sich wie beispielsweise Kurvenfahrten bei Nässe nicht im Reifenlabeling widerspiegeln, wird noch ergänzt, Endkunde seien „bereit, für die beste Leistung bis zu zwölf Prozent mehr zu bezahlen“. Dies dürfte aber wohl tatsächlich nur für die Gruppe der Premiumreifenkäufer gelten, wobei die Befragung außerdem noch ergeben hat, dass diese – zumindest verglichen mit dem deutschen Mittel von um die 12.000 Kilometer pro Jahr – eine mit jährlich gut 17.000 Kilometern weit überdurchschnittliche Fahrleistung abspulen. Was die Bereifung ihres Autos angeht, erwarten sie demzufolge im Mittel eine Laufleistung von runden 38.000 Kilometer von den schwarzen Rundlingen. Oder wie Bridgestone es formuliert: „Endkunden erwarten, dass ihre Reifen mehr als zwei Jahre halten.“

Wie dem auch sei: Egal, wie gut ein Reifen auch sein mag oder an wessen Fahrzeug aus welchem Segment er montiert ist – irgendwann muss er doch gewechselt werden. Und genau an dieser Stelle kommt dann der Reifenhandel ins Spiel. Um seine Geschäftskunden zu unterstützen, hat Bridgestone nicht nur Händler aus ganz Europa zur Produktvorstellung des „T005“ eingeladen und dabei die Eigenschaften des neuen Modells sowie eben seine Erkenntnisse aus der Marktforschung vermittelt. Das Unternehmen hat seinen Vermarktungspartnern zugleich einen Blick auf den sogenannten „Tyrenavigator“ gewährt. Dahinter verbirgt sich ein Werkzeug, dass ihnen im tagtäglichen Geschäfts Hilfestellung bieten soll. Denn mithilfe dieses Big-Data-Tools können Händler Rønsholt zufolge detaillierte Informationen zum Fahrzeugbestand in der jeweiligen Region rund um ihren Betrieb abrufen. Dies erlaube beispielsweise bessere Verkaufsprognosen und damit eine optimierte Lagerhaltung oder gezielte Marketingaktionen. christian.marx@reifenpresse.de