„Einseitig, nicht repräsentativ, unrealistisch“ – Michelin kritisiert jüngsten AutoBild-Test
In ihrer aktuellen Ausgabe warnt die AutoBild nach einem Aquaplaningtest mit Reifen der drei Hersteller Continental, Goodyear und Michelin vor dem hohen Risiko, das insbesondere Reifen nahe oder an der gesetzlichen Mindestprofiltiefe für den Autofahrer auf klatschnasser Fahrbahn bedeuten. Unter dem Titel „Profil runter = Leben weg“ fassen die Tester dort ihre Ergebnisse als „Albtraum für Autofahrer“ zusammen, auch wenn sie betonen, eben „keine Panik machen“ zu wollen. Dennoch: Der Test kann den drei Herstellern nicht gefallen, stehen dort doch ausschließlich ihre Produkte am Pranger und nicht auch – zum Vergleich – solche aus dem Preissegment. Im Interview mit der NEUE REIFENZEITUNG übt Pierre Robert, Leiter des Testprogramms der Michelin-Gruppe, dementsprechend auch Kritik an dem „Servicebeitrag“ der AutoBild, der „einseitig“ und „nicht repräsentativ“ gewesen sei und außerdem eine „unrealistische Fahrsituation“ widerspiegele. Am Ende belege der Test aber vor allem, „dass die „Leistungsfähigkeit von Reifen bei abnehmender Profiltiefe eine Entscheidung des Herstellers“ sei – dementsprechend gibt es bei Michelin auch eine „Erkenntnis“ in Bezug auf Continental und Goodyear.
Da mag man nun drehen und wenden, wie man will: Für Michelin ist dieser Test zweifellos unerfreulich, weil das Konzernprodukt bei der kritschen Profiltiefe hinter den beiden Wettbewerbern lag. Das läuft der LLP-Argumentation zuwider. So gesehen wird man bei Conti und Goodyear wohl alles andere als unzufrieden mit den Resultaten sein, stützt es doch die These, Reifen vor Erreichen der Mindestprofiltiefe zu ersetzen.