Glauben Sie an Déjà-vus?
Wenn man Sie fragt, ob Sie an Déjà-vus glauben, und Sie antworten, haben Sie mich das nicht eben schon gefragt, sollte einer der beiden an der Unterhaltung Beteiligten dringend einen Arzt konsultieren. Dasselbe meint man, schaut man dieser Tage zufällig beim Business Insider vorbei. Bei dem zum Axel-Springer-Konzern gehörenden Onlinemedium heißt es unter der Überschrift „Winterreifen sind in Deutschland völlig unnötig, sagt ausgerechnet der Michelin-Chef“, dass Winterreifen in Deutschland völlig unnötig seien. Lesern aus dem Reifenhandel, die jetzt die kommende Saison über die Wupper gehen sehen – wieder einmal –, sei allerdings gesagt: Sie leiden, genau wie wir, eher unter Verfolgungswahn als unter Erinnerungstäuschungen.
Business Insider schreibt zwar, der Beitrag sei bereits im November 2019 erschienen und „er wurde nun geprüft und aktualisiert“. Ob das aber auch stimmt, wollen wir Ihnen hier nicht verheimlichen. Einerseits ist der in dem Text zu Wort kommende „Michelin-Chef“ Jean-Dominique Senard bereits seit Anfang 2019 Renault-Chef; auf dem Chefsessel in Clermont-Ferrand hat zwischenzeitig Florent Menegaux Platz genommen. Andererseits ist der Artikel ursprünglich bereits Ende 2017 erschienen, wie damals auch die NEUE REIFENZEITUNG nachrichtlich wie auch in einem Interview mit Senard selbst umfassend berichtet hatte. Etwaige weitere Wiederholungen ersparen wir Ihnen, wir wollen uns nicht selber zitieren. War der Aufschrei in der Branche damals durchaus groß, wie die Reaktionen aus dem Markt zeigten, dürfen Sie sich jetzt wieder beruhigen und sich in aller Ruhe mit Ihren Saisonvorbereitungen befassen, denn dort ist Ihre Zeit gut aufgehoben. arno.borchers@reifenpresse.de
Nachtrag (03.09.2020):
Zwischenzeitig hat man beim Business Insider den Text angepasst und um einen Korrektur-Hinweis ergänzt. Hier:
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