Und zum Dritten: Schlimmer geht immer

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Halbjährlich grüßt das Murmeltier: Zum mittlerweile dritten Mal nacheinander ist beim saisonalen Räderwechsel bei einem Fahrzeug aus unserem Redaktionsfuhrpark das Zurücksetzen seines indirekten RDKS vergessen/unterlassen worden – aber nicht nur das (Bild: NRZ/Christian Marx)

Vielleicht erinnern Sie sich noch an unseren Erfahrungsbericht rund um die saisonalen Räderwechsel an einem Fahrzeug aus unserem Redaktionsfuhrpark, bei denen der ausführende Reifenservicebetrieb [sic!] gleich zweimal nacheinander patzte? Sowohl beim Umrüsten von Sommer- auf Winterräder im letztjährigen Herbst genau wie im umgekehrten Fall in diesem Frühjahr wurde ein Reset des bei dem Wagen verbauten indirekten Reifendruckkontrollsystems (RDKS) vergessen. Mit der Folge, dass nach jeweils rund 15 Kilometern Fahrt die entsprechende Warnleuchte im Display zum Leben erwachte und nach einer Kontrolle des Luftdruckes, der sich als korrekt herausstellte, das Zurücksetzen dann eben selbst vorgenommen wurde. Soweit so schlecht und eigentlich schon Grund genug für die Streichung des Wortteils Service beim betreffenden Reifenbetrieb. Aber schlimmer geht immer: Zumal bei der diesjährigen Umrüstung einerseits dasselbe Debakel folgte, andererseits eine wiederum unmittelbar erfolgte Fülldruckkontrolle diesmal dann sogar noch eine deutliche Abweichung vom Sollwert zutage förderte. Neben dem Zurücksetzen des RDKS wurde offenbar also auch das Überprüfen/Einstellen des korrekten Fülldruckes unterlassen. Wie viele Chancen sollte man einem solchen Betrieb noch geben? Die Antwort darauf dürfte nicht schwerfallen bzw. ziemlich eindeutig ausfallen.

19 Kommentare
  1. Andreas says:

    grundsätzlich gebe ich dem Verfasser des Artikels recht.
    Doch es ist noch nie leicht gewesen in der Saison den Betrieb zu wechseln, erst recht nicht zur Zeit und es wird nicht besser.
    Vielleicht ist ein Gespräch zwischen den Beteiligten die beste Lösung?

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  2. Timo says:

    Guten Morgen.
    Ich finde es traurig, dass über solche Dinge debattiert wird, da es für viele Servicebetriebe bzw. deren Angestellte ein wirklicher Knochenjob ist, den saisonalen Räderwechsel durchzuführen.
    Zum einen steht jeder Fahrer selbst in der Pflicht, sich über diverse Dinge vor Abfahrt einen Überblick zu verschaffen, wie zum Beispiel dem Ölstand, dem Füllstand in der Scheibenwaschanlage, Funktion der elektrischen Anlage (Licht) und eben auch dem Zustand der Bereifung einschließlich dem Überprüfen des Luftdrucks.
    Außerdem geschieht die Erkennung nach Radwechsel bei den meisten “neueren” Fahrzeugen automatisch oder wird durch den Fahrer mittels einfacher Eingaben durch den Fahrer selbst durchgeführt.
    Übrigens ist es auch ratsam, nach dem saisonalen Räderwechsel nach etwa 50km die Radmuttern/Radbolzen nachzuziehen.

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    • Frank Ruloff says:

      Laut ADAC müssen bei ordnungsgemäßer Montage von Reifen nicht nachgezogen werden. Der oft angebrachte Aufkleber entbindet den Reifenbetrieb nicht von der Haftung. Dazu gibt es ein Urteil des OLG München. Nicht alles, was Reifenfirmen gerne hätten, ist Gesetz.

