Knappe Kiste: Conti erobert Preishoheit bei Winterreifen von Michelin

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Zu den ungeschriebenen „Gesetzen“ der Reifenbranche gehört eigentlich, dass es in der Regel Michelin-Produkte sind, die das obere Ende der Preisskala eines Marktsegmentes markieren. Und während es zumindest mit Blick auf Winterreifen beim Start in die Vorjahressaison 2014/2015 tatsächlich noch so war, hat es zum aktuellen Umrüstgeschäft einen Wechsel an der Spitze gegeben.

Gemäß dem alljährlich vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) zum Stichtag 1. September erhobenen Preispanel für Winterreifen ausgewählter Marken kann nun Continental die führende Rolle diesbezüglich für sich reklamieren. Allerdings ist die Entscheidung am oberen Ende eine äußerst knappe, liegt der vom BRV für verschiedene Michelin-Modelle in 15 unterschiedlichen Größen ermittelte Durchschnittspreis doch gerade einmal 0,6 Prozent unter dem Mittelwert entsprechender Conti-Reifen derselben Dimensionen. Beigetragen hat dazu, dass sich binnen Jahresfrist Michelin-Winterreifen stärker verbilligt haben als beinahe alle anderen vom BRV analysierten Marken: Mit Minus 2,9 Prozent ist nur bei Vredestein (minus 6,6 Prozent) die Differenz zum Vorjahresniveau noch größer. Und gerade für Conti-Reifen sind im Bezug auf die Situation vor einem Jahr mit einem nur 0,5-prozentigen Rückgang deutlich kleinere Preiseinbußen im Markt hinzunehmen. Den Durchschnittswert für alle beobachteten Marken gibt der BRV übrigens mit minus 1,3 Prozent an. Oder mit anderen Worten: Im Mittel werden Winterreifen diesen Herbst also 1,3 Prozent billiger angeboten als zum selben Zeitpunkt 2014.

 

Da Bridgestone-Reifen sowohl der Haupt- als auch der Zweitmarke Firestone anders als die restliche Konkurrenz zwischenzeitlich scheinbar sogar teurer vermarktet werden können als noch im vergangenen Jahr, gibt es hinsichtlich der Preispositionierung von Pkw-Winterreifen im Mittelfeld ebenfalls ein paar Verschiebungen. Hinter dem Führungsduo Conti/Michelin und dem recht dicht beieinanderliegenden Trio aus Goodyear, Dunlop und Pirelli mit Abschlägen zum Preisführer von im direkten Vergleich rund drei bis vier Prozent folgt dann schon Bridgestone mit einem zehnprozentigen Abstand zur Spitze. An dieser Position tummelte sich vergangenes Jahr noch die Marke Vredestein, die nach den BRV-Zahlen ja aber am heftigsten unter „Preisschwund“ gelitten hat und nun mehr oder weniger mit Hankook auf einer Stufe steht. Ansonsten hat sich im Verfolgerfeld nicht allzu viel getan, wenngleich Firestone ein wenig näher an Fulda heranrücken kann und beide zumindest ganz leicht besser Anschluss zu den vor ihnen platzierten Marken halten können. christian.marx@reifenpresse.de

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  1. […] man die auf Daten vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) basierende Preispositionierung untereinander (teuerste Marke entspricht 100 Prozent) nämlich in Bezug zu den im Mittel bei den diesjährigen […]

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