„Roadtec Z8 Interact“ holt sich den Sieg beim Motorrad-Tourenreifentest
Mit dem Produktvergleich sechs aktueller Tourensportreifen eröffnet die Zeitschrift Motorrad ihren diesjährigen Reigen von Reifentests. Antreten mussten dabei Bridgestones „Battlax Sport Touring T30 Evo“, Contis „Road Attack 2 GT“, Dunlops „Roadsmart II“, Metzelers „Roadtec Z8 Interact“, Michelins „Pilot Road 4 GT“ und Pirellis „Angel GT“ montiert in den Größen 120/70 ZR17 am Vorder- sowie 180/55 ZR17 am Hinterrad identischer Maschinen des Typs Yamaha FJR 1300 A. Alle Probanden mussten ihre Qualitäten im Neuzustand auf der Landstraße bzw. Autobahnen ebenso beweisen wie nach 4.000 Kilometern Fahrstrecke, im Nassen (auf einer Michelin-Teststrecke) sowie in Sachen Verschleißverhalten. Am besten meistert der Metzeler-Reifen den Spagat der unterschiedlichen Anforderungen, während die Michelin- und Pirelli-Modelle als gemeinsame Zweite die Ziellinie überqueren gefolgt von Bridgestones „Battlax Sport Touring T30 Evo“.
Der Testsieger konnte insgesamt 432 der maximal möglichen 500 Wertungspunkte – je 150 in den Landstraßen-/Autobahndisziplinen im Neuzustand und nach 4.000 Kilometern Fahrstrecke, sowie je 100 bei Nässe in beim Verschleiß – auf seinem Konto ansammeln. Außer auf nasser Fahrbahn, wo er Michelins „Pilot Road 4 GT“ den Vortritt lassen muss, und bei Trockenheit im Neuzustand, wo Contis „Road Attack 2 GT“ vor ihm rangiert, hat er in allen anderen Wertungskategorien jeweils die Nase vorn. „Die Metzeler-Mischung macht’s möglich. Top-Performance auf der Landstraße, dazu klasse Fahreigenschaften bei Regen, gekrönt vom geringsten Verschleiß. So sehen Sieger aus“, lautet denn auch das Fazit der Tester mit Blick auf den „Roadtec Z8 Interact“.
Nur jeweils acht Gesamtpunkte weniger sorgen dafür, dass sich der „Pilot Road 4 GT“ und Pirellis „Angel GT“ dem Metzeler-Reifen geschlagen geben müssen. Als größte Schwäche werden dem französischen Gummi seine Fahreigenschaften auf der Landstraße bzw. der Autobahn angekreidet, und das unabhängig davon, ob er neu ist oder schon 4.000 Kilometer auf dem Buckel hat: In beiden Fällen landet der „Pilot Road 4 GT“ in diesen Disziplinen auf dem vorletzten Platz, aber damit immerhin noch vor Dunlops „Roadsmart II“. Insofern wird der Michelin-Tourensportreifen – nicht zuletzt aufgrund der besten Nässeeigenschaften im Testfeld – eher empfohlen für „Allwetterfahrer, die auch Wert auf Laufleistung legen“. Denn beim Verschleiß wird er lediglich von dem Metzeler-Reifen überholt.
Als „erstklassige Wahl für sportliche Tourenfans“ wird im Vergleich dazu der „Angel GT“ beschrieben – zumindest dann, wenn einem der Reifenverschleiß „relativ schnuppe“ sei. Denn ansonsten in allen anderen Teilwertungen immer gut dabei mit vorderen Platzierungen, reicht es in der Verschleißwertung für das Modell der italienischen Marke nur für den vorletzten Platz vor Contis „Road Attack 2 GT“. Noch genügend Restprofil nach den von den Testern absolvierten Landstraßen- und Autobahnetappen wird demgegenüber Bridgestones „Battlax Sport Touring T30 Evo“ attestiert. Da er jedoch zugleich in Sachen Agilität und Nässeeigenschaften als „eher zweite Wahl“ beschrieben wird, dafür aber offenbar hinsichtlich seiner Stabilität zu überzeugen weiß, verwundert nicht, dass man ihn schlussendlich als „unauffälligen Allrounder zum Kilometerfressen“ beschriebt. Mit alles in allem 412 Gesamtwertungspunkten wird er letztlich jedenfalls Dritter bzw. durch den doppelt belegten zweiten Rang Vierter.
Vorletzter des Vergleiches ist Dunlops „Roadsmart II“ mit 403 Punkten, weil er in keiner der Einzeldisziplinen so recht überzeugen konnte. Reichte es beim Verschleiß immerhin noch zum viertbesten Ergebnis, muss er sich im Nassen mit Rang fünf und auf Landstraßen/Autobahnen sogar nur mit Platz sechs begnügen. Unterm Strich sei er bei Nässe zwar kein schlechter Reifen, aber die Konkurrenz mittlerweile halt einfach besser, heißt es dazu. Angekreidet wird dem Dunlop-Reifen zudem eine „ausgeprägte Trägheit“ bzw. eine gewisse Unhandlichkeit. Deswegen eigne er sich zwar für „Vollgasjunkies, die ihr schweres Tourenkrad mit voller Beladung über die Autobahn steuern“, schreibt Motorrad – aber für knackigen Landstraßenspaß gebe es Bessere.
Gemeint damit ist unter anderem beispielsweise das Conti-Modell, zumal in der Landstraßen-/Autobahnwertung kein anderer der getesteten Reifen an ihm vorbeiziehen kann. Dafür aber muss er bei Nässe und beim Verschleiß allen anderen den Vortritt lassen, sodass es in diesen Disziplinen für ihn jeweils nur zum letzten Platz reicht. Wie schon der in einem früheren Test als „echter Landstraßenjäger“ beschriebene „Road Attack 2“ zaubere auch dessen „GT“-Version sportlichen Tourenfahrern „ein breites Grinsen ins Gesicht“, heißt es. „Auf nasser Straße gehen die Mundwinkel dafür aber mächtig nach unten“, schränken die Tester ihr vorheriges Lob für diesen Reifen allerdings gleich wieder ein, der in Summe 395 Wertungszähler auf seinem Punktekonto vereinigen kann und damit Letzter des Vergleiches wird. christian.marx@reifenpresse.de
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[…] 12. Juni 2015 | 0 Kommentare Nach Tourenreifen hat sich die Zeitschrift Motorrad als Nächstes Enduroreifen vorgenommen und fünf mehr oder […]
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