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      • Roland Wagner says:

        Hier muss ich leider Wiedersprechen. Den Beitrag vom ADAC gibt es vielleicht, aber das mit den Schrauben hat nunmal einen physikalischen Hintergrund. Das ganze nennt sich Setzen von Schrauben. Durch den Anzug der Schraube entsteht ja eine Kraft zwischen Schraubenkopf und Felge. Diese Kraft bewirkt, dass das Metall unter der Schraube zum fließen beginnt und leicht nachgibt. Dadurch ist der Voranzug nicht mehr gegeben (110 bis 120 Nm meistens. SUVs mehr) und die Schraube lockert sich.

        Es ist ja schön, dass das Gericht Verbraucherfreundlich Entscheidet, aber auf das ganze hat kein Betrieb der Welt Einfluss. Deswegen müssen sie die Zettel rein legen.

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    • Alexander says:

      Das ist nicht ganz richtig mit dem nachziehen.Es gibt hierzu sogar ein Urteil im dem steht ein fachgerecht montiertes Rad bedarf es keines nachziehens! Zudem wen ich mein Fahrzeug in eine Firma bringe die genau dafür bezahlt wird sollten schon Luftdruck und rdks kontrolliert und kalibriert sein.

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    • Timo says:

      Hallo mein Namensvetter, da bin ich 100%ig deiner Meinung. Die Herausforderungen sind enorm im Reifenhandel. Nicht nur der Fachkräftemangel ist ein großes Problem, sondern auch die stetig steigenden Anforderungen im Reifen und Räderbereich. Ich finde es zudem beschämend, dass es in dem Artikel keinerlei Hinweise auf Abschaffung dieser Problematik gibt. Nur zum Verständnis, es gibt keine einheitlichen Ventilstandards, keine Sensorstandards, keine einheitliches Anlernsystem der Sensoren. Mittlerweile gibt es über 150 unterschiedliche Sensortypen und über 50 unterschiedliche Ventile, selbst die Hersteller haben teilweise die korrekte Artikelordnung nicht unter Kontrolle. Wie soll der Reifenhandel da durchblicken. Schade also wenn journalistisch nur gemeckert wird, aber wie die Überschrift schon sagt: “Schlimmer geht immer”

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  3. Rene Fuchs says:

    falls ein Reifen Betrieb nicht imstande ist zumindest den Luftdruck zu überprüfen sollten die besser Erbsen zählen, ob Stress oder nicht, jedenfalls ist das keine Entschuldigung und Knochenjob, was heißt das?!?

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  4. Harald Gliedner says:

    Knochenjobs haben wir auch, viele haben die. Reifendruck und Rückstellung sind elementar. Da sollte es keine zwei Meinungen geben. Wenn das schon nicht geschafft wird, sind dann die Radmuttern korrekt befestigt. Ich könnte nicht mehr ruhig scglafen!

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  5. Heinz-Dieter Sörries says:

    Ich finde schlimmer geht immer … So habe ich es zumindest bei meiner (ehemaligen) VW Vertragswerkstatt erlebt, dort wurde zu meinem großen Erstaunen die Profiltiefe der eingelagerten Reifen erst nach dem Auslagern gemessen. Aufgefallen ist dies erst als der vereinbarte Termin für den Reifenwechsel aufgrund von Schäden auf der Lauffläche durch den Serviceberater abgesagt wurde. Auf meinen Einwand, dass das Vorgehen der Werkstatt nicht gerade kundenfreundlich sei, erhielt ich die Antwort, dass wir dann wohl eine unterschiedliche Vorstellung von Kundenfreundlichkeit hätten. Ein solches Verhalten kann man nur mit arrogant bezeichnen. Mich hat diese Werkstatt zum letzten Mal gesehen.

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  6. Brandt Klaus says:

    Normal wird der reifen Druck von der Werkstatt geprüft.. Und auch dass unnötige RDKS zurück gesetzt. Nur wer schon mal in einer Werkstatt gearbeitet hat was zu den Zeiten los ist und da für ein Druck auf die Mechaniker und Service Leute herrscht die immer weniger werden dann kann man froh sein wenn die Räder fest sind.Alles Hausgemacht. Zuviel Stress für wenig Lohn.

