Neverending story: Besser schmale statt breiter Winterreifen?

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„Wir empfehlen, auch im Winter dieselbe Reifengröße aufzuziehen wie im Sommer“, sagt Continental-Reifenentwickler Andreas Schlenke (Bild: NRZ/Christian Marx)

Beim Automobilklub von Deutschland (AvD) vertritt man die Ansicht, dass sich Autofahrer im Hinblick auf die Winterausrüstung ihres Fahrzeuges für die Rad-Reifen-Kombination mit der jeweils kleinsten Radgröße und der geringsten Reifenbreite entscheiden sollten. Nicht verschwiegen sei jedoch, dass dieser Ratschlag in der Branche mitunter als veraltet gilt. „Wir empfehlen, auch im Winter dieselbe Reifengröße aufzuziehen wie im Sommer. Schmale Reifen sind im losen Schnee vorteilhaft, wir fahren hier in Mitteleuropa jedoch in aller Regel auf festgefahrenen Schneedecken, auf denen breitere Reifen hohen Grip liefern“, hat unter anderem gerade erst Continental-Reifenentwickler Andreas Schlenke in Rahmen eines Interviews mit der Zeitschrift Autoflotte zu Protokoll gegeben. Darüber hinaus verweist er darauf, dass Pkw auf trockener Straße im Winter mit derselben Reifengröße wie im Sommer sehr ähnliche Brems- und Handlingeigenschaften hätten und man sich insofern „nicht speziell auf die mit schmalen Reifen deutlich geänderten Fahreigenschaften einstellen“ müsse.

Eine eindeutige Antwort darauf, ob schmale oder breite Reifen im Winter die bessere Wahl sind, scheint es wohl weiterhin nicht zu geben (Bild: Michelin)

Eine eindeutige Antwort darauf, ob schmale oder breite Reifen im Winter die bessere Wahl sind, scheint es wohl weiterhin nicht zu geben (Bild: Michelin)

Gleichwohl hatte der ADAC im Rahmen seines Winterreifentests 2018 auch den Breiteneinfluss genauer untersucht und dabei ein leicht früheres Aufschwimmen breiterer Profile in der Disziplin Aquaplaning festgestellt, selbst wenn die Unterschiede im Vergleich zu denen verschiedener Reifenmodelle als eher klein bezeichnet werden. Und eine weitere Analyse des Klubs nur zwei Jahre später bescheinigte schmaleren Winterreifen ebenfalls „ein Stück sicherer“ zu fahren auf Schnee und Schneematsch als ihre breiteren Kollegen – vor allem, wenn es ums Anfahren und die Seitenführung in Kurven geht. Es scheint also fast so, als würde die Frage, ob bei Winterreifen schmalere oder breitere Ausführungen die bessere Wahl sind, ein Dauerthema blieben. Selbst wenn die Reifentester vom Autoclub Europa (ACE) und der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) schon 2015 konstatierten, das Fahren mit Breitreifen auf Schnee habe keine Nachteile. Zumindest keine gravierenden, hieß es damals nach entsprechenden Untersuchungen schließlich, einen klaren Sieger oder Verlierer gäbe es diesbezüglich nicht – so wie sich im Übrigen wohl auch die Erkenntnisse des ADAC zusammenfassen ließen. christian.marx@reifenpresse.de

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