Strukturwandel in der Automobilbranche prognostiziert
Das Center of Automotive der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) Bergisch Gladbach hat vor dem Hintergrund aktueller Markt- und Finanzkennzahlen für das laufende und kommende Geschäftsjahr Prognosen zur Performance der globalen Automobilkonzerne erarbeitet. Ein Teilergebnis der Studie lautet dabei, dass der durch die Finanzkrise ausgelöste wirtschaftliche Abschwung in den Triade-Märkten USA/Kanada, Westeuropa und Japan nicht nur in diesem Jahr zu einem Rückgang des Absatzes um rund zehn Prozent führen wird, sondern darüber hinaus wird für 2009 ein weiteres Nachlassen der Nachfrage nach Neuwagen um noch einmal mindestens fünf Prozent prognostiziert. Auch in den Wachstumsmärkten – namentlich den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) – werde sich das Absatzwachstum merklich verlangsamen bzw. zum Stillstand kommen, heißt es weiter. „Die dramatischen Marktveränderungen werden im Verbund mit der Finanzkrise den bereits laufenden grundlegenden Strukturwandel der Automobilbranche erheblich verstärken. Dabei wird es in den kommenden Jahren auch zu einer Neuordnung der globalen Automobilhersteller kommen“, so das Center of Automotive der FHDW Bergisch Gladbach.
Zwar würden im laufenden Geschäftsjahr einige Autohersteller noch gute Renditen zwischen vier und sechs Prozent erzielen können, doch 2009 werde es nur wenigen Unternehmen gelingen, ihre Renditen auf Vorjahresniveau zu halten. Allerdings sieht die Studie die deutschen Automobilkonzerne „in der Mehrzahl gestärkt aus der Krise hervorgehen“, wobei insbesondere der Volkswagen-Konzern zu den Hauptgewinnern der Finanz- und Wirtschaftskrise zählen werde. Auch Toyota wird nach Einschätzung der FHDW die Krise weitgehend unbeschadet überstehen, während die amerikanischen Konzerne General Motors, Ford und Chrysler zu den größten Verlierern gezählt werden. Sie werden daher als sogenannte „Ultra-Low-Performer“ eingestuft, deren Überleben „höchst gefährdet“ sei. Als „Low Performer“ in bereits kritischer Situation werden Mitsubishi und Subaru bezeichnet, während Fiat, PSA und Renault sowie Hyundai und Suzuki als „Medium Performer“ klassifiziert werden. In die zweithöchste Kategorie der „Medium-Rise Performer“ fallen demnach BMW, Daimler, Nissan und Honda, während Toyota sowie Volkswagen und Porsche hinsichtlich ihrer erwarteten Performance als „High Performer“ eingeschätzt werden.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!