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  7. Matthias says:

    Meiner Erfahrung nach wird immer nur irgendein Reifenfülldruck eingefüllt. Passt nie zu den Herstellervorgaben.On top muß man sich ständig damit herumschlagen dass fast jede Werkstatt die Reifen mit dem besseren Profil an der VA montieren möchte

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  8. Hausi says:

    Entweder ich verstehe etwas falsch, oder es steht im Bericht wirklich nicht…? Wurde der Fehler immer selbst behoben? So verstehe ich das zumindest. Wurde der Reifenbetrieb jemals auf die Fehler hingewiesen/aufmerksam gemacht? Den das sehe ich nicht in dem Beitrag. Wie sollen die sich verbessern, wenn man Sie nicht auf Ihre Fehler hinweist? Wie schon in einem anderen Kommentar erwähnt wurde, ein klärendes Gespräch könnte Wunder bewirken.

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  9. Reifenindustrie says:

    Schade das eine “Fachzeitschrift” unserer Branche hier eine Plattform zur Verbreitung von Halbwissen bietet.
    Man beachte das Schreiben des BRV vom 13.01.2022.
    Das Urteil vom OLG München war eine Einzelfallentscheidung und keinesfalls gültig für die gesamte Branche . Ich bitte hier, sich beim BRV Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk entsprechend sachkundig zu informieren und das Verbreiten von Halbwahrheiten zu unterlassen . Sie schaden damit der kompletten Branche . Außerdem werden hier die Kunden extrem verunsichert.

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  10. Reifenservicebetrieb says:

    Was soll dieser Bericht genau bewirken ?
    Finde ich fragwürdig, einen Bericht über einen Branchenkollegen zu verfassen , der anscheinend nur dazu dient , den Betrieb öffentlich zu diffamieren .
    Sorry Reifenzeitung , aber habt Ihr nichts anderes mehr zu berichten ?

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  11. Peter Mayer says:

    Schon mal was von Abfahrtkontrolle gehört? Gilt nicht nur für den gewerblichen Verkehr. Wenn man relativ oft eine gleiche Strecke fährt kann man das gut beobachten,ganz besonders in der Zeit wo die Beleuchtung am Fahrzeug gebraucht wird. Ist nur ein Beispiel. Das eigentliche Problem ist doch die Bequemlichkeit und die Suggestion der Autoindustrie,das Auto sagt mir doch wenn was nicht in Ordnung ist. Hinzu kommt noch viele Fahrzeugführer sind mit solchen Dingen einfach überfordert oder um es ordinär zu sagen: einfach zu faul. Wenn aber was passiert dann werden ganze Regimenter von Anwälten in Bewegung gesetzt. Wegen dem hier genannten Problem beim Radwechsel sollte man bedenken,es sind auch nur Menschen und die machen nun mal Fehler,die Kollegen sollten mal in der Zeit wo die Räder gewechselt werden in der Werkstatt mitarbeiten, abgerechnet wird am Schluss. Ich will hier niemanden in Schutz nehmen schließlich bezahlt man ja für die Leistung.

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  12. HarryHH says:

    Die Ratschläge sind zum Teil mehr als nachfragewürdig.
    Vorschriftsmäßig bei Montage mit Vorgabewert angezogene Schrauben werden nicht nach’gezogen’. Sie werden lediglich nach’geprüft’. Dazu sind die Verbindungen grundsätzlich zunächst zu lösen.
    Ausnahmen bilden spezielle Verbindungen wie z.B. Zylinderköpfe, die nach Vorschrift auf neuen Sollwert >nach<gezogen werden müssen.
    Ganz allgemein werden Drehmomentschlüssel falsch bedient.
    Ich bin was elektrisches in 2 Berufen.

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