Goodyear Dunlop will seine Pkw-Range erneuern
Die Goodyear Tire & Rubber Co. hat eine schwierige Zeit hinter sich, ist heute aber überaus zuversichtlich, was die eigene Zukunft betrifft. Zu Beginn des Jahres hatte der Reifenhersteller die Auseinandersetzung mit der Gewerkschaft United Steelworkers of America beendet, eine Auseinandersetzung, die das Unternehmen rund 370 Millionen Dollar gekostet hat. Dennoch, trotz all der Aufregung im Fahrwasser des zum Jahreswechsel beendeten Streiks, sonnt sich der Goodyear-Dunlop-Konzern heute mehr denn je im Lichte seiner eigenen Innovationsfähigkeit, seiner Entschlossenheit und seines starken Markenportfolios, so Europa-Präsident Arthur de Bok im Gespräch mit Tyres & Accessories, der englischen Schwesterzeitschrift der NEUE REIFENZEITUNG.
Arthur de Bok ist nicht nur zuversichtlich, was die Zukunft des Goodyear-Dunlop-Konzerns anbelangt. Er sieht auch die Auswirkungen des 86 Tage dauernden Streiks in Nordamerika aus einer anderer Perspektive und sagt, dass es „keinerlei Auswirkungen“ auf die Produktion und die Distribution von Goodyear- und Dunlop-Reifen in Europa gebe und gegeben habe. Andererseits müsse man auch das gesamte Bild betrachten, so de Bok weiter. Goodyear müsse Kosten in Höhe von rund 370 Millionen Dollar verdauen, die durch den Streik entstanden seien. Die Reaktionen auf den Aktienmärkten und unter Analysten auf den neuen Tarifabschluss seien jedoch durchweg positiv ausgefallen. „Die Welt um uns herum erkennt die Fortschritte und die Dynamik, für die Goodyear steht, und das trotz der schwierigen Entscheidungen, die wir treffen mussten.“
Erneuerung der Pkw-Range
Dass Goodyear Dunlop gerade im Segment der Pkw-Reifen einiges hat, worüber es sich zu reden lohnt, hat sich nicht zuletzt auf dem Genfer Automobilsalon vor einigen Wochen gezeigt. Für das laufende Jahr will der Konzern eine ganze Reihe neuer Produkte auf den Markt bringen oder hat dies bereits getan: „Wir glauben an starke Produkte und an starke Marken“, so der Europa-Präsident des amerikanischen Reifenherstellers. Im Laufe des Jahres werden sechs neue Pkw-Reifen eingeführt; bei beiden Premiummarken des Konzerns jeweils drei neue Produkte. De Bok nennt dies eine „totale Erneuerung der Produktrange“, die an aktuellen Marktbedürfnissen ausgerichtet ist. Zu den neuen Pkw-Reifen zählen etwa der Goodyear Eagle F1 Asymmetric, der Dunlop SP FastResponse, der Dunlop SP Sport Maxx GT oder der Goodyear DuraGrip.
Trotz zweier Premiummarken sowie weiterer Marken im Portfolio gebe es keinen konzerninternen Kannibalismus, so de Bok weiter. „Bei Goodyear geht es nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Innovation. Dunlop auf der anderen Seite zielt mehr auf die Autoverrückten und Motorsportbegeisterten dieser Welt ab. Beide Marken müssen dabei in den wichtigen Segmenten stark sein.“ In den vergangenen Jahren sei der Konzern bei der Markendifferenzierung gut vorangekommen. Heute stünden beide Premiummarken hoch im Kurs bei den Endverbrauchern und auch der Handel denke zunehmend positiv über das Konzept der zwei Premiummarken.
Bei der Vermarktung dieser Produkte setzt der Goodyear-Dunlop-Konzern weiterhin stark auf die eigenen Absatzkanäle wie etwa Hi-Q in Großbritannien, Premio in Deutschland oder Vulco in Frankreich. Gerade in Frankreich will der Konzern künftig wieder mehr Reifen über Vulco absetzen. Insgesamt gebe es europaweit rund 3.000 Vulco-Verkaufsstellen, wobei bereits 300 davon in Frankreich niedergelassen sind. Der Großteil der verbleibenden Niederlassungen liegen in Belgien, Spanien oder Portugal. Dennoch sei es Goodyear gelungen, den Marktanteil in Frankreich – dem Heimatmarkt Michelins – seit Gründung der Goodyear Dunlop Tires France zum 1. Januar 2004 um vier Prozentpunkte auf heute 23 Prozent auszubauen. In Frankreich werden jährlich rund 32 Millionen Pkw-Reifen verkauft. Darüber hinaus habe Goodyear erst zum 1. Juni 2006 Continental als wichtigsten Lieferanten der französischen Fachmarktkette Speedy abgelöst. Mit der stärkeren Konzentration auf Vulco sollen diese Zahlen noch weiter verbessert werden.
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