Nie Austauschprogramm für „Marathon LHS II“ in 385/55 R22.5, sagt Goodyear

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Goodyear zufolge handelt es sich bei dem „Marathon LHS II“ (links) in 385/55 R22.5, der in einer Dokumentation mit einem tödlichen Unfall in Zusammenhang gebracht wird und der im Feldeinsatz keinerlei Anlass für irgendwelche Maßnahmen geboten habe, trotz eines ähnlichen Namens um einen völlig anderen Reifen als den „Marathon LHS II +“ in 385/65 R22.5, für den 2014 ein Austauschprogramm gestartet wurde (Bilder: Goodyear)

Als Reaktion auf die von dem deutsch/französischen TV-Sender Arte ausgestrahlte Dokumentation über Unfälle mit Lkw-Beteiligung hat Goodyear auf Nachfrage unserer Verlagsgruppe Stellung bezogen zu dem in besagtem Film hergestellten Zusammenhang mit Lenkachsreifen aus seiner „Marathon“-Reihe. Selbstredend wird Sophie Rollet, die bei einem solchen Unfall 2014 ihren Mann verloren hat, und ihrer Familie darin das Mitgefühl des Konzerns ausgedrückt, auch wenn man – wie es vonseiten des Unternehmens heißt – erst 2020 durch Presseberichte davon erfahren habe. Andererseits betont der Hersteller, ihm sei „nichts wichtiger als die Sicherheit und Qualität seiner Produkte und der Menschen, die sie verwenden“.

Wobei in diesem Zusammenhang auf strenge Verfahren zur Überwachung der Leistung der Goodyear-Produkte ebenso verwiesen wird wie im Fall des Falles auf das Ergreifen entsprechender Maßnahmen auf Grundlage insbesondere von Rückmeldungen aus der Praxis. Als Beispiele für Letzteres werden Kundenzufriedenheitskampagnen, Austauschprogramme oder Rückrufe aufgezählt. Exemplarisch dafür ist laut dem Reifenhersteller selbst der Lenkachsreifen „Marathon LHS II +“ in der Größe 385/65 R22.5, für den nach entsprechenden Hinweisen aus dem Markt 2014 ein solches Austauschprogramm gestartet worden sei.

„Im Rahmen dieses Austauschprogramms, das 2016 endete, nahm Goodyear direkt und proaktiv Kontakt zu seinen Händlern und Kunden auf. Goodyear hielt die zuständigen Behörden während der gesamten Umsetzung des Austauschprogramms auf dem Laufenden, das unter Mobilisierung erheblicher Ressourcen konsequent umgesetzt wurde, um so viele Reifen wie möglich auszutauschen. Nach diesem Austauschprogramm und unter Berücksichtigung des normalen Lebenszyklus eines Reifens kann der Schluss gezogen werden, dass kein Reifen, der unter das Austauschprogramm fiel, noch im Einsatz ist“, wie der Stellungnahme des Konzerns zu entnehmen ist.

Darüber hinaus sagt der Reifenhersteller, das Profil „Marathon LHS II“ in der Größe 385/55 R22.5, das demnach wohl mit dem Unfall von Sophie Rollets Ehemann in Zusammenhang stand, sei „nie Teil eines Austauschprogramms“ gewesen. „Tatsächlich handelt es sich bei diesem Reifen, obwohl er einen ähnlichen Namen hat, um einen völlig anderen als diejenigen Reifen, um die es bei dem Austauschprogramm 2014 ging“, betont Goodyear. Letzteres drehte sich demnach um eine andere Größe und Generation, zumal die im Feldeinsatz gezeigten Leistungen des „Marathon LHS II“ in 385/55 R22.5 keinerlei Anlass für irgendwelche Maßnahmen geboten hätten. Gleichwohl wolle Goodyear in dieser Angelegenheit „weiterhin mit den Behörden zusammenarbeiten“.

4 Kommentare
  1. Achim Hartzsch says:

    Was ist mit dem Schreiben aus der tschechei, oder Osten? 2Xgooyear, 1XDunlop, 1Xfulda, mit den gleichen Fehlern…
    Glauben die bei Goodyear die Lunden würden den Film nicht ganz sehen

    Austauschprogram?? Auf eine Rückrufaktion wird garnicht eingegangen. Ganz end mit ihren Händern??? und der Rest?
    76 Unfälle nur in Frankreich, Minuten chlaf nicht mit gerechnet???

    Wenn das Gutachten stimmt, und davon muss ich ausgehen bei der Brisantz, Waren/sind die Reifen extrem Beschädigt

    Und die paar Tote, die sollen sich mal nicht so anstellen

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  2. Marco Molinari says:

    Exchange program? And that only after a TV program made GT look terrible. Which customer wants an exchange? And what about dealer inventories? Again a half cooked initiative by Chris Delaney and GT.

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    • Christian Marx says:

      Dear Mr. Molinari,

      just to avoid misunderstandings possibly arising from translating Goodyear’s statement twice (from the original English into German and then back into English) pleased find here it’s relevant part as we’ve received it from the tyre manufacturer:

      “Goodyear implements rigorous procedures to monitor the performance of its products and takes appropriate actions, such as customer satisfaction campaigns, exchange programs or recalls based notably on feedback from the field.

      As an example, in 2014, in response to feedback from the field, Goodyear voluntarily carried out an exchange program, for the Marathon LHS II + tire in its 385/65R22.5 size. As part of that exchange program which ended in 2016, Goodyear directly and proactively contacted its distributors and customers. Goodyear kept the relevant authorities informed throughout the implementation of the exchange program, which was implemented rigorously, mobilizing significant resources, in order to exchange as many tires as possible. Following that exchange program and taking into account the normal lifecycle of a tire, it can be concluded that no tire covered by the exchange program is still in the field.

      The tire referenced in the accident of Mrs. Rollet’s husband, the Marathon LHS II 385/55R22.5, was never part of an exchange program. In fact, this tire, while similar in name, is a completely different tire from the tires involved in the 2014 exchange program. It is indeed of a different size and generation. The field performance of this tire (LHS II 385/55R22.5) did not warrant any field action.”

      Kind regards

      Christian Marx
      (Editor NEUE REIFENZEITUNG)

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  3. Uwe JOHN says:

    Größter RESPEKT u. HOCHACHTUNG vor Sophie Rollet !
    Ein Kampf David gegen Goliat, möge ihr unermüdlicher Einsatz nicht umsonst gewesen sein u. die Gerechtigkeit siegen.
    Die Chancen hierfür stehen gut bei der französischen Justiz.

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