40 Jahre AMG: Von der Zweimannfirma bis in den Daimler-Konzern
Am 1. Juni 1967 gründeten Hans Werner Aufrecht und sein Partner Erhard Melcher das Unternehmen AMG, wobei sich dieses Akronym aus den Initialen der beiden Nachnamen sowie dem Anfangsbuchstaben von Aufrechts Geburtsort Großaspach zusammensetzt. Die offizielle Bezeichnung des Zweimannbetriebs bei seiner Gründung lautete „Ingenieursbüro, Konstruktion und Versuch zur Entwicklung von Rennmotoren“ – als Firmensitz diente bis zum Umzug 1976 nach Affalterbach eine alte Mühle in Burgstall. Heute kann das Unternehmen, das 1999 in den DaimlerChrysler-Konzern eingegliedert wurde, auf eine 40-jährige Geschichte zurückblicken.
In den ersten Jahren beschäftigen sich die Firmengründer mit dem Aufbau von Rennwagen auf Basis des Mercedes-Benz 300 SE und der Teilnahme an europäischen Tourenwagenrennen. Ein erster größerer Erfolg stellte sich 1971 ein, als ein 428 PS starker Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 AMG beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa den zweiten Platz im Gesamtklassement sowie den Klassensieg für sich verbuchen konnte. Dass dies keine Eintagsfliege war, beweisen zahlreiche weitere Titel auf den unterschiedlichsten Bühnen des Motorsports.
So konnte AMG in der DTM bislang fünfmal die Teamwertung für sich entscheiden. Bernd Schneider, Gary Paffett und Klaus Ludwig holten insgesamt acht DTM-Titel, Schneider zusätzlich den Titel in der ITC (International Touring Car Championship). In der FIA-GT-Meisterschaft gelang dem Team 1997 auf Anhieb der Gewinn des Fahrertitels, ein Jahr später wiederholten Klaus Ludwig und Ricardo Zonta diesen Erfolg und sicherten dem Team AMG Mercedes zusätzlich den Konstrukteurstitel – der eingesetzte CLK-GTR war bei allen elf Saisonrennen siegreich. Und in der aktuellen DTM wird Rekordmeister Bernd Schneider 2007 sicherlich alles daransetzen, seinen fünften Meistertitel von 2006 mit der völlig neuen AMG-Mercedes-C-Klasse zu verteidigen.
Doch AMG engagiert sich nicht nur im Motorsport, sondern trägt seit vielen Jahren auch dem verstärkten Verbraucherwunsch nach mehr automobiler Individualität mit der Veredlung von Fahrzeugen der Marke Mercedes Rechnung. „Ein wichtiges Ereignis in der langen AMG-Geschichte ist das Erscheinen des Mercedes-Benz 190 im Jahre 1982. Die kompakte Limousine avanciert rasch zum Liebling der deutschen Automobilveredler und hilft AMG neue Kundenkreise zu erschließen“, blickt das Unternehmen heute zurück. Der Erfolg blieb auch hier nicht aus, sodass man sich 1985 vergrößerte: Ein zweites Werk wurde eröffnet und der 100. Mitarbeiter eingestellt.
Als „echter Meilenstein“ in der eigenen Historie wird darüber hinaus das Jahr 1990 gesehen, in dem ein Kooperationsvertrag mit der Daimler-Benz AG geschlossen wurde. AMG-Produkte konnten fortan über das weltweite Netz der Niederlassungen und Vertriebspartner von Mercedes-Benz vertrieben und gewartet werden, was der Nachfrage und Kundenakzeptanz – so der Mercedes-Veredler – einen enormen Schub verliehen habe. Die weitere Expansion führte zur Eröffnung eines dritten Werkes noch im selben Jahr, und die Zahl der Mitarbeiter erreichte die Marke von 400. Auf Basis des Kooperationsvertrages stellte das Unternehmen 1993 das erste gemeinsam entwickelte Fahrzeug vor, den Mercedes-Benz C 36 AMG. Im gleichen Jahr erkannte das Patentamt AMG „wegen des hohen Bekanntheitsgrades“ als Markenzeichen an.
Zum 1. Januar 1999 übergab Hans Werner Aufrecht dann die Mehrheit der AMG-Anteile an die DaimlerChrysler AG. Sechs Jahre später, am 1. Januar 2005, übernimmt DaimlerChrysler 100 Prozent der Anteile. Die im Zuge dessen neu gegründete Mercedes-AMG GmbH soll die Ressourcen des Konzerns und seine weltweite Stärke noch besser nutzen, während die Motorsportabteilung bereits 1999 in die H.W.A. GmbH (heute: H.W.A. AG) von Firmengründer Hans Werner Aufrecht ausgelagert wurde. In unmittelbarer Nähe zur Mercedes-AMG GmbH betreiben dort rund 200 Mitarbeiter zusammen mit Mercedes-Benz Motorsport das Engagement in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM).
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