Kritik an Conti-Kahlschlagankündigungen „nahezu im Monatstakt“

„Die Anpassung der Kostenstruktur ist unabhängig vom geplanten Verkauf von ContiTech notwendig“, sagt das für diesen Unternehmensbereich verantwortliche Conti-Vorstandsmitglied Philip Nelles (links), während Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstandes und des Conti-Aufsichtsrates, einen Großteil der Einschnitte „allein auf die Filetierung und Selbstverzwergung eines Traditionskonzerns“ zurückführt (Bilder: NRZ/Christian Marx, IGBCE/Stefan Koch)

Mit Blick auf seinen Unternehmensbereich ContiTech, von dem sich der Konzern im kommenden Jahr trennen will, hat Continental „zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit“ angekündigt. Gemeint damit sind geplante Einsparungen insbesondere in den Verwaltungsstrukturen in Höhe von jährlich 150 Millionen Euro mit voller Wirkung ab 2028 sowie – bei derlei Formulierungen meist erwartbar – der Abbau von Arbeitsplätzen und die Anpassung von Abläufen schon ab dem kommenden Jahr. In diesem Zusammenhang wird einerseits darauf verwiesen, dass sich die relevanten Märkte und Regionen weiterhin nicht wie erwartet erholt hätten, sowie andererseits darauf, dass angesichts zu hoher Kosten im Vergleich mit Wettbewerbern bisherige Maßnahmen nicht ausreichten. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) vertritt demgegenüber die Auffassung, dass „ein großer Teil der Einschnitte allein auf die Filetierung und Selbstverzwergung eines Traditionskonzerns“ zurückzuführen sei. „Nach Aumovio und dem Automobilgeschäft von ContiTech soll nun ContiTech selbst für den geplanten Verkauf hübsch gemacht werden. Die Zeche sollen ein weiteres Mal allein die Beschäftigten zahlen“, so Michael Linnartz, IGBCE-Konzernbetreuer und -Bezirksleiter Hannover.

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