„Ernst der Lage noch immer nicht voll erkannt“ – WdK zum Wirtschaftswarntag
Anlässlich des heutigen Wirtschaftswarntages zeigt sich der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK), der mehr als 200 Branchenunternehmen mit rund 66.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von zuletzt 11,5 Milliarden Euro (2023) vertritt, enttäuscht von den Wahlprogrammen der Parteien im Bundestagswahlkampf. „Das ist alles viel zu wenig und viel zu vage. Offenkundig haben die Parteien den Ernst der Lage noch immer nicht voll erkannt. Der Industriestandort Deutschland ist akut gefährdet“, warnt WdK-Präsident Michael Klein. Selbst in den Programmen von Parteien, die sich selbst gerne eine hohe Wirtschaftskompetenz attestierten, benötige man eine Lupe, um die wenigen Stellen mit Bezug zum Mittelstand zu finden. „Es scheint kein Bewusstsein dafür zu geben, dass wir in Deutschland auch einen industriellen Mittelstand haben, der dringend Entlastung benötigt“, so Klein weiter. Wer aber schon den Wahlkampf nicht ambitioniert genug starte, könne in der Regierung nicht erfolgreich sein, meint er.
Erforderlich ist aus Sicht des WdK ein konsequenter Abbau der überbordenden Bürokratie, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen blockiere. „Nur mit einem ‚One in, one out‘ baut man keine Berichtspflichten ab. Das funktioniert auf deutscher und europäischer Ebene nur ab einem verbindlichen ‚One in, two out‘“, so der WdK-Präsident. Dies gelte analog für die Personalanpassung in Behörden – insbesondere in der EU. Außerdem benötigten die Unternehmen endlich wettbewerbsfähige Stromkosten. Notwendig hierfür sei eine langfristige Deckelung der Energiepreise in Form eines Produktionsstrompreises für die gesamte Industrie. „Der Wirtschaftswarntag soll Bundespolitiker aufrütteln. Ich kann jede Parteivertreterin und jeden Parteivertreter nur dazu aufrufen, mit uns in einen noch engeren Dialog zu treten. Wir kennen nicht nur die aktuellen Probleme der Industrieunternehmen, sondern auch die möglichen Lösungen“, sagt Klein.
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