Zwei Sportauto-Sommerreifentests in einem bringen auch zwei Sieger hervor
Das sich an eher sportliche Autofahrer richtende Magazin Sportauto hat zur diesjährigen Frühjahrsumrüstung ebenfalls aktuelle Sommerreifenmodelle unter die Lupe genommen. Doch bei dem Produktvergleich traten nicht nur sieben vorrangig für die Straße konzipierte UHP-Reifen von Bridgestone („Turanza T001“), Continental („SportContact 5“), Goodyear („Eagle F1 Asymmetric 3“), Kumho („Ecsta PS91“), Michelin („Pilot Sport 4“), Pirelli („P Zero“) sowie Toyo („Proxes Sport“) gegeneinander an. Zugleich wurde auch drei Semi-Slicks auf das eher wenig vorhandene Profil gefühlt. Letztere sind zwar ebenfalls für die Straße zugelassenen, aber Michelins „Sport Cup 2“, Pirellis „P Zero Trofeo“ und Toyos „R888 R“ fühlen sich auf abgesperrten – und trockenen – Strecken jedoch deutlich wohler. Insofern ist der Sportauto-Test also eigentlich Zweierlei in Einem und mit konsequenterweise gleich zwei Siegern: Denn der „Pilot Sport 4“ hat bei den Straßenreifen die Nase vorn und der „P Zero Trofeo“ bei den Semi-Slicks.
Ersterem werden ein „tolles Feedback, stabiles Fahrverhalten und überragender Grip auf Nässe, ausgezeichnetes Verzögerungsverhalten nass wie trocken“ zugeschrieben, während dem Michelin-Reifen auf der anderen Seite als einzige Schwäche ein leicht erhöhtes Abrollgeräusch angekreidet wird. Mit einer 9,3er Gesamtwertung (von maximal zehn möglichen Durchschnittspunkten) wird er folglich als „sehr empfehlenswert“ bezeichnet, während vier der bei den Straßenreifen auf die hinter ihm folgenden Plätze fahrenden Wettbewerbermodelle mit dem Prädikat „empfehlenswert“ vorliebnehmen müssen, während der „Ecsta PS91“ nichtsdestoweniger immerhin das Sportauto-Urteil „noch empfehlenswert“ einheimsen kann. Denn der Kumho-Reifen kommt letztlich auf einen Punktedurchschnitt von 7,7 wegen seines als dürftig beschriebenen Nassgrips, Abstrichen bei der Präzision und dem Handling bei Nässe, einer gewissen Nervosität bei Trockenheit sowie eines schwachen Abrollkomforts. Gleichwohl soll er mit Ausgewogenheit bei trockener Piste sowie einer guten Aquaplaningvorsorge geglänzt haben.
Noch ein wenig besser gemacht hat seine Sache der „Proxes Sport“ mit einer durchschnittlichen 8,2er-Wertung. Bemängelt wird bei diesem Toyo-Reifen zwar ein „indifferentes Fahrverhalten auf nassen und trockenen Strecken“ sowie „wenig Kurvengrip bei Nässe“. Dafür aber konnte er mit dem kürzesten Nassbremsweg aller Probanden aufwarten sowie mit guter Traktion und ordentlicher Aquaplaningvorsorge, wie Sportauto schreibt. Kurze Trockenbremswege, Präzision mit verlässlicher Seitenführung in schnellen Kurven sind demgegenüber die Stärken des „P Zero“, der sich mit einer 8,5er-Wertung wegen Defiziten beim Nassbremsen und in Sachen Lastwechselreaktionen bei Nässe hinter dem Spitzenfeld einsortieren muss. Dabei rückt dem Testsieger von Michelin der „Eagle F1 Asymmetric 3“ noch am dichtesten auf den Pelz mit letztlich einem 8,9er-Punkteschnitt. Anlass zur Kritik boten beim insofern bei den Straßenreifen zweitplatzierten Goodyear-Modell ebenfalls seine Lastwechselreaktionen bei Nässe und sein wenig sportives Verhalten beim Trockenhandling.
„Direkt und fahraktiv auf Nässe, gutmütig mit kurzen Bremswegen auf trockenen Asphalt“ werden allerdings als Stärken des „Eagle F1 Asymmetric 3“ hervorgehoben, der damit die beiden gemeinsamen Dritten des Vergleiches „Turanza T001“ und „SportContact 5“ auf Abstand halten kann. Sowohl der Bridgestone- als auch der Conti-Reifen kommen auf eine 8,6er-Wertung, wobei Ersterem ein ordentlicher Nassgriff mit sehr guter Seitenführung und dynamischen Handlingeigenschaften ebenso bescheinigt wird wie ein breiter Grenzbereich auf trockener Fahrbahn. Mit „sehr sicherer Seitenführung bei Nässe“ komme der Conti-Reifen daher, heißt es. Als seine Stärken werden zugleich noch eine hohe Aquaplaningsicherheit, kurze Trockenbremswege sowie ein ausgewogenes, präzises Handling aufgezählt. Abstriche mussten die Tester demnach beim Komfort und Außengeräusch (Conti) respektive in Bezug auf „indirekte, wenig sportive Lenkreaktion[en]“ auf trockener Piste sowie das Thema Längsaquaplaning (Bridgestone) machen.
Mit nassen Fahrbahnen können die Semi-Slicks – das zeigt der Sportauto-Test eindeutig – ihrer Natur entsprechend nicht viel anfangen, weswegen die Redaktion deren Einsatz bei Nässe durchweg als kritisch ansieht. Dafür ist ihr Auftritt bei Trockenheit entsprechend sportlicher, weshalb das Magazin diesem Umstand dadurch Rechnung trägt, dass die Probanden dort nicht nur zehn, sondern sogar bis zu zwölf Punkte in den Einzeldisziplinen erreichen können. Zudem werden die drei Abschnitte nass, trocken und Umwelt ohnehin anders gewichtet als bei den UHP-Straßenreifen. Ungeachtet dessen werden dem „P Zero Trofeo“ die besten Pisteneigenschaften attestiert mit einer 9,3er-Wertung, die bezogen auf die Straßenreifen allerdings nur einer 7,7 entspräche. Ausschlaggebend für den Testsieg bei den Semi-Slicks war demnach das hohe Gripniveau des Pirelli-Reifens verbunden mit „überragenderr Lenkpräzision auf der Rundstrecke“ und guter Traktion sowie schnellen Rundenzeiten. Nur knapp dahinter kommt der „R888 R“ ins Ziel mit einer 9,2er-Wertung, wobei der Toyo-Reifen sogar vergleichsweise kurze Nassbremswege gezeigt haben soll. Ein breites Anwendungsspektrum ist demgegenüber der Hauptvorteil des Sport Cup 2“, aber auf der Piste kann er dennoch nicht ganz mit den kompromissloser ausgelegten Modellen von Pirelli und Toyo mithalten. christian.marx@reifenpresse.de
Schade dass hier die Dunlop SportMaxx RT2 nicht dabei ist….