AutoZeitung-Sommerreifentest: Pirelli vorn, China-Reifen Letzter
In ihrer Ausgabe 5/2007 veröffentlich die AutoZeitung einen Vergleichstest von Sommerreifen der Dimension 225/55 R16 W, wobei die Pneus ihre Qualitäten auf einem Mercedes-Modell der E-Klasse unter Beweis stellen mussten. Auf dem Pirelli-Testgelände im brasilianischen Sumare traten die neun Aspiranten – Bridgestone „Touranza ER 300“, Continental „PremiumContact 2“, Dunlop „SP Sport 9000“, Goodyear „Excellence“ Hankook „Ventus Prime“, Hero „Milanza HZ 1“ (eine Marke der Federal Corporation), Michelin „Primacy HP“ sowie Pirellis „P7“ und der „Ultrac“ von Vredestein – in insgesamt zwölf Einzeldisziplinen gegeneinander an.
Im Trockenen haben die Tester dabei den Bremsweg aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h, die für einen Handlingparcours benötigte Zeit, die auf einer Slalomstrecke erreichte maximale Geschwindigkeit sowie das Vorbeirollgeräusch bei 60 km/h gemessen. Mit in die Trockennote ist zudem die subjektive Bewertung der Fahrsicherheit und des Komforts mit eingeflossen. Im Nassen wurde die Geschwindigkeit bestimmt, bei der das Fahrzeug mit dem jeweiligen Reifenmodell aufschwimmt (Aquaplaning längs), ebenso wie der Bremsweg (von 80 km/h runter auf null), die für einen Handlingparcours benötigte Zeit sowie die auf einer Kreisbahn gefahrene Zeit gemessen wurden. Diese Objektivkriterien werden ergänzt durch die subjektive Bewertung der Fahrsicherheit und des Aquaplanings in Querrichtung. Maximal waren so 300 Punkte zu erzielen – je 150 auf nasser und trockener Fahrbahn.
Die Nase vor hatte letztendlich der „P7“ von Pirelli mit 240 Gesamtpunkten. „Der Italiener überzeugt bei Nässe und ist auf trockener Strecke die beste Wahl für die E-Klasse“, urteilen die Redakteure der AutoZeitung. Auf den weiteren Plätzen folgen der „Turanza ER 300“ von Bridgestone (232 Punkte) sowie mit 224 Punkten gleichauf Contis „PremiumContact 2“ und Vredesteins „Ultrac“, denen die Tester allesamt das Prädikat „sehr empfehlenswert“ verliehen haben. Während sich die Bridgestone- und Conti-Pneus demzufolge aber als „Allrounder“ präsentiert hätten, sei – so das Blatt – beim Vredestein die Auslegung für feuchte Strecken gut zu erkennen. „Im Trockenen bremst er nicht gut und ist zudem ausgesprochen laut“, sagen die Tester.
Dennoch hat der „Ultrac“ den Hankook „Ventus Prime“ hinter sich gelassen, der 215 Wertungspunkte erzielte und sich damit knapp vor dem Dunlop „SP Sport 9000“ (214 Punkte) platzierte. Während dem koreanischen Reifen „gute Leistungen im Trockenen“, aber nur „mäßige Ergebnisse“ bei Nässe bescheinigt werden, müsse dem Magazin zufolge beim Dunlop „trocken wie nass mit einem ausbrechenden Heck“ gerechnet werden. Hinter diesem Modell gleichauf rangieren in dem Vergleichstest die Reifen der Marken Goodyear und Michelin mit jeweils 206 Wertungspunkten. Der „Excellence“ sei zwar besonders leise, habe aber ansonsten keine Highlights setzen können, und die überzeugenden Leistungen des „Primacy HP“ bei Trockenheit würden seine „deutlichen Schwächen bei Nässe“ nicht wettmachen, lautet das Fazit der Tester bezüglich dieser beiden Pneus.
Kein gutes Haar lassen die Redakteure an dem Hero „Milanza HZ 1“, der stellvertretend für die – so die Zeitschrift – „neuen, über das Internet erhältlichen Billiggummis aus China“ mit geprüft wurde und in dem Test auf magere 156 Punkte kommt. „Der Chinese ist zwar viel billiger als die Konkurrenten, das geht aber zulasten der Sicherheit“, heißt es. Mit tieferem Wasser komme der Reifen nicht klar und zeichne sich darüber hinaus auf nasser Fahrbahn durch ein frühes Aufschwimmen und ein heftiges Ausbrechen in Kurven aus. Bei Nässe wie im Trockenen haben die Tester für den Hero außerdem den jeweils längsten Bremsweg aller Konkurrenten gemessen. „Zudem roll er laut ab, ist unkomfortabel und in seinen Reaktionen bei extremen Fahrsituationen giftig“, schneidet er bei der AutoZeitung darüber hinaus auch in allen anderen Trockendisziplinen nicht wesentlich besser ab.
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