Zahnlos: Conti kritisiert nicht stattfindende Reifenlabelüberwachung
Mit Blick auf entsprechende Ungereimtheiten hinsichtlich der Labeleinstufung einiger Produkte beim aktuellen Winterreifentest des ADAC und seiner Partner beklagt Continental die mangelnde Marktüberwachung diesbezüglich in Europa. Dass der Automobilklub für Reifen trotz deren nomineller Einstufung in dieselbe Nassgrifflabelklasse Bremswege auf nasser Fahrbahn gemessen hat, die bis zu 13 Meter auseinanderliegen, zeigt dem Reifenhersteller zufolge „einmal mehr auf überdeutliche Weise die nicht vorhandene Kontrolle der Einhaltung von gesetzlichen Auflagen durch die EU-Kommission und ihre Mitgliedsländer“. Zumal der jüngste „extreme Fall“ nicht der erste in der Reifenindustrie sei. „Diese massiven Verstöße müssen endlich auch angemessene und damit abschreckende Strafen nach sich ziehen. Sonst wird die europäische Industrie durch die eigenen Gesetze nennenswert benachteiligt. Und das kann nicht im Interesse des Gesetzgebers sein“, meint Christian Koetz, bei Conti Leiter des Pkw-Reifenersatzgeschäftes in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) und zugleich Präsident des Dachverbandes der europäischen Reifenhersteller ETRMA (European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association). Statt immer neue gesetzliche Auflagen zu verabschieden, fordert das Unternehmen deshalb nachdrücklich, dass sich sowohl die EU-Kommission als auch die Mitgliedsländer endlich für die Etablierung verlässlicher Marktüberwachungssysteme in Bezug auf das europäische Reifenlabeling engagieren. „In anderen Ländern und Regionen gibt es ebenfalls zunehmend mehr Auflagen. Allerdings werden dort Verstöße mit empfindlichen Strafen geahndet, sodass die Hersteller dauerhaft motiviert bleiben, sich auch tatsächlich an die geltenden Regeln zu halten“, so Koetz. cm
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