Continental setzt 2011 neue Rekordmarken
Die Continental hat im vergangenen Jahr neue Rekordmarken erreicht und kann sich über einen Umsatz in Höhe von 30,5 Milliarden Euro freuen, das sind 17,1 Prozent als im Vorjahr. Die „Rubber Group“ mit ihren beiden Reifensparten konnten dabei leicht überdurchschnittlich zum Umsatzwachstum beitragen. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg dabei doppelt so stark wie der Umsatz und lag Ende 2011 bei 2,6 Milliarden Euro, was einer EBIT-Marge von 8,5 Prozent entspricht. Auch hier zeigt sich erneut die Bedeutung der Rubber Group für das Hannoveraner Unternehmen. Während Continental mit seinen Gummiprodukten 39,9 Prozent zum Umsatz beiträgt, sind dies 62,1 Prozent zum EBIT. Bei Pkw-Reifen sind die Zahlen noch deutlicher: 22,8 Prozent des Umsatzes stammen vom Verkauf dieser Reifen, aber 41,6 Prozent des EBIT. Das Konzernergebnis lag am Ende des Jahres bei über 1,2 Milliarden Euro (plus 115,7 Prozent), weswegen die Continental AG ihren Aktionären auch eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro zahlen möchte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sanken außerdem die Netto-Finanzschulden weiter, und zwar um 7,4 Prozent auf jetzt 6,8 Milliarden Euro.
„Der Continental-Konzern hat im Jubiläumsjahr 2011 neue Rekordmarken bei Umsatz, operativem Ergebnis und beim Nettoergebnis gesetzt“, heißt es dazu vonseiten des Automobilzulieferers und Reifenherstellers. Im laufenden Geschäftsjahr 2012 will Continental beim Umsatz um mehr als fünf Prozent zulegen und dabei das erreichte hohe Margenniveau beim bereinigten operativen Ergebnis halten. „Wir sind 2011 auf nahezu allen Geschäftsfeldern beinahe zweimal so stark gewachsen wie die relevanten Märkte und haben dabei ein Umsatzplus von 17 Prozent auf 30,5 Milliarden Euro erzielt. Gleichzeitig ist unser operatives Ergebnis (EBIT) doppelt so stark wie der Umsatz auf rund 2,6 Milliarden Euro gewachsen. Unsere EBIT-Marge konnten wir gegenüber dem Vorjahr deutlich von 7,4 auf 8,5 Prozent verbessern. Erstmals seit dem Jahr 2006 haben alle Divisionen trotz der noch bis einschließlich 2014 laufenden akquisitionsbedingten Abschreibungen wieder schwarze Zahlen geschrieben“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz in Hannover.
„Für das laufende Geschäftsjahr 2012 rechnen wir mit einem Umsatzanstieg für den Konzern von mehr als fünf Prozent auf mehr als 32 Milliarden Euro. Dabei gehen wir davon aus, dass die weltweite Pkw-Produktion bis sechs Tonnen Gesamtgewicht von rund 76 Millionen auf rund 77 Millionen Einheiten steigt und die Nachfrage auf den für Continental maßgeblichen Ersatzreifenmärkten in der NAFTA-Region und Europa nur leicht zunimmt. Unser Ziel ist es dabei gleichzeitig, das hohe Margenniveau beim bereinigten operativen Ergebnis aus dem Jahr 2011 auch im Jahr 2012 zu bestätigen“, sagte Degenhart.
„2011, im Jahr des 140-jährigen Firmenjubiläums, haben wir mit einem insbesondere um die akquisitionsbedingten Abschreibungen und Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis von gut drei Milliarden Euro und einer Marge von 10,1 Prozent unsere zu Jahresanfang 2010 gesteckte Prognose übertroffen.“
Der Continental-Konzern hat seinen Gewinn, das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis, im Jahr 2011 auf gut 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Das Ergebnis pro Aktie beträgt 6,21 Euro nach 2,88 Euro im Vorjahr. „Auf dieser Grundlage schlagen wir der Hauptversammlung am 27. April 2012 in Hannover vor, für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro pro Aktie zu zahlen. Das entspricht, bezogen auf den Durchschnittskurs des Jahres 2011, einer Dividendenrendite von 2,6 Prozent. Wir wollen damit unsere Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben lassen“, sagte Degenhart. Die Ausschüttungsquote, bezogen auf das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernnettoergebnis, beträgt 24,2 Prozent.
