Zwischenruf: Vom „GOOD Year“ zum „BAD Year bzw. BLACK Year“?
Die Ankündigung Goodyears, seine beiden Reifenwerke in Fulda und Fürstenwalde schließen zu wollen bis zum Ende des dritten Quartals 2025 bzw. zum Jahresende 2027 verbunden mit dem Wegfall von an beiden Standorten zusammengenommen 1.750 Arbeitsplätzen, lässt verständlicherweise die Emotionen hochkochen.
Beispielsweise hat nie zuvor einer unserer Beiträge auf den Facebook-Seiten der NEUE REIFENZEITUNG eine solche Reichweite erzielt, wie unserer Berichterstattung eben dazu: Binnen drei Tagen wurden damit knapp 350.000 Personen über die Social-Media-Plattform erreicht und rund 24.600 Beitragsinteraktionen verzeichnet, wobei der Hintergrund vor allem für die von den Plänen betroffenen Mitarbeiter des Reifenherstellers freilich ein trauriger ist.
Kein Wunder, dass das Thema entsprechend kontrovers diskutiert wird auf Facebook. Unter den bis dato beinahe 2.700 Beitragsreaktionen sind immerhin mehr als 1.300 Wortmeldungen: Dabei scheint für eine Mehrheit der Diskussionsteilnehmer die Antwort auf die Frage nach dem Grund für die Werkschließungen klar zu sein, wird doch die (Klima-)Politik der Ampelregierung mit den daraus resultierenden hohen Energiekosten als ursächlich dafür angesehen.
Das andere Lager macht Managementfehlern für die Misere des Konzerns verantwortlich, wo man selbst eher nüchtern davon spricht, so seine „kostenintensiven Produktionskapazitäten zu reduzieren“ und die eigene „Produktionsstruktur mit der Nachfrage in Einklang zu bringen“. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hatte in einer ersten unmittelbaren Reaktion nach Bekanntwerden der Schließungspläne Goodyear allerdings vorgeworfen, auf diesem Wege Gewinnmaximierung betreiben zu wollen.
„GOOD Year beabsichtigt offensichtlich das Jahr 2023 für die Region in und um Fürstenwalde zu einem BAD Year bzw. BLACK Year zu gestalten und nach über 80 Jahren Reifenproduktion diese Tradition jäh zu beenden“, findet es Rolf Erler, Bezirksleiter Berlin-Mark Brandenburg bei der IG BCE, eine entsetzliche Vorstellung, dass 700 Arbeitsplätze in dem ostdeutschen Werk wegfallen sollen. Wobei die Gewerkschaft zugleich von einem „radikalen Kahlschlag“ in Fulda spricht.
Wer ist nun also tatsächlich schuld am – trotz aller angekündigten Gegenwehr von Arbeitnehmerseite – leider wohl sehr wahrscheinlichen Aus der beiden deutschen Goodyear-Reifenwerke (und womöglich noch weiterer anderer Hersteller)? Die Politik? Die schwache Reifenachfrage im Markt? Managementfehler? Ein Faktor allein ist es bestimmt nicht: Die Wahrheit liegt wie immer Leben sehr wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Guten Gewissens kann allerdings definitiv verneint werden, dass 2023 für Goodyear bisher ein „GOOD Year“ gewesen wäre.
Das kommt auch davon, dass die Goodyear zu wenig Außendientler hat , die auch bei mittelgroßen Reifenhändler vorstellig werden; wenn man jedoch zu arrogant ist und nicht an jeden verkaufen will, so fehlen halt am Ende des Jahres tausende und sogar abertausend Reifen die nicht an Reifenhändler verkauft wurden und dann auch noch die falschen Konditionen, die der Markt verlangt. Es ist halt doch nicht immer gut, wenn man nur über die GRS Händler bedient. Es gibt halt noch viele andere. die gerne einen DUNLOP oder Fulda verkaufen würden, wenn Sie Ware erhalten könnten.
Was kostet die Good Year eigentlich ihre muntere GRS formally known as GDHS-Truppe im fernen Köln eigentlich so im Jahr und wie sieht das Verhältnis Kostenblock vs. gelieferter Konzernstückzahlen mal richtig kaufmännisch, also mit dem ganz spitzen Stift, gerechnet aus? Wir sprechen ja permanent von Einsparpotentialen, die händeringend gesucht werden, oder?
Schade für die Mitarbeiter. Dem Konzern gönne ich den Zerfall. Wer so im Markt unterwegs ist hat nichts anderes verdient. Ich könnte es auch Karma nennen.