Quartalsbericht: Continental wähnt sich auf Zielkurs
Die Continental AG ist weiter auf Wachstumskurs. Im dritten Quartal konnte der Automobilzulieferer und Reifenhersteller seinen Umsatz um 18,9 Prozent auf jetzt 7,71 Milliarden Euro steigern. Gleichzeitig verbesserten sich insbesondere auch die Ergebnisse. Während der Konzern-EBIT sich um 74 Prozent auf 636 Millionen Euro verbesserte, erreichte Conti eine EBIT-Marge von 8,2 Prozent – im Vorjahresquartal waren dies noch 5,6 Prozent. Insbesondere trug die in der jüngsten Vergangenheit ertragsschwache Automotive-Sparte wieder deutlich zum EBIT bei, und zwar 278 Millionen Euro. Der Umsatzanteil dieser Sparte lag im Berichtszeitraum bei 60 Prozent, während ihr EBIT-Anteil bei 44 Prozent lag. Die sogenannte „Rubber Group“, in der das Geschäft mit Pkw- und Lkw-Reifen sowie von ContiTech vereint ist, trägt demnach weiterhin überdurchschnittlich zum guten Ergebnis der Continental bei. In der Rubber Group wurde ein Quartalsumsatz in Höhe von 3,12 Milliarden Euro (+21 Prozent), der EBIT lag bei 376 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von 12,1 Prozent. Deutlich aufgeholt hat weiterhin das Geschäft mit Nutzfahrzeugreifen. Die Division konnte ihren Umsatz um 24,2 Prozent auf 488 Millionen Euro steigern und dabei einen EBIT von 35,6 Millionen erzielen, was einer EBIT-Marge von 7,3 Prozent entspricht. Mit Blick auf solche Zahlen wähnt man sich in Hannover am Sitz der Continental AG weiterhin auf Zielkurs und bestätigt unterdessen den Ausblick für das komplette Geschäftsjahr.
„Wir gehen unverändert von einem Umsatz von mindestens 29,5 Milliarden Euro aus. Zudem sehen wir eine bereinigte EBIT-Marge von rund zehn Prozent für das Gesamtjahr 2011 nach wie vor als erreichbar an, wenngleich dieses Ziel aufgrund der uns nochmals stärker als erwartet treffenden Belastungen durch Rohstoffkosten mittlerweile als anspruchsvoll bezeichnet werden muss“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart anlässlich der Vorstellung des Quartalsberichtes. „Wir rechnen damit, dass die positiven Effekte vor allem durch die sehr gute Auslastung unserer Kapazitäten die negativen Effekte insbesondere in Form steigender Rohstoffkosten in etwa ausgleichen werden. Zudem sehen wir derzeit eine unverändert robuste Auftragslage.“
Degenhart erklärte, dass die Rubber Group im laufenden Geschäftsjahr (Januar bis September) statt bisher 850 Millionen Euro nun mehr als 900 Millionen Euro an Rohstoffkostenbelastung verkraften musste. Insbesondere die steigenden Preise für Synthesekautschuk hätten das operative Ergebnis früher beeinflusst, als bisher angenommen. „Zudem ergibt sich durch die zuletzt sprunghaft gestiegenen Preise für die sogenannten Seltenen Erden in der Automotive Group im vierten Quartal eine zusätzliche Belastung von maximal 50 Millionen Euro. So haben sich zum Beispiel die Preise für Dysprosium gegenüber ihren Tiefständen aus dem Jahr 2010 im Jahresverlauf 2011 nahezu verzwanzigfacht“, sagte Degenhart. Dysprosium wird unter anderem für die Herstellung von Magneten für Elektromotoren verwendet.
Finanzvorstand Wolfgang Schäfer wies darauf hin, dass Continental nach den ersten drei Quartalen 2011 einen Free Cashflow von minus 54 Millionen Euro erreichte. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Verbesserung um knapp 116 Millionen Euro. „Wir bestätigen unser Ziel, einen Free Cashflow von mehr als 500 Millionen Euro zu erwirtschaften und unsere Netto-Finanzschulden bis Jahresende auf deutlich unter sieben Milliarden Euro zu senken“, sagte Schäfer. Am Ende des dritten Quartals standen Netto-Finanzschulden von knapp 7,3 Milliarden Euro zu Buche, das waren knapp 800 Millionen Euro weniger als Ende September 2010. Die Gearing Ratio beträgt 103,3 Prozent nach 137,9 Prozent Ende September 2010. Das Liquiditätspolster des Konzerns betrug am 30. September 2011 knapp 3,9 Milliarden Euro. „Damit standen uns mit rund 1,5 Milliarden Euro knapp 500 Millionen Euro mehr an flüssigen Mitteln zur Verfügung als zum Stichtag des Vorjahres“, erläuterte Schäfer. Die zugesagten, ungenutzten Kreditlinien betrugen rund 2,3 Milliarden Euro und lagen damit etwa so hoch wie Ende September 2010. „Automotive wie Rubber Group tragen dazu bei, dass wir auf einem guten Weg sind, unsere im Sommer angehobenen Jahresziele zu erreichen. In der Automotive Group haben wir nach drei Quartalen ein Umsatzvolumen von rund 13,7 Milliarden Euro erzielt. Wir sind dabei konsolidierungskreisbereinigt mit 15 Prozent nach neun Monaten klar stärker gewachsen als unsere wichtigsten Märkte“, sagte Degenhart. „Wir haben nach neun Monaten ein bereinigtes EBIT von rund 1,1 Milliarden Euro verzeichnet. Die bereinigte EBIT-Marge beträgt 8,1 Prozent nach 6,5 Prozent im Vorjahreszeitraum.“
Die Rubber Group verbesserte ihren Umsatz in den ersten neun Monaten 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 1,5 Milliarden Euro auf rund 8,9 Milliarden Euro. Trotz einer Rohstoffkostenbelastung in Höhe von 765 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen stieg das bereinigte EBIT um rund 113 Millionen Euro auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 13,5 Prozent nach 14,7 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Continental-Konzern investierte in den ersten drei Quartalen 2011 rund eine Milliarde Euro nach 782 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für Forschung und Entwicklung wurden rund 1,2 Milliarden Euro ausgegeben, 82 Millionen Euro mehr als in den ersten neun Monaten 2010. „Unsere Erfolge in diesem Jahr belegen ebenso wie das Kundeninteresse an unseren auf der jüngsten IAA gezeigten neuen Produkten, dass unsere Entscheidung richtig war, selbst im Krisenjahr 2009 mehr als 1,3 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) aufzuwenden. Unsere F&E-Quote gemessen am Umsatz nähert sich nun mit 5,4 Prozent nach 6 Prozent vor einem Jahr und 6,7 Prozent in 2009 wieder dem normalen Niveau an“, sagte Degenhart.
Continental beschäftigte Ende September insgesamt 164.078 Mitarbeiter. Dies sind rund 18.000 Beschäftigte mehr als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. ab
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