Projekt „Mercury”: Goodyear baut Reifenwerk in Luxemburg
Mittlerweile ist klar, was sich hinter dem neuen Goodyear-Standort im luxenburgischen Düdelingen verbirgt, über den wir gestern berichteten. Denn im Süden des Landes und knapp 50 Kilometer von der Europazentrale des Herstellers in Colmar-Berg entfernt will das Unternehmen ein neues Reifenproduktionswerk errichten. Bei dem „Mercury“ genannten Projekt geht es um eine hochautomatisierte Reifenfabrik, in der bei größtmöglicher Flexibilität und quasi auf Kundenzuruf kleinste Losgrößen sowohl für die Erstausrüstung als auch das Ersatzgeschäft gefertigt werden sollen. Das hat Goodyears Chairman, Chief Executive Officer und Präsident Richard J. Kramer anlässlich der Grundsteinlegung bekannt gegeben. Insofern werde bei „Mercury” entsprechend einem „Industrie-4.0”-Ansatz proprietäre Prozesstechnologie zur Anwendung kommen, damit selbst kleine Stückzahlen (kosten-)effizient produziert werden können. Die dabei zum Einsatz kommenden Technologien sind nach Unternehmensangaben während der zurückliegenden fünf Jahre in Goodyears Forschungs- und Entwicklungszentren ersonnen bzw. erprobt worden.
„‚Mercury‘ trägt der steigenden Komplexität in der Reifenindustrie Rechnung, da die Zahl der für Kunden angebotenen Fahrzeugmodelle und -optionen weiter steigt“, erklärt Kramer. Von dem Projekt erhofft sich der Konzern, schneller und flexibler auf die steigende Nachfrage nach große Margen bringenden kleinen Losgrößen reagieren zu können. „Mercury“ werde dem Geschäftsmodell des Konzerns neue Impulse verleihen beginnend bei der Reifenproduktion bis hin zu den Kunden, die sich online oder im Handel für Goodyear-Reifen entscheiden, so Kramer weiter. „Das wird unsere bestehenden Produktionsstandorte, wo hohe Volumina gefertigt werden, ergänzen und uns zu einem Wettbewerbsvorteil verhelfen“, ist er sich sicher. Die neue Produktionsanlage soll 2019 ans Netz gehen und jährlich rund 500.000 Reifen herstellen. In das Projekt investiert Goodyear eigenen Angaben zufolge rund 77 Millionen US-Dollar (knapp 65 Millionen Euro), wobei mit dem Neubau insgesamt etwa 70 neue Vollzeitarbeitsplätze entstehen sollen. cm
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!