GDHS-Meistertreffen: „Wenn es noch besser geht, ist gut nicht gut genug“
Klar wurde während des 12. GDHS-Meistertreffens im Leipziger Westin Hotel vor allem eines: Es muss für die Premio und HMI-Betriebe darum gehen, die Service-Führerschaft ins Ziel zu nehmen und kompromisslos anzustreben. Für die Reifenfachhändler und Kfz-Meisterbetriebe unter dem Dach der GDHS sei es das Gebot der Stunde, ihre Kompetenz im Reifen und Autoservicebereich klar an den Kunden zu kommunizieren und im betrieblichen Alltag wahrnehmbar zu leben, heißt es dazu in einer Veröffentlichung. Dass es dabei an Engagement und Unterstützung durch die GD Handelssysteme nicht mangeln würde, machten drei lebendige Workshops deutlich, die allesamt auf ein Thema fokussierten: den professionellen Dialog mit dem Kunden. Holger Rehberg (Goodyear), Saburo Myabe (Dunlop) und Jürgen Koch (Fulda/M-Plus) nutzten das Meistertreffen, um das Portfolio des Konzerns für 2010 zu präsentieren. „Wenn es noch besser geht, ist gut nicht gut genug“ –; diese alte Erkenntnis dürfte bei den Kfz-Meistern und Reifenprofis in Leipzig zu neuem Leben erwacht sein.
Wie stark die Fachhandelsgruppen der GDHS im Markt stehen, zeigte schon der Weg ins Plenum. Er führte vorbei an den rund 40 Ausstellern einer Hausmesse. Reiner Reiß, Leiter Autoservice & Training der GDHS und Organisator des Meistertreffens, begrüßte einige neue Lieferanten unter anderem aus dem Bereich Autoglas und Smart Repair: „Wir nehmen diese Konzepte gerne mit auf. Denn mit starken Partnern können Sie sich noch besser auf Ihre Kunden einstellen und deren Bedürfnisse befriedigen“, sagte Reiß. „Das wird immer wichtiger.“ Der Reifen- und Autoservicespezialist belegte dies mit einer Umfrage der Zeitschrift „Kfz-Betrieb“. Demnach schenke der überwiegende Teil der Autofahrer vor allem Vertragswerkstätten ihr Vertrauen. Hier glauben sie kompetent bedient zu werden, der Preis spiele dabei eine untergeordnete Rolle. Reiß kritisierte, dass sich noch immer viel zu viele Premio- und HMI-Betriebe von Preisdiskussion einschüchtern ließen, statt ihre Kompetenz in den Markt zu kommunizieren.
„Es geht nicht nur darum, einen Job gut zu machen, sondern auch darum, für Sie als Führungskräfte ihre Mitarbeiter mitzureißen und die Kunden zu begeistern. Begreifen Sie jeden Tag als neue Herausforderung, noch besser zu werden, wenn es darum geht, auch Kunden von Ihrer Kompetenz zu überzeugen“, hob auch GDHS-Geschäftsführer Goran Zubanovic gegenüber den Kfz-Meistern von Premio und HMI hervor. „Und wir müssen täglich unsere persönliche und fachliche Kompetenz erweitern. Dabei hilft Ihnen diese Veranstaltung.“
Um den Dialog mit dem Kunden ging es dann auch in drei verschiedenen Workshops. Hier wurden anhand der Beispiele Reifenwechsel („Kundendialog und Diagnose als Erfolgsfaktor“), Kommunikation mit dem Kunden („Die Firma ist jeder“) und Neuerungen im Tuningmarkt („Tuning mit System“) viele Erfahrungen ausgetauscht.
Beispiel Kommunikation: Der Meister ist die Schnittstelle zwischen der Werkstatt mit ihren Monteuren und dem Kunden. Begeistern lassen sich Kunden nur dann, wenn man ihre Erwartung nicht nur erfüllt, sondern übertrifft. Was liegt also näher, als sich als Meister diesen Fragen zu stellen: Was muss ich tun, damit meine Kunden zufrieden sind? Wie muss ich diese Dinge tun, damit sie wahrgenommen werden? Und: Was muss ich deshalb lassen, anders oder neu machen? Auf diese Fragen fanden die Werkstattmeister von Premio viele nützliche Antworten, die sie unmittelbar in die Praxis umsetzen können. Interessant auch der Workshop „Tuning mit System“, den Stefan Klein, Leiter Tuning der GDHS, gemeinsam mit Hardy van der Brake von H&R und Thomas Schröder von Borbet durchführte. Die GDHS stellt zahlreiche Systeme zur Verfügung, die auf aktuellem Stand sind, jedoch noch nicht in vollem Umfang genutzt werden – ein Angebot, das gerade angesichts neuer EU-Verordnungen im Tuning-Geschäft besser ausgeschöpft werden sollte.
Flankiert wurden die Workshops von Vorträgen, zum Teil auch aus Geschäftsfeldern jenseits des Reifen- und Autoservicemarktes. Manfred Müller, Leiter Flugsicherung der deutschen Lufthansa, ging in seinem Vortrag etwa auf den Zusammenhang von Sicherheitsbedürfnissen, Sicherheit und Kommunikation ein. Deutlich wurde: Der Erfolg einer Unternehmung hänge von jedem einzelnen Mitglied des Teams und der offenen Kommunikation untereinander ab. Damit schloss Müller die Brücke zu den Workshops. Denn nur ein starkes Team, in dem sich jeder Einzelne gleich verantwortlich fühlt, vermittelt Kunden das Gefühl von Sicherheit und Kompetenz.
Mit dem Thema „Technische Informationen für alle“ präsentierte Reiner Reiß in einem weiteren Vortrag den aktuellen Stand zur Euro 5/Euro 6-Verordnung, die auch markenunabhängigen Werkstätten den freien Zugang zu Wartung- und Reparaturinformationen der Fahrzeughersteller garantiert. Fahrzeuge, die ab Januar 2010 in den Markt kommen, werden nur dann eine EU-Zulassung erhalten, wenn die Hersteller sicherstellen, dass alle Werkstätten, also auch die freien, den Zugang zu den Daten bekommen.
Krönender Abschluss war am dritten Tag der Besuch des hochmodernen Porsche-Werkes in Leipzig. Auf der von der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) zertifizierten, Porsche-eigenen Teststrecke, konnten die Meister am eigenen Leibe bei Fahrten mit Dunlop-bereiften Porsche Cayenne Grenzbereiche erleben. Beim Werksbesuch erhielten die Meister Einblicke in die Fertigung des Panamera und des Cayenne 2.
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