SUV-Reifentest der GTÜ: Testsieg für Conti – rote Laterne für Michelin
Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat sich angesichts der weiter steigenden Beliebtheit sogenannter Sport Utility Vehicles (SUVs) für ihren aktuellen, gemeinsam mit dem Autoclub Europa (ACE) und dem Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) durchgeführten Sommerreifentest mit der Größe 215/60 R17 eine Dimension vorgenommen, die auf kompakten Modellen dieser Fahrzeuggattung zum Einsatz kommt. Ein Beispiel dafür ist der Opel Mokka, der im vorliegenden Fall auch als Testfahrzeug zum Einsatz kam. An Reifen mussten insgesamt elf Kandidaten ihr Können beweisen, wie immer im Nassen, auf trockener Fahrbahn, in Bezug auf das Thema Umwelt/Wirtschaftlichkeit sowie hinsichtlich ihres Preises. Als Sieger geht aus dem Vergleich letztlich ein „alter“ Bekannter hervor: Contis „PremiumContact 5“, dessen Nachfolger „PremiumContact 6“ im Markt bereits verfügbar ist. Zwischen dem als „sehr empfehlenswert“ eingestuften Ersten mit 153 von 190 maximal möglichen Gesamtpunkten und dem die rote Laterne haltenden Michelin „Latitude Tour HP“ liegen aber gerade einmal 29 Zähler Differenz.
Nichtsdestoweniger wird der Letzte der elf Kandidaten mit seinen 124 Wertungspunkten ebenso wie die beiden direkt vor ihm liegenden Probanden Toyo „Proxes CF2 SUV“ (127 Punkte) und Sunny „SH 220“ (129 Punkte) als nur „bedingt empfehlenswert“ von den Testern eingestuft. Der Rest der Reifen bildet ein breites Mittelfeld für „empfehlenswert“ gehaltener Modelle, wobei Goodyears „EfficientGrip SUV“ dem Testsieger von Conti mit 148 Punkten noch am dichtesten auf den Pelz rückt und folglich Zweiter des Vergleiches wird gefolgt von Falkens „Ziex ZE914“ und Hankooks „Ventus Prime³“ als gemeinsame Dritte mit jeweils 144 auf ihrem Punktekonto angesammelten Zählern. Ebenfalls „empfehlenswert“ sind in dieser Reihenfolge noch Nokians „Line SUV“ (141 Punkte), Vredesteins „Sportrac 5“ (137 Punkte), Nankangs „Green Sport Eco-2+“ (133 Punkte) sowie Coopers „Zeon 4XS Sport“ (132 Punkte). „Besonders überzeugen“ können habe bei dem Test jedoch das Conti-Modell, wird begründet, warum der „PremiumContact 5“ wieder einmal einen Sieg bei einem Sommerreifentest davontragen kann. Der Reifen soll sich in allen Testdisziplinen wacker geschlagen haben: Weder auf nasser noch auf trockener Straße oder im Handling offenbarte er irgendwelche Schwächen, heißt es.
Selbst auf nasser Piste sei das Conti-bereifte Testauto beim Bremsen aus Tempo 80 – so die GTÜ – „schon nach rund 26 Metern zum Stehen gekommen“, wobei die Punktewertung in dieser Teildisziplin nahelegt, dass alle anderen einen längeren Bremsweg benötigten. „Der zweitplatzierte Goodyear-Reifen siegte zwar beim Handling auf trockener Strecke und lag auch beim Bremsen dicht hinter dem Conti, doch auf nasser Fahrbahn schnitt er nicht ganz so gut ab“, werden die vom „EfficientGrip SUV“ gezeigten Leistungen zusammengefasst. Und dass die Sunny- und Toyo-Modell nur „bedingt empfehlenswert“ abschneiden, wird mit vor allem damit begründet, dass sie beim Bremsen keine gute Figur machten mit Anhaltewegen auf nasser Straße jenseits von 34 Metern. „Auch der mit Abstand teuerste Reifen im Test, der Michelin ‚Latitude Tour HP‘ konnte mit 31 Metern nicht überzeugen. Beim Bremsen auf trockener Fahrbahn lieferte er mit 40,6 Meter aus Tempo 100 sogar das schlechteste Ergebnis. Zum Vergleich: Der Conti stand bereits nach 35,5 Metern“, so die Tester. „Weder Preis noch Marke garantieren Sicherheit. Autofahrer sollten sich deshalb vor dem Reifenkauf die Tests genau anschauen und erst dann eine Entscheidung treffen“, lautet letztlich das Fazit des aktuellen GTÜ-Produktvergleiches. christian.marx@reifenpresse.de
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