Vier Winterreifen fallen beim aktuellen ADAC-Test durch
In diesem Jahr hat der ADAC – wie gewohnt in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Automobilklubs und Verbraucherorganisationen – für seinen aktuellen Winterreifentest alles in allem 37 Modellen in insgesamt drei verschiedenen Dimensionen auf die Profilrillen gefühlt. In der Größe 165/70 R14 T für Klein- und Kleinstwagen vom Schlage eines Citroën C3, Fiat Panda, Toyota Yaris oder VW Polo mussten 15 Kandidaten ihre Qualitäten beweisen, in der Größe 205/55 R16 H für Autos wie zum Beispiel Audi A3, die C-Klasse von Mercedes, Opel Astra oder VW Golf traten 16 gegeneinander an und weitere sechs Modelle in der bei kleinen SUVs gängigen Größe 215/65 R16 T komplettieren das Testfeld. Über alle drei Klassen hinweg erreichten immerhin elf Reifen die Note „gut“ – am anderen Ende der Skala wurden vier Reifen als „mangelhaft“ bewertet, insbesondere deshalb, weil sie bei Nässe durchfielen.
Der Reifendimension entsprechend haben ADAC und Co. die Eigenschaften der Probanden in 165/70 R14 T mithilfe eine VW Polo als Testfahrzeug überprüft. Bewertet wurden sie wie üblich in sieben Disziplinen: auf trockener und nasser Fahrbahn, auf Schnee und auf Eis sowie in Bezug auf Geräusch, Kraftstoffverbrauch und Verschleiß. Die letzten drei Wertungskriterien gingen in Summe zu 25 Prozent in die Gesamtnote ein, die Wintereigenschaften (Schnee/Eis) zu 30 Prozent und die verbleibenden 45 Prozent steuerten die Eigenschaften im Trockenen und im Nassen bei. Die Gewichtung ist für die beiden anderen Reifengrößen im Übrigen dieselbe, wie sich an den entsprechenden Ergebnistabellen unschwer ablesen lässt.
„Die drei in der Gesamtbewertung guten und damit besonders empfehlenswerten Reifenmodelle stammen von Premiumherstellern“, sagt der ADAC mit Blick auf Michelins „Alpin A4“, Contis „WinterContact TS 800“ und Pirellis „Winter 190 Snowcontrol 3“, die in der Größe 165/70 R14 T letztendlich die Nase vorn haben, sich natürlich dabei aber durchaus hinsichtlich ihrer spezifischen Stärken unterscheiden: So soll sich beispielsweise der Michelin-Reifen vor allem bei der Verschleißfestigkeit, auf trockener und nasser Fahrbahn hervorgetan haben, während der das Conti-Modell offenbar insbesondere auf Schnee, Nässe und beim Rollwiderstand zu überzeugen wusste sowie der Pirelli-Reifen in puncto Ausgeglichenheit.
Zu den neun Reifenmodellen, die mit „befriedigend“ bewertet wurden und deswegen von den Testern als „empfehlenswert“ bezeichnet werden, zählen Goodyears „UltraGrip 8“, Barum „Polaris 3“, Sava „Eskimo S3+“, Marshal „I´Zen MW 15“ sowie der „Snowtrac 3“ von Vredestein. „Der Goodyear ‚UG8’ zeigt lediglich Schwächen auf Schnee. Seine Stärken liegen auf nasser Fahrbahn. Hier stellt er sich als Bester im ganzen Vergleichstest dar. Die weiteren genannten guten Reifenmodelle erhalten das Urteil befriedigend wegen leichter Schwächen auf trockener Fahrbahn“, so der Automobilklub. Eine Abwertung aufgrund geringer Verschleißfestigkeit wird als Grund dafür angeführt, warum sich auch der ansonsten in fast allen Kriterien gute Semperit „Master-Grip“ mit dem ADAC-Gesamturteil „befriedigend“ begnügen muss.
Alle übrigen „befriedigend“ beurteilten Winterreifenmodelle sollen Schwächen in mehreren Kriterien gezeigt haben. Als Beispiel wird etwa Dunlops „SP Winterresponse“ genannt, der bei den Eigenschaften auf trockener und schneebedeckter Fahrbahn sowie bei der Verschleißfestigkeit nicht an die mit „gut“ bewerteten Reifen herangereicht habe. „Ausreichend“ werden in Summe die vom GT Radial „Champiro WinterPro“ gezeigten Leistungen bei dem Test bezeichnet, wenngleich bei ihm „besonders auf Schnee deutliche Schwächen“ negativ zu Buche geschlagen haben, er dafür aber das beste Ergebnis in der Disziplin Kraftstoffverbrauch einfahren konnte.
Als „mangelhaft“ bezeichnet der ADAC demgegenüber die bei den 165er-Reifen gezeigten Leistungen des „Epluto I“ der Techking-Marke Effiplus sowie des vom russischen Hersteller Rosava unter dem Markennamen Premiorri produzierten „ViaMaggiore“. Wegen massiver Schwächen auf nasser Fahrbahn seien diese beiden „nicht empfehlenswert“, so der Automobilklub. Genauso lautet dessen Fazit in Sachen des mit einem Skoda Octavia gefahrenen Tests in der Dimension 205/55 R16 H mit Blick auf den „Everest 1“ der Marke Syron. Bei dem Vergleich von Reifen für Mittelklassefahrzeuge hält er die rote Laterne und kommt über das Gesamturteil „mangelhaft“ ebenfalls nicht hinaus. Immerhin fünf der 15 anderen Wettbewerbsmodelle machen ihre Sache deutlich besser bzw. werden „gut“ bewertet.
Das Prädikat „besonders empfehlenswert“ können sich Contis „WinterContact TS 850“, Michelins „Alpin A4“, Dunlops „SP Winter Sport 4D“ sowie Goodyears „UltraGrip 8“ und Nokians „WR D3“ ans Revers heften. Ihnen werden zwar sehr ausgewogene Gesamtleistungen bescheinigt, allerdings hätten die jeweiligen Modelle dabei durchaus besondere Akzente zu setzen gewusst. „Während der Michelin ‚Alpin A4’ sowie der Continental ‚WinterContact TS 850’ besonders glänzen bei den Qualitäten auf Schnee und Eis sowie bei der Verschleißfestigkeit, liegen die besonderen Stärken des Goodyear ‚UltraGrip 8’ auf Nässe. Der Conti ‚WinterContact’ tut sich darüber hinaus mit einem geringen Rollwiderstand hervor. Der Dunlop ‚SP Winter Sport 4D’ und der Nokian ‚WR D3’ qualifizieren sich durch ihre Ausgewogenheit als besonders empfehlenswerte Reifen“, erklärt der ADAC.
Die Gruppe der „befriedigend“ bzw. „empfehlenswert“ bezeichneten Reifen umfasst in der Größe 205/55 R16 H zehn Modelle, wobei sich Bridgestones „Blizzak LM-32“ als Bester unter ihnen hervorgetan haben soll: Lediglich in dem Kriterium „nass“ sei er nicht ganz an die „guten“ Reifen herangekommen und deswegen in eine Gruppe darunter gerutscht. Zu der gehören darüber hinaus der Semperit „Speed-Grip 2“, dem die Tester leichte Schwächen auf trockener Fahrbahn und auf Eis bescheinigen, Vredesteins „Snowtrac 3“ mit „Schwächen auf trockener, nasser und Schneefahrbahn“ sowie der ESA-Tecar „Super Grip 7+“, der anscheinend auf trockener und nasser Fahrbahn schwächelte. „Auch die anderen mit dem Urteil ‚befriedigend’ bewerteten Reifen haben teilweise deutliche Schwächen in mehreren Kriterien. Der Yokohama ‚W.drive V903A’ hat neben seinen Schwächen auf Nässe und Schnee eine hohe Verschleißfestigkeit“, heißt es weiter.
Ungleich kleiner als bei den anderen beiden Reifendimensionen präsentiert sich das Testfeld bei der Größe 215/65 R16 T für Fahrzeuge wie beispielsweise Nissan Quashqai, Kia Sportage oder VW Tiguan: Auf dem zuletzt genannten Automodell als Testfahrzeug mussten sich insgesamt nur sechs Modelle beweisen. Die besten Ergebnisse konnten auch hier wieder die „üblichen Verdächtigen“ einfahren: Drei Modelle von Bridgestone, Dunlop und Continental führen das Feld mit der Gesamtbewertung „gut“ bzw. „besonders empfehlenswert“ an, weil sie laut ADAC mit sehr ausgewogenen Gesamtleistungen aufwarten konnten. „Die besondere Qualität des Bridgestone ‚Blizzak LM-80’ liegt in seinem niedrigen Rollwiderstand. Der Dunlop ‚SP Winter Sport 4D’ brilliert auf trockener Straße, der Continental ‚CrossContact Winter’ auf Eis“, werden gleichwohl spezifische Stärken der Reifen genannt.
„Befriedigend“ bzw. „empfehlenswert“ lautet das ADAC-Urteil in Sachen des Goodyear „UltraGrip 8“ und dem aus demselben Konzern stammenden „Eskimo SUV“ der Marke Sava. Während Ersterer zwar mit einem günstigen Verschleiß- und Nässeverhalten zu punkten wusste, aber auch leichte Schwächen auf trockener Fahrbahn gezeigt habe, soll das Sava-Modell demgegenüber gleich in mehreren Kriterien die Voraussetzungen für das Gesamturteil „gut“ verpasst, dafür aber mit einem sehr guten Verschleißverhalten aufgewartet haben. „‚Mangelhaft’ und damit ‚nicht empfehlenswert’ zeigt sich der Sailun ‚Ice Blazer WSL 2’. Vor allem das schlechte Nässeverhalten zieht ihn im Bewertungsraster nach unten“, so der ADAC. cm
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