Finanzvorstand Wolfgang Schäfer wies darauf hin, dass Continental wie angekündigt die Verschuldung weiter abgebaut hat: „Wir haben unsere Netto-Finanzverschuldung um eine weitere halbe Milliarde Euro auf knapp 6,8 Milliarden Euro gesenkt. Dabei hat unser Free Cashflow von rund 491 Millionen Euro eine wichtige Rolle gespielt. Insgesamt haben wir damit unsere Netto-Finanzverschuldung innerhalb von vier Jahren vor allem durch unsere operative Stärke um mehr als vier Milliarden Euro abgebaut, und das trotz erheblicher negativer Einflüsse durch die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 sowie enormer Rohstoffkostensteigerungen, die uns kumuliert 2010 und 2011 mit rund 1,5 Milliarden Euro belastet haben“, erklärte Schäfer. „In diesem Jahr wollen wir trotz Wiederaufnahme der Dividendenzahlung eine Netto-Finanzverschuldung von weniger als 6,5 Milliarden Euro erreichen. Wir planen einen Free Cashflow von mehr als 600 Millionen Euro. Schon heute liegt unser Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu EBITDA (die sogenannte „Leverage Ratio“) bei 1,6 und damit in einem Bonitätsbereich, wie er für im Investment-Grade-Bereich eingestufte Unternehmen üblich ist.“
Im Geschäftsjahr 2011 hat sich das Verhältnis von Netto-Finanzverschuldung zu Eigenkapital („Gearing Ratio“) Ende 2011 auf 90 Prozent verbessert, nach 118 Prozent Ende 2010 und 219 Prozent Ende 2009. „Unser nächstes Ziel ist es jetzt, mittelfristig unter 60 Prozent zu liegen. Außerdem streben wir eine Eigenkapitalquote zwischen 30 und 35 Prozent an. Bei einem Eigenkapital in Höhe von gut 7,5 Milliarden Euro haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Eigenkapitalquote von 29,0 Prozent erreicht, nach 25,4 Prozent Ende 2010 und 17,6 Prozent Ende 2009“, sagte Schäfer. „Wir haben außerdem das zweite Jahr in Folge Wert geschaffen: Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) lag mit 16,2 Prozent nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert von 12,4 Prozent, sondern wiederum auch deutlich über den Kapitalkosten, die im mehrjährigen Durchschnitt für unser Unternehmen rund 10 Prozent betragen.“
Das rasante Wachstum des Unternehmens zeigt sich auch an der Zahl der Beschäftigten, die von 134.000 im Krisenjahr 2009 um knapp 30.000 auf rund 164.000 in 2011 gewachsen ist, gut 15.000 mehr als in 2010.
Unterstützt werde das geplante Wachstum durch die schnelle Entwicklung und Großserienvermarktung von Innovationen. Mit weiter steigenden Aufwendungen für Forschung und Entwicklung will das Unternehmen weiter an der Spitze fahren: „Wir haben mit 1,6 Milliarden Euro für unsere Innovationsschmieden nochmals rund zehn Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr und damit auch hier ein Rekordniveau erreicht. Gemessen am Umsatz sind das gesunde 5,3 Prozent, wobei die Automotive-Divisionen mit knapp 1,4 Milliarden Euro und einer Quote von 7,5 Prozent den Löwenanteil tragen. In diesem Jahr sind insgesamt 1,7 Milliarden Euro vorgesehen“, sagte Degenhart.
„Doch nicht nur mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung wollen wir unser überproportionales Wachstum absichern. Auch unser Investitionstempo ist unverändert hoch: Wir haben 1,7 Milliarden Euro in Sachanlagen und Software investiert, so viel wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Die Quote lag bei 5,6 Prozent. Im laufenden Jahr werden wir unsere Wachstumspläne bei einer Investitionsquote von mehr als sechs Prozent konsequent in die Tat umsetzen. Grundsätzlich streben wir ein Umsatzwachstum an, das rund fünf Prozentpunkte über dem Wachstum unserer Referenzmärkte liegt“, erklärte der Continental-Vorstandsvorsitzende.
Continental gehört mit einem Umsatz von 30,5 Milliarden Euro im Jahr 2011 weltweit zu den führenden Automobilzulieferern. Als Anbieter von Bremssystemen, Systemen und Komponenten für Antriebe und Fahrwerk, Instrumentierung, Infotainmentlösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen und technischen Elastomerprodukten trage Continental zu mehr Fahrsicherheit und zum globalen Klimaschutz bei, so der Hersteller in einer Mitteilung. Continental sei darüber hinaus „ein kompetenter Partner in der vernetzten, automobilen Kommunikation“. Continental beschäftigt derzeit rund 164.000 Mitarbeiter in 46 Ländern.
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