„Peinliches“ Bridgestone-/Michelin-Abschneiden bei Wohnmobilreifentest
Mit einem detaillierten Blick auf Reifenmodelle für Transporter bzw. Wohnmobile hat die AutoBild-Gruppe ihren diesjährigen Reigen entsprechender Produktests fortgesetzt. Antreten auf einem Fiat Ducato ließ man dafür in der Dimension 215/70 R15C insgesamt sieben Vertreter der Marken Apollo Tyres („Altrust“), Bridgestone („Duravis R660“), Conti („VancoCamper“), Goodyear („EfficientGrip Cargo“), Michelin („Agilis Camping“), Nokian („cLine Cargo“) und Pirelli („Carrier Camper“). Drei von ihnen schaffen die beste von dem Magazin vergebene Bewertung „vorbildlich“, wobei sich die beiden Reifen von Apollo und Pirelli den Testsieg teilen und das dahinter folgende Goodyear-Modell in der Endabrechnung dementsprechend als Dritter aufgeführt wird. Für „gut“ befunden werden auf dem gemeinsamen vierten Rang liegend die Gummis von Conti und Nokian, wohingegen diejenigen von Michelin und Bridgestone als „befriedigend“ respektive „bedingt empfehlenswert“ eingestuft werden. Während einerseits das Abschneiden der beiden letztgenannten Premiummarken insbesondere auf nasser Piste als „peinlich“ bezeichnet wird, stelle andererseits der Sieg des in der „Günstigecke“ verorteten „Altrust“ aus Indien die Reifenwelt „auf den Kopf“, wie AutoBild schreibt.
In der Tat hat das Blatt für den Apollo-Reifen den niedrigsten Anschaffungspreis aller Probanden recherchiert. Gegenüber dem nächstteureren unter den Kandidaten („Duravis R660“) sollen sich pro Satz so immerhin rund 70 Euro sparen lassen und im Vergleich zum teuersten der sieben Wettbewerber („Agilis Camping“) sogar etwa 160 Euro. Dennoch wusste der „Altrust“ über den Preis hinaus jedoch ganz offensichtlich auch mit seinen Leistungen zu überzeugen. Keine Schwäche soll er sich geleistet haben – weder auf trockener noch auf nasser Fahrbahn. „Ausgezeichnete Haftung auf regennasser Piste, sehr gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, kurze Bremswege auf nasser und trockener Fahrbahn, harmonisches und sicheres Fahrverhalten mit stabiler Seitenführung auf trockener Bahn“ werden ebenso als Stärken des anderen Testsiegers von Pirelli aufgezählt wie sein niedriger Rollwiderstand. Nicht sehr viel schlechter hat seine Sache auch der „EfficientGrip Cargo“ von Goodyear gemacht, wenngleich vermutlich kleinere Abstriche bei Nässe gegenüber dem Führungsduo einen Platz noch weiter vorne im Wettbewerberfeld verhindert haben.
„Überzeugend ausgewogene Fahreigenschaften mit erfrischend direktem Lenkverhalten auf trockener Bahn, kurze Nassbremswege“ attestiert AutoBild dem Conti-Reifen als Stärken, während ihm als Schwächen nur befriedigende Seitenführung und mäßiger Grip auf nasser sowie leicht verlängerte Bremswege auf trockener Fahrbahn angekreidet werden. Pferdefuß beim Nokian-Reifen sind demnach ein „großer Lenkwinkel und unharmonisches Einlenkverhalten auf trockener Fahrbahn“ in Kombination mit einem leicht eingeschränkten Abrollkomfort. Dafür aber könne der „cLine Cargo“ mit ordentlicher Seitenführung und einem harmonischen Fahrverhalten bei Nässe sowie guten Sicherheitsreserven bei Aquaplaning punkten. Gegen zu frühes Aufschwimmen ist der „Agilis Camper“ zwar offensichtlich auch einigermaßen gefeit ebenso wie sein Trockenhandling keinen Anlass zur Kritik gegeben hat. Aber dafür werden ihm „deutlich zu lange Bremswege mit wenig Grip und mangelnder Seitenführung auf nasser Fahrbahn“ bescheinigt und ein relativ hoher Rollwiderstand. Hinsichtlich Letzterem konnte der „Duravis R660“ demgegenüber glänzen, und zudem stehen noch kurze Trockenbremswege für ihn im Testprotokoll. „Deutlich zu lange Bremswege und mangelnde Seitenführung auf nasser Fahrbahn, mäßige Seitenführung und unharmonisch verzögertes Einlenkverhalten auf trockener Fahrbahn“ sorgen jedoch dafür, dass der Bridgestone-Reifen mit dem letzten Platz des Vergleiches vorliebnehmen muss. christian.marx@reifenpresse.de
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