Reifen für Baumaschinen weiterhin Mangelware
In einem Bericht des Nachrichtensenders n-tv wird die boomende chinesische Wirtschaft für den weltweiten Mangel an Reifen für Bau- und Industriemaschinen verantwortlich gemacht. Da die großen Reifenkonzerne wegen begrenzter Produktionskapazitäten mit ihren Lieferungen kaum nachkämen, könnten Bestellungen beispielsweise von Radladern oder Baggern teilweise nicht ausgeführt werden, weil keine Reifen verfügbar sind. So habe unter anderem Goodyear mitgeteilt, dass man bis zum Jahresende keine Reifen mehr für Maschinen liefern könne, die in Steinbrüchen eingesetzt werden. „Die Nachfrage ist durch den Asien-Effekt stark gestiegen“, soll Volker Aßmann, Verkaufs- und Marketingleiter Deutschland für OTR-Reifen bei Goodyear, gegenüber n-tv bestätigt haben. „Wir haben sogar schon Maschinen ohne Reifen ausgeliefert“, wird der für Zentraleuropa zuständige Vertriebschef des Baumaschinenherstellers Komatsu Uwe Herber zitiert.
Offenbar sind die derzeitigen Lieferengpässe der „Großen Drei“ Goodyear, Michelin und Bridgestone Grund genug für Komatsu, ein Umschwenken auf andere Reifenhersteller in Erwägung zu ziehen – namentlich genannt wird in diesem Zusammenhang Continental, aber auch von „verschiedenen asiatischen Produzenten“ ist die Rede. Und bei Volvo werden demzufolge Baumaschinen des Öfteren bereits auf Holzbandagen ausgeliefert, um sie dann zu bis zu 50 Prozent höheren Preisen vom spezialisierten Reifenhandel mit Pneus bestücken zu lassen. Durch die Knappheit hätten sich die Preise für EM-Reifen ohnehin teilweise bereits um fünfzehn bis zwanzig Prozent erhöht, heißt es weiter. „Der Weltmarkt für Baumaschinen könnte stärker wachsen, wenn die Reifen verfügbar wären“, sei aus dem Volvo-Konzern zu hören. Die Reifenhersteller hinken laut dem Bericht derzeit sechs Monate mit ihrer Produktion hinterher